Amphibien weltweit bedroht
Zwei von fünf Arten vom Aussterben bedroht – nicht genug afrikanische Daten
Einem neuen globalen Bericht zufolge spitzt sich die Lage um Amphibienarten weltweit zu. 8 000 Arten sind gefährdet durch Klimawandel und den Verlust von Lebensraum. Für den afrikanischen Kontinent gibt es jedoch kaum Daten.
Von Katharina Moser, Windhoek
Laut dem jüngst veröffentlichten „Global Review of Amphibians“ (GAA2) sind weltweit über 8 000 Arten von Fröschen, Salamandern und anderen Amphibien stark gefährdet. Ein begleitender Artikel im Nature-Magazin stellt zudem fest, dass zwei von fünf Amphibienarten weltweit vom Aussterben bedroht sind, und zwar aufgrund von Lebensraumzerstörung, Krankheiten und – in zunehmendem Maße – Klimawandel. Die Zerstörung von Lebensräumen betrifft 93 % demnach aller bedrohten Arten.
Die GAA2-Studie wurde von der Behörde für die Rote Liste der Amphibien der International Union for Conservation of Nature (IUCN), der Fachgruppe für Amphibien, koordiniert und von Re-wild verwaltet, und beruht auf 20 Jahren gesammelter und analysierter Daten von mehr als 1 000 Experten.
Für den afrikanischen Kontinent gibt es dabei kaum ausreichende Daten, um die verheerenden Folgen von Klimawandel und Lebensraumzerstörung auf afrikanische Amphibien zu vermessen. Diese Datenlücke spiegelt den Mangel an Arbeitsmöglichkeiten für Amphibienforscher in vielen Ländern wider, was die Durchführung regelmäßiger umfassender Erhebungen erschwert, so Nature. Viele Experten, die sich derzeit mit den Arten des Kontinents befassen, sind nicht an afrikanischen Einrichtungen tätig.
Der Herpetologe Mark-Oliver Rödel, Forscher am Museum für Naturkunde in Berlin und regionaler Koordinator für West- und Zentralafrikas in den jüngsten globalen Amphibienbewertungen, bestätigt, dass außer für das südliche Afrika nicht genügend Daten über die Arten des Kontinents vorliegen. Auch er macht dafür den Mangel an Experten verantwortlich, die auf dem Kontinent arbeiten.
„Alle Arten, die auf primäre und sehr bestimmte Lebensräume angewiesen sind, sind bedroht. Ich mache mir Sorgen um alle Arten mit engen Lebensraumpräferenzen, die nur in kleinen Gebieten vorkommen. Wenn ihr Lebensraum der primäre Regenwald oder die Berggipfel sind, ist ihre Zukunft nicht rosig", erklärte Rödel gegenüber dem Nature-Magazin.
John Measey vom Zentrum für Invasionsbiologie der Universität Stellenbosch und regionaler Koordinator für den Beitrag des südlichen Afrikas zur GAA2, der vor allem im südlichen Afrika arbeitet, weist auch auf die Auswirkungen von invasiven Bäumen und Fischen auf einheimische Amphibienarten hin. Ein 2023 in BioInvasion Records veröffentlichter Bericht seines Labors zeigt die Auswirkungen von invasiven Fischen wie Barschen, die sich von den Kaulquappen zweier südafrikanischer Geisterfroscharten ernähren. Insgesamt ist die Zahl der Kaulquappen in Bächen, in denen solche invasiven Fische vorkommen, 18-mal geringer als in Bächen ohne sie. In der Fachzeitschrift Austral Ecology stellte sein Team fest, wie sich invasive Kiefernbüschel auf die Dichte der Rauhfußfrösche auswirken, die in dem einzigen Stück ihres verbliebenen Lebensraums in den Bergen des Westkaps vorkommen.
„Amphibien verschwinden schneller, als wir sie erforschen können, aber die Liste der Gründe, sie zu schützen, ist lang“, so auch Kelsey Neam von Re:wild und Hauptautorin des Nature-Artikels. „Dazu gehören ihre Rolle in der Medizin, bei der Schädlingsbekämpfung und als Indikator von sich wandelnden Umweltbedingungen. Und sie tragen zur Schönheit unseres Planeten bei."
Laut dem jüngst veröffentlichten „Global Review of Amphibians“ (GAA2) sind weltweit über 8 000 Arten von Fröschen, Salamandern und anderen Amphibien stark gefährdet. Ein begleitender Artikel im Nature-Magazin stellt zudem fest, dass zwei von fünf Amphibienarten weltweit vom Aussterben bedroht sind, und zwar aufgrund von Lebensraumzerstörung, Krankheiten und – in zunehmendem Maße – Klimawandel. Die Zerstörung von Lebensräumen betrifft 93 % demnach aller bedrohten Arten.
Die GAA2-Studie wurde von der Behörde für die Rote Liste der Amphibien der International Union for Conservation of Nature (IUCN), der Fachgruppe für Amphibien, koordiniert und von Re-wild verwaltet, und beruht auf 20 Jahren gesammelter und analysierter Daten von mehr als 1 000 Experten.
Für den afrikanischen Kontinent gibt es dabei kaum ausreichende Daten, um die verheerenden Folgen von Klimawandel und Lebensraumzerstörung auf afrikanische Amphibien zu vermessen. Diese Datenlücke spiegelt den Mangel an Arbeitsmöglichkeiten für Amphibienforscher in vielen Ländern wider, was die Durchführung regelmäßiger umfassender Erhebungen erschwert, so Nature. Viele Experten, die sich derzeit mit den Arten des Kontinents befassen, sind nicht an afrikanischen Einrichtungen tätig.
Der Herpetologe Mark-Oliver Rödel, Forscher am Museum für Naturkunde in Berlin und regionaler Koordinator für West- und Zentralafrikas in den jüngsten globalen Amphibienbewertungen, bestätigt, dass außer für das südliche Afrika nicht genügend Daten über die Arten des Kontinents vorliegen. Auch er macht dafür den Mangel an Experten verantwortlich, die auf dem Kontinent arbeiten.
„Alle Arten, die auf primäre und sehr bestimmte Lebensräume angewiesen sind, sind bedroht. Ich mache mir Sorgen um alle Arten mit engen Lebensraumpräferenzen, die nur in kleinen Gebieten vorkommen. Wenn ihr Lebensraum der primäre Regenwald oder die Berggipfel sind, ist ihre Zukunft nicht rosig", erklärte Rödel gegenüber dem Nature-Magazin.
John Measey vom Zentrum für Invasionsbiologie der Universität Stellenbosch und regionaler Koordinator für den Beitrag des südlichen Afrikas zur GAA2, der vor allem im südlichen Afrika arbeitet, weist auch auf die Auswirkungen von invasiven Bäumen und Fischen auf einheimische Amphibienarten hin. Ein 2023 in BioInvasion Records veröffentlichter Bericht seines Labors zeigt die Auswirkungen von invasiven Fischen wie Barschen, die sich von den Kaulquappen zweier südafrikanischer Geisterfroscharten ernähren. Insgesamt ist die Zahl der Kaulquappen in Bächen, in denen solche invasiven Fische vorkommen, 18-mal geringer als in Bächen ohne sie. In der Fachzeitschrift Austral Ecology stellte sein Team fest, wie sich invasive Kiefernbüschel auf die Dichte der Rauhfußfrösche auswirken, die in dem einzigen Stück ihres verbliebenen Lebensraums in den Bergen des Westkaps vorkommen.
„Amphibien verschwinden schneller, als wir sie erforschen können, aber die Liste der Gründe, sie zu schützen, ist lang“, so auch Kelsey Neam von Re:wild und Hauptautorin des Nature-Artikels. „Dazu gehören ihre Rolle in der Medizin, bei der Schädlingsbekämpfung und als Indikator von sich wandelnden Umweltbedingungen. Und sie tragen zur Schönheit unseres Planeten bei."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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