Reiche Industrie in armer Ortschaft
Natursteinverband: Namibier verkaufen Anteile, um eine Shebeen zu bauen
Mit der Marmorindustrie in Karibib, die als eine Multi-Millionen-Dollar-Industrie bezeichnet wird, sollten sich der Ort und die umliegenden Gemeinden in einem guten sozioökonomischen Zustand befinden – das ist aber nicht der Fall. Ein Grund: Namibier verkaufen Schürfrechte an Ausländer.
Von Adam Hartman und Erwin Leuschner, Swakopmund/Karibib
Die Karibiber Marmorindustrie steht vor ernsthaften Problemen. Dazu gehören hohe Lizenzgebühren und Transport- sowie Exportzölle, die namibischen Marmor „sehr teuer machen“, was wiederum lokale Investitionen erschwert. „Das bedeutet, dass Gemeinden in einer schlechten Situation sind und zurückgelassen werden“, sagte Michael Inyenga, Vorsitzender des Karibiber Natursteinverbandes.
Anlass war ein Besuch zwischen mehreren Interessenvertretern aus der Branche, dem Gouverneur der Region Erongo, Neville Andre, und dem Stadtrat am vergangenen Donnerstag.
„Mit einem solchen Gut – wie Marmor – sollten wir viel mehr für diese Stadt und die Region tun können“, sagte Inyenga bei der Gelegenheit.
Ihm zufolge liegt eine große Herausforderung darin, dass Namibier ihre Schürfrechte an ausländische Unternehmen verkauften. Jene würden nicht nur das Produkt, sondern auch den Wert des Produkts exportieren – was für Namibia nur wenige Vorteile übriglasse.
„Namibier können der Regierung nicht vorwerfen, dass sie das Land an Ausländer verkauft hat. Es sind Namibier selbst, die es tun“, sagte Inyenga. Denn: „Die Regierung gibt Namibiern die Möglichkeit, Schürfrechte zu erwerben, sie sollten Mehrheitsaktionäre sein. Aber Namibier verkaufen ihre Anteile einfach und bauen stattdessen eine Shebeen auf, derweil Ausländer mit dem Rohstoff Geld verdienen.“
Dies, sagte der Vorsitzende, sei ein Grund, warum weniger als zehn Prozent der Akteure in der Marmorindustrie Namibier seien. Inyenga zufolge müssen sich Namibier mehr in der Branche engagieren. Mit Hilfe von Investoren könnte nicht nur die Kapazität, sondern auch die Wertschöpfung erhöht werden.
„Die Marmorindustrie erzeugt ein Einkommen für Karibib, aber die informelle Siedlung der Stadt wächst weiterhin, derweil die Entwicklung im Schneckentempo vor sich geht. Man sieht das hohe Einkommen von Marmorprodukten, aber man sieht eine arme Stadt. Es ist beschämend“, sagte Inyenga weiter.
Karibibs Stadtdirektor Lesley Goreseb sagte bei dem Anlass, dass die Stadt mehrere Pläne habe, um Investoren anzulocken. Bürgermeister Davey van Wyk ergänzte, dass wegen der gestiegenen Geschäftsmöglichkeiten mehr Menschen auf der Suche nach Arbeit in die Stadt gezogen seien, was die Dienstleistungserbringung unter Druck setze.
Aktuell ist der einzige Großhersteller von Marmorprodukten das chinesische Unternehmen Best Cheer Investments mit Werken in Karibib und Walvis Bay. Das Unternehmen stellt unter anderem Tischplatten und Fliesen her, die exportiert werden.
Die Karibiber Marmorindustrie steht vor ernsthaften Problemen. Dazu gehören hohe Lizenzgebühren und Transport- sowie Exportzölle, die namibischen Marmor „sehr teuer machen“, was wiederum lokale Investitionen erschwert. „Das bedeutet, dass Gemeinden in einer schlechten Situation sind und zurückgelassen werden“, sagte Michael Inyenga, Vorsitzender des Karibiber Natursteinverbandes.
Anlass war ein Besuch zwischen mehreren Interessenvertretern aus der Branche, dem Gouverneur der Region Erongo, Neville Andre, und dem Stadtrat am vergangenen Donnerstag.
„Mit einem solchen Gut – wie Marmor – sollten wir viel mehr für diese Stadt und die Region tun können“, sagte Inyenga bei der Gelegenheit.
Ihm zufolge liegt eine große Herausforderung darin, dass Namibier ihre Schürfrechte an ausländische Unternehmen verkauften. Jene würden nicht nur das Produkt, sondern auch den Wert des Produkts exportieren – was für Namibia nur wenige Vorteile übriglasse.
„Namibier können der Regierung nicht vorwerfen, dass sie das Land an Ausländer verkauft hat. Es sind Namibier selbst, die es tun“, sagte Inyenga. Denn: „Die Regierung gibt Namibiern die Möglichkeit, Schürfrechte zu erwerben, sie sollten Mehrheitsaktionäre sein. Aber Namibier verkaufen ihre Anteile einfach und bauen stattdessen eine Shebeen auf, derweil Ausländer mit dem Rohstoff Geld verdienen.“
Dies, sagte der Vorsitzende, sei ein Grund, warum weniger als zehn Prozent der Akteure in der Marmorindustrie Namibier seien. Inyenga zufolge müssen sich Namibier mehr in der Branche engagieren. Mit Hilfe von Investoren könnte nicht nur die Kapazität, sondern auch die Wertschöpfung erhöht werden.
„Die Marmorindustrie erzeugt ein Einkommen für Karibib, aber die informelle Siedlung der Stadt wächst weiterhin, derweil die Entwicklung im Schneckentempo vor sich geht. Man sieht das hohe Einkommen von Marmorprodukten, aber man sieht eine arme Stadt. Es ist beschämend“, sagte Inyenga weiter.
Karibibs Stadtdirektor Lesley Goreseb sagte bei dem Anlass, dass die Stadt mehrere Pläne habe, um Investoren anzulocken. Bürgermeister Davey van Wyk ergänzte, dass wegen der gestiegenen Geschäftsmöglichkeiten mehr Menschen auf der Suche nach Arbeit in die Stadt gezogen seien, was die Dienstleistungserbringung unter Druck setze.
Aktuell ist der einzige Großhersteller von Marmorprodukten das chinesische Unternehmen Best Cheer Investments mit Werken in Karibib und Walvis Bay. Das Unternehmen stellt unter anderem Tischplatten und Fliesen her, die exportiert werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen