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Der stellvertretende OBV-Vorsitzende Markus Trede mit einem Flugblatt zur Werbung für die neue Mitgliedschaft im Framerverein. Foto: Privat
Der stellvertretende OBV-Vorsitzende Markus Trede mit einem Flugblatt zur Werbung für die neue Mitgliedschaft im Framerverein. Foto: Privat

Neue Konstitution

Omaruru-Farmersverein modernisiert seine Satzungen
Ein alteingesessener Farmerverein hat seine knapp hundert Jahre alten Vereinsstatuten neu überarbeitet und modernisiert. Der Vorstand hat diese Neuerungen nun vorgestellt und will dadurch ein Beispiel für andere Vereine sein.
Adam Hartman
Von Adam Hartman

(Bearbeitet von S. Noechel)

Windhoek

Zum ersten Mal seit über einem Jahrhundert hat die Omaruru Boerevereniging (Farmersverein OBV) ihre Satzung modernisiert, um sie praktischer, inklusiver und besser an die heutigen landwirtschaftlichen Umstände und Realitäten anzupassen. In einer einstimmigen Abstimmung auf der jüngsten Mitgliederversammlung gab der Vorsitzende der Vereinigung, Richard Redecker, am Samstag die verschiedenen Änderungen bekannt, die die Abläufe vereinfachen, die Mitgliedschaft erweitern und die Verbindung zur breiteren ländlichen Gemeinschaft stärken werden. „Die alte Satzung war einfach nicht mehr zeitgemäß“, bestätigte der stellvertretende Vorsitzende Markus Trede gegenüber des Namibia Media Hub (NMH)-Verlags. „Sie war auf Afrikaans verfasst und enthielt komplizierte Regeln für Versammlungen und Abstimmungen, die die Führung der Vereinigung unnötig erschwerten.“

Die Überarbeitung der Satzung dauerte fast vier Jahre, wobei die Mitglieder eng mit dem namibischen Landwirtschaftsverband (Namibia Agricultural Union, NAU) zusammenarbeiteten, um sicherzustellen, dass die Änderungen die Rolle der Omaruru Boerevereniging (OBV) im nationalen Landwirtschaftsnetzwerk stärken und nicht schwächen. Trede betonte, dass die Vereinigung der NAU weiterhin voll verpflichtet bleibt. Eine der wichtigsten Neuerungen war die Aufnahme von Nachhaltigkeit und Naturschutz in die offiziellen Ziele der Vereinigung. Angesichts des Klimawandels, der zur Bodenerosion erheblich beiträgt und die Weidebedingungen beeinträchtigt, waren sich die Mitglieder einig, dass die Zukunft der Landwirtschaft vom Schutz der Umwelt abhängt. Die Vereinigung erkannte auch die Rolle des Tourismus und der Jagdfarmen beim Erhalt der Umwelt an. „Wir müssen unsere Tierwelt und Flora erhalten und wiederherstellen – nicht nur, weil es das Richtige ist, sondern auch, weil es unser Gebiet für Besucher und Unternehmen attraktiv hält“, erklärte Trede.

Digitales Komitee

Um die Effizienz zu verbessern, führte die Vereinigung digitale Versammlungen und Abstimmungen ein. Zuvor wurden Sitzungen oft durch administrative Formalitäten verzögert. Nun können einfache Angelegenheiten wie die Genehmigung von Protokollen per WhatsApp erledigt werden, sodass die Sitzungen mehr Raum für sinnvolle Diskussionen und Schulungen bieten. „Mit unserem neuen digitalen Abstimmungssystem können wir unnötige Verzögerungen vermeiden und die Abläufe reibungslos halten,“ so Trede.

Eine weitere bedeutende Änderung ist die Erweiterung der Mitgliedschaft über traditionelle Landwirte hinaus. Die Vereinigung heißt nun auch Tourismusbetreiber, Kleinlandbesitzer, landwirtschaftliche Zulieferer und andere Unterstützer der ländlichen Gemeinschaft willkommen. Er betonte jedoch, dass sich die Kernidentität der Vereinigung als landwirtschaftliche Organisation nicht ändert. Die Vollmitgliedschaft bleibt weiterhin an die NAU-Mitgliedschaft gekoppelt, während Fördermitglieder nun die Möglichkeit haben, an OBV-Aktivitäten teilzunehmen.

Die Erweiterung der Statuten soll auch die jüngere Generation einbinden. Viele Kinder von Landwirten arbeiten heute in anderen Bereichen, fühlen sich aber weiterhin mit der landwirtschaftlichen Gemeinschaft verbunden. „Diese Änderung ermöglicht es ihnen, auf einfache und kostengünstige Weise involviert zu bleiben,“ sagte Trede. Trotz dieser Neuerungen hofft er, die OBV wieder zu einem lebendigen Treffpunkt für die gesamte ländliche Gemeinschaft zu machen. „Die ältere Generation erinnert sich daran, dass die örtlichen Farmervereine der Ort war, an dem man sein musste. Die Menschen trafen sich regelmäßig, nicht nur, um über Landwirtschaft zu sprechen, sondern auch, um sich zu unterhalten, ein Bier zu trinken und gemeinsam Spaß zu haben“, sagte er. „Wir wollen diesen Geist zurückbringen.“

Um die Veränderungen zu widerspiegeln, hat die OBV auch ihr Logo aktualisiert. Es behält den Kudu und den Franketurm (ein nationales Denkmal in Omaruru) bei, fügt jedoch Text in sechs wichtigen namibischen Sprachen hinzu. „Wir sind stolz auf unsere Geschichte, deshalb behalten wir unseren afrikaansen Namen als unsere offizielle Identität bei,“ meinte Trede. „Aber wir wollen auch zeigen, dass wir für alle offen sind, insbesondere für die vielen aufstrebenden Landwirte in unserer Region.“ Die Vereinigung plant nun, ihre neuen Mitgliedschaftsoptionen aktiv zu bewerben und Schulungen zu organisieren, darunter zu Themen wie Prävention von ländlicher Kriminalität und nachhaltige Landwirtschaft. Zudem laufen bereits Vorbereitungen für eine mit Spannung erwartete 120-Jahr-Feier, die als Meilenstein für die neue Ausrichtung der Vereinigung dienen soll. „Wir haben eine lange Geschichte, aber wir beweisen, dass wir uns auch nach 120 Jahren anpassen, wachsen und relevant bleiben können“, sagte Trede.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-16

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