Dr. Zivayi Chiguvare (l.), vom Namibian Green Hydrogen Research Institute (NGHRI) beantwortet Fragen zur Wasserstoff-Produktion. Neben ihm steht Dr. Clemens von Doderer, der Vertreter der Hanns-Seidel Stiftung in Namibia. Foto: Stefan Noechel
Dr. Zivayi Chiguvare (l.), vom Namibian Green Hydrogen Research Institute (NGHRI) beantwortet Fragen zur Wasserstoff-Produktion. Neben ihm steht Dr. Clemens von Doderer, der Vertreter der Hanns-Seidel Stiftung in Namibia. Foto: Stefan Noechel

Namibias Grüne Wasserstoff-Revolution

Spezialisten aus aller Welt sprechen über die wirtschaftlichen Vorteile
Unter dem Titel „Namibia Green Hydrogen Masterclass 2022" veranstalten deutsche Hilfsorganisationen mit der namibischen Universität einen zweitägigen Workshop, der die Vorteile des Wasserstoffs verdeutlichen soll und wie Namibia dabei ökonomisch profitieren könne.
Stefan Noechel
Von Stefan Noechel

Windhoek

Der ökonomische Aufschwung, den sich Namibia mit dem geplanten Hyphen-Wasserstoff-Projekt verspricht, ist im Rahmen der namibischen Wirtschaft gemessen gigantisch. Alleine die erste Phase südlich von Lüderitzbucht soll nach Angaben von Dr. Clemens von Doderer, Vertreter der Hanns-Seidel Stiftung in Namibia, ein ökonomischer Tsunami für das Land werden. Er sprach von knapp 12,2 Milliarden US-Dollar, die als Investition vorgesehen seien.

Das sagte von Doderer gestern Morgen in seiner Eröffnungsrede zur „Namibia Green Hydrogen Master Class 2022“, welche in den Räumlichkeiten der namibischen Universität (Unam) angeboten wird. Die zweitägige Veranstaltung endet heute Nachmittag. Sinn und Zweck der „Master Class“ ist es, interessierten Parteien aus allen Bereichen und Schichten der namibischen Wirtschaft, inklusive dem Staat, die Vor- und Nachteile der Lagerung, des Transports und viele andere ökonomische Möglichkeiten der Wasserstoff-Produktion näherzubringen.

Die Wasserstoff-Wirtschaft

Zuerst wurde der sogenannte ,,Green Hydrogen Value Chain“ von Dr. Zivayi Chiguvare, dem amtierender Direktor des „Namibian Green Hydrogen Research Institute“ (NGHRI) erklärt. Er sprach über die Entsalzungsanlagen, die Photovoltaik-Anlagen (Solar) und wie die vielen Industriezweige bei der Erzeugung von flüssigem Wasserstoff zusammenkommen müssen und können.

Er erklärte das Spektrum, was Kenner als den Wasserstoff-Regenbogen bezeichnen. Dabei gibt es verschiedene Methoden, Wasserstoff auf industrielle Art und Weise herzustellen. Von Grün, über Blau und Pink bis hin zu braunem und/oder schwarzem Wasserstoff der 100 prozentigen Kohlenstoffdioxid als Nebenproduckt bei seiner Erzeugung abwirft. Grüner Wasserstoff dagegen hat so gut wie null Prozent CO2, abgesehen von den Solarzellen, welche nicht „Grün“ produziert werden.

Er erklärte, dass normales Trinkwasser nicht zu Wasserstoff umgewandelt werde kann, da es zu viele Fremdkörper (Minerale) enthält. „Es erfordert ungefähr neun Kilogramm Seewasser, um ein Kilogramm Wasserstoff zu produzieren“, meinte Chiguvare, wobei nach dem Wasserelektrolyseprozess ein giftiger Überrest, eine Lauge, zurückbleibt. Diese kann nicht ins Meerwasser zurückgeführt werden, da die hohe Konzentration an verschiedenen Mineralien höchst giftig ist. Eine Möglichkeit, meint Chiguvare, wäre diese Mineralien aus der Lauge zu extrahieren, sozusagen „rauszuminen“. Solch einen Vorgang gibt es noch nicht, es wäre jedoch ein weiteres Forschungsfeld für künftige Chemiker.

Somit soll eine ganze Wirtschaft um die Wasserstoffgewinnung entstehen. Chiguvare und andere Sprecher betonten immer wieder, dass der Wasserstoffantrieb in Fahrzeugen anfangs und hauptsächlich für die Industrie, vor allen im Transportwesen, angewandt werden soll. Personen und Luxuswagen werden nicht kostensparender sein. Schiffe und schwere Lastkraftwagen aller Formen und Größen werden durch die „neue Wasserstoff-Revolution“ (Anmerkung der Redaktion) angetrieben werden. Dadurch wird der Antrieb CO2-freundlicher, die Herstellung der Transportfahrzeuge jedoch nicht.

Wasserstoff kann jedoch „relativ einfach“ gelagert werden und ist es der Industrie dadurch zum Vorteil gegeben, um in Zeiten, in denen die Solarzellen nicht funktionieren (nachts), via spezieller Verbrennungsturbinen Elektrizität zu generieren. Damit hoffen die Kenner den Kreislauf so in einem Maße zu schließen, dass Photovoltaik-Anlagen keine riesigen Batterieanlagen zum Speichern der Elektrizität gebrauchen müssen.

Wasserstoff-Lager

Ein weiterer Sprecher der per Videoschalte einen Beitrag leistete, war ein Professor von der Stanford University in Kalifornien (USA). Anthony Kovscek erörterte die verschiedenen Möglichkeiten Wasserstoff zu lagern. Hochdruckbehälter sind momentan weltweit die Norm bei der Wasserstofflagerung, auch im Transport in Gebrauch. Eine Rohrleitungs-Infrastruktur wäre eine weitere Möglichkeit, Wasserstoff über weite Entfernungen zu transportieren.

Kovscek erklärte, dass sie in den USA daran forschen, teilweise scheinbar auch mit Erfolg, Wasserstoff in abgebaute und/oder erschöpfte unterirdische Erdgashöhlen hineinzupumpen. Sie experimentieren auch mit verschiedenen Formen der Lagergefäße, da sich Wasserstoff mit seiner extrem geringen Dichte oberhalb des Wasservorkommens natürlich und auch künstlich ansammeln lässt.

Ein weiterer Teilnehmer ließ auf eine Frage aus dem Publikum verlauten, dass weltweit momentan ungefähr 100 Millionen Tonnen Wasserstoff hergestellt werden. Davon sollen, wenn überhaupt, zwei Prozent Grün hergestellt werden, der Rest Blau, Grau oder Braun/Schwarz. Namibia importiert jährlich knapp 40 Tonnen Wasserstoff von Sasol aus Südafrika, die diesen auch nicht Grün herstellen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-26

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