Aufbruch in die Schweiz

Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek/DavosEs ist für Namibia ein Höhepunkt – das Land nimmt erstmals überhaupt an dem Weltwirtschaftsforum (WEF) teil und hofft, Investoren für die Entwicklung von grünem Wasserstoff zu locken. Die renommierte Zusammenkunft wird aber vom Krieg in der Ukraine überschattet.Wie das Büro des Präsidenten am Wochenende bekanntgab, ist Präsident Hage Geingob zusammen mit einer „starken, aber schlanken Delegation“ zur Zusammenkunft in Davos aufgebrochen, die vom 22. bis 26. Mai andauert. Er wird begleitet von mehreren Ministern und Politikern, Wirtschaftsexperten und Geschäftsführern von staatlichen und privaten Unternehmen.„Das Weltwirtschaftsforum bringt einflussreiche Persönlichkeiten, wichtige Entscheidungsträger und einige der größten Investoren aus der ganzen Welt zusammen, und wir gehen dorthin mit dem klaren und gemeinsamen Ziel, Namibia als ein rentables Investitionsziel zu vermarkten“, wird Nangula Uaandja, Chefin des Namibia Investment Promotion and Development Board (NIPDB) zitiert.Derweil die Vermarktung des grünen Wasserstoffpotenzials ganz oben auf der Agenda stehe, seien auch andere Bereiche bestimmt worden, in denen Investoren gesucht würden: Infrastruktur, Transport und Logistik, Tourismus, Landwirtschaft und schließlich Öl- sowie Gaserschließung. „Es wurden mehrere hochkarätige Veranstaltungen geplant, um diese Sektoren potenziellen Investoren vorzustellen“, heißt es.WEF eine „enorme Chance“Laut der Erklärung benötigt Namibia einen „Katalysator“, um die Erholung der Wirtschaft voranzutreiben. Aktuell seien „Wellen der wirtschaftlichen Unsicherheit weiterhin im ganzen Land zu spüren“. „Außenhandel und Direktinvestitionen sind derzeit die wirksamsten Hebel, um nachhaltige wirtschaftliche Möglichkeiten zu finden“, heißt es. Das Weltwirtschaftsforum biete eine „enorme Chance“, Investitionsmöglichkeiten zu sichern, um das Wachstum der Wirtschaft zu beschleunigen und die Lebensqualität aller Namibier zu verbessern.Die Teilnahme am WEF ist lediglich durch Mitgliedschaft oder private Einladung möglich. Namibias Präsenz ist WEF-Gründer Klaus Schwab zu verdanken. Schwab habe Namibia eingeladen, damit das Land das Potenzial und die Strategie von grünen Wasserstoff vorstellen könne. Laut der Erklärung habe Namibia eine „Reihe größerer Unternehmen aus mehreren Bereichen eingeladen, sich zu beteiligen und einen Beitrag zu den Kosten zu leisten. Damit wolle man unter anderem „den wahren Geist der Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor verkörpern“.Das diesjährige WEF – das nach einer zweijährigen Pause wird stattfindet – wird allerdings vom Krieg in der Ukraine überschattet. Das berichtete die Deutsche Welle (DW). Demnach seien die Hauptthemen „der erneute Ausbruch des Coronavirus in China sowie die Angst vor einer globalen Ernährungskrise angesichts steigender Preise für Nahrungsmittel“. Auch der weltweit zunehmende Hunger und die Armut bereiten Sorge. „Die Rückkehr von Krieg, Epidemien und die Klimakrise – all diese zerstörerischen Kräfte haben den globalen Aufschwung entgleisen lassen“, wird Schwab zitiert. Und: „Diese Themen müssen in Davos angegangen werden. Insbesondere die globale Nahrungsmittelkrise erfordert unsere unmittelbare Aufmerksamkeit.“Noch vor gut sechs Monaten hatte Präsident Geingobs Wirtschaftsberater James Mnyupe Namibias Teilnahme am WEF stolz angekündigt (AZ berichtete). „Das WEF hat auch eine Energie-Gesprächsrunde für Namibia organisiert. Das ist das erste Mal, dass der WEF dies in einem afrikanischen Land organisiert hat“, hatte Mnyupe stolz erklärt.

Aufbruch in die Schweiz

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Allgemeine Zeitung 2025-06-06

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