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Wilderei „außer Kontrolle"

Viehdiebe schlagen an mehreren Orten in Region Otjozondjupa zu
Erneut schlagen Wilderer zu: Ein weiterer Breitmaulnashornbulle wurde am Montag tot und mit abgeschnittenem Horn auf einer Farm aufgefunden. Auch zu Viehdiebstählen kommt es immer öfter. Die Farmbetreiber fühlen sich zunehmend entmutigt und von der Regierung im Stich gelassen.
Francoise Steynberg
Von Francoise Steynberg, bearbeitet von Otis Steinbach

Windhoek

Ein Landwirt bei Okahandja hat zum dritten Mal Nashornwilderer überführt, nachdem er am Montagnachmittag den Kadaver eines Breitmaulnashornbullen auf seiner Farm entdeckt hatte.

Der Bulle war zunächst von Wilderern verletzt worden. Zwei bekannte Tierärzte, Dr. H.O. Reuter und Ulf Thubessing, besuchten die Farm letzte Woche, um das verletzte Nashorn zu behandeln, nachdem ihm von den Wilderern in die Stirn geschossen worden war. Der achtjährige Bulle wurde anschließend mit einem großen Kreuz auf dem Rücken markiert, um ihn aus der Luft leicht identifizieren und aufspüren zu können.

Der Besitzer der Farm teilte NMH mit, dass er am Sonntag gegen 18:00 Uhr mit seinem Gyrocopter über die Farm flog und den Bullen lebend sah. „Am Montag gegen 12:00 Uhr entdeckte ich seinen Kadaver - mehr oder weniger an der gleichen Stelle wie am Sonntagabend - sowie die Fußspuren der Wilderer“, sagte der Besitzer. Die beiden Hörner waren abgeschnitten worden.

Bereits im Jahr 2017 wurden neun Breitmaulnashörner von Wilderern auf der Farm getötet. Die Nashörner werden derzeit auf der Farm enthornt, um der Wilderei vorzubeugen. Mitglieder der Blue Rhino Task Force waren gestern auf dem Weg zur Farm, um die Angelegenheit zu untersuchen.

Die Nashornbesitzer sind entmutigt, weil die Wilderei außer Kontrolle geraten ist, vor allem da sie auch unter der Dürre leiden und sie die Nashörner versorgen müssen. „Es scheint, dass die Wilderer es jetzt auf die Nashörner an den Futtertrögen abgesehen haben“, sagte der Besitzer.

Ein anderer Nashornbesitzer der Region Otjzondjupa, dessen vier Breitmaulnashörner ebenfalls kürzlich gewildert wurden, erklärte gegenüber NMH, dass er das Handtuch werfe und alle seine Nashörner verkaufen werde. „Wir bekommen keine Hilfe vom Umweltministerium oder der Regierung, um die Nashörner zu erhalten. Unsere einzige Hoffnung ist, dass der Handel mit den Hörnern legalisiert wird“, sagte er. In diesem Jahr sind bereits 58 Nashörner gewildert worden.

In der Region Otjozondjupa erleiden die Landwirte auch enorme Verluste durch Viehdiebstahl. Zur Farm Hohenfels wurden kürzlich Rinder von einer benachbarten Farm getrieben, nachdem dort die Kette des Gatters abgesägt worden war. „Die Rinder wurden in den frühen Morgenstunden des Samstags in die Rindermanga getrieben, die Fersen wurden durchgeschnitten und fünf Rinder wurden geschlachtet, von denen nur zwei Kadaver mitgenommen wurden“, sagte der Besitzer von Hohenfels, Micki zu Bentheim, gegenüber NMH.

Hohenfels liegt an der Okakarara-Pad. Zu Bentheim fand einen der angeblich vier Verdächtigen am Rande der Pad, wo dieser gerade im Begriff war, sich ein Feuer zu machen. Laut zu Bentheim schlachtete der Verdächtige in der Nacht auch ein Schaf, ließ aber einen Großteil des Schafskadavers dort, wo er war. „Er drohte auch den Farmarbeitern, dass er sie umbringen würde.“ Zu Bentheim bestätigte, dass er sein gesamtes Vieh schon vor langer Zeit verkauft hatte, nachdem es zu Zusammenstößen mit Viehdieben gekommen war. Die Polizei leitete am Sonntagmorgen auf der Farm Untersuchungen ein, doch es wurden noch keine Verdächtigen verhaftet.

Nicht so in Hochfeld: Laut dem Kriminalitätsbericht der Polizei wurden dort am Freitag vier Männer festgenommen, nachdem eine silberne Nissan Micra-Kombilimousine mit einem Rinderkadaver aufgegriffen worden war.

Der Gesamtschaden dieses Viehdiebstahls beläuft sich auf 80 000 N$. Außer dem Fahrer wurden vier Verdächtige verhaftet, die vor dem Magistratsgericht von Okahandja erscheinen sollen. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-02

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