Zweifel an radioaktivem Horn
Immer mehr Nashornschützer fordern Handelslegalisierung
Angesichts der wieder zunehmenden Nashornwilderei vermehren sich die Umweltschützer, die eine Legalisierung des kontrollierten Nasenhornhandels fordern, um den Schwarzmarkt einzudämmen und Einkommen für den Tierschutz zu generieren. Eine radioaktive Injektion nach James Larkin ist laut ihnen keine Lösung.
Von Katharina Moser,
Windhoek
Nashornschützer geraten zunehmend in Konflikt über die Frage, wie Nashornwilderei am besten zu bekämpfen sei. Inzwischen scheinen sich vor allem die Fronten zwischen denjenigen, die einen kontrollierten Hornhandel legalisiert sehen wollen, und Verfechtern des radioaktiven Horns zu verhärten. Letzteres ist das Pilotprojekt um den südafrikanischen Professor James Larkin – dieser hat eine Schutzstrategie entwickelt, nach der in das Horn der Rhinos ein radioaktives Isotop injiziert werden soll, das das Horn für den Handel ungeeignet macht und somit Wilderer abschrecken soll (AZ berichtete). Während einige Tierschützer befürchten, dies könnte die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen, argumentieren andere, die einzige effektive Schutmaßnahme sei eine Legalisierung des Hornhandels – welche durch eine radioaktive Injektion unmöglich gemacht werde. „Die Idee des Rhisotope-Projekts ist es, radioaktives Material in das Horn des Nashorns einzubringen, um das Horn zu entwerten und die Menschen uninteressant zu machen", so argumentiert Larkin. Dem entgegen sind „wir zutiefst besorgt, dass das Projekt, obwohl es gut gemeint ist, im Widerspruch zu unseren Rechten als Eigentümer auf nachhaltige Nutzung steht, wie sie in der Verfassung verankert sind", so der Vorsitzende der südafrikanischen Vereinigung der privaten Nashornbesitzer (PROA), Pelham Jones. „Der Handel mit Horn wird dringend benötigte Einnahmen aus dem Naturschutz generieren, die langfristig den lokalen Gemeinschaften bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Transformation helfen werden. Das Rhisotope-Projekt steht in völligem Widerspruch zu diesem Vorschlag, da die Hörner jeden kommerziellen Wert verlieren werden."
Mail & Guardian zitierte außerdem den Geschäftsführer der in Südafrika ansässigen True Green Alliance, Ron Thomson: „Ich bin absolut entsetzt über Larkins mangelnden Scharfsinn, was die Bedürfnisse des Wildtiermanagements im heutigen Afrika angeht. Seine Idee ist ein Kniefall vor der Tierrechtsideologie, die von dem einen Wort 'Verbot' beherrscht wird. Er will den Handel unterbinden. Wir wollen den Handel legalisieren."
In Namibia zweifelt auch einer der führenden Nashornschützer, Jaco Muller, Leiter des Rhino Momma Project (AZ berichtete) an der Idee einer radioaktiven Injektion. Er befürwortet stattdessen ebenfalls eine Legalisierung des Hornhandels: Ihm zufolge wird ein Nashorn bei einem minimalen Hornwachstum von 600 Gramm pro Jahr und einem Preis von 60 000 US-Dollar pro Kilo (ein Zehntel des Schwarzmarktpreises) pro Monat ein Einkommen von 5 100 Namibia-Dollar pro Monat generieren, was den Nashornschutz finanzieren würde.
Kritiker dieser Denkweise merken jedoch an, dass durch das Handelsverbot der Preis momentan so hoch sei, dass sich kaum einer den Kauf leisten könne. Bei einer Legalisierung falle jedoch der Preis drastisch, die Nachfrage steige enorm und somit werde weiterhin gewildert.
Windhoek
Nashornschützer geraten zunehmend in Konflikt über die Frage, wie Nashornwilderei am besten zu bekämpfen sei. Inzwischen scheinen sich vor allem die Fronten zwischen denjenigen, die einen kontrollierten Hornhandel legalisiert sehen wollen, und Verfechtern des radioaktiven Horns zu verhärten. Letzteres ist das Pilotprojekt um den südafrikanischen Professor James Larkin – dieser hat eine Schutzstrategie entwickelt, nach der in das Horn der Rhinos ein radioaktives Isotop injiziert werden soll, das das Horn für den Handel ungeeignet macht und somit Wilderer abschrecken soll (AZ berichtete). Während einige Tierschützer befürchten, dies könnte die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen, argumentieren andere, die einzige effektive Schutmaßnahme sei eine Legalisierung des Hornhandels – welche durch eine radioaktive Injektion unmöglich gemacht werde. „Die Idee des Rhisotope-Projekts ist es, radioaktives Material in das Horn des Nashorns einzubringen, um das Horn zu entwerten und die Menschen uninteressant zu machen", so argumentiert Larkin. Dem entgegen sind „wir zutiefst besorgt, dass das Projekt, obwohl es gut gemeint ist, im Widerspruch zu unseren Rechten als Eigentümer auf nachhaltige Nutzung steht, wie sie in der Verfassung verankert sind", so der Vorsitzende der südafrikanischen Vereinigung der privaten Nashornbesitzer (PROA), Pelham Jones. „Der Handel mit Horn wird dringend benötigte Einnahmen aus dem Naturschutz generieren, die langfristig den lokalen Gemeinschaften bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Transformation helfen werden. Das Rhisotope-Projekt steht in völligem Widerspruch zu diesem Vorschlag, da die Hörner jeden kommerziellen Wert verlieren werden."
Mail & Guardian zitierte außerdem den Geschäftsführer der in Südafrika ansässigen True Green Alliance, Ron Thomson: „Ich bin absolut entsetzt über Larkins mangelnden Scharfsinn, was die Bedürfnisse des Wildtiermanagements im heutigen Afrika angeht. Seine Idee ist ein Kniefall vor der Tierrechtsideologie, die von dem einen Wort 'Verbot' beherrscht wird. Er will den Handel unterbinden. Wir wollen den Handel legalisieren."
In Namibia zweifelt auch einer der führenden Nashornschützer, Jaco Muller, Leiter des Rhino Momma Project (AZ berichtete) an der Idee einer radioaktiven Injektion. Er befürwortet stattdessen ebenfalls eine Legalisierung des Hornhandels: Ihm zufolge wird ein Nashorn bei einem minimalen Hornwachstum von 600 Gramm pro Jahr und einem Preis von 60 000 US-Dollar pro Kilo (ein Zehntel des Schwarzmarktpreises) pro Monat ein Einkommen von 5 100 Namibia-Dollar pro Monat generieren, was den Nashornschutz finanzieren würde.
Kritiker dieser Denkweise merken jedoch an, dass durch das Handelsverbot der Preis momentan so hoch sei, dass sich kaum einer den Kauf leisten könne. Bei einer Legalisierung falle jedoch der Preis drastisch, die Nachfrage steige enorm und somit werde weiterhin gewildert.
Kommentar