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Frack-Free-Namibia macht keinen Hehl daraus, dass es auf Hilfe angewiesen ist, wenn es tatsächlich von einem Ölexplorationsunternehmen wie ReconAfrica ernstgenommen werden will. Foto FFN
Frack-Free-Namibia macht keinen Hehl daraus, dass es auf Hilfe angewiesen ist, wenn es tatsächlich von einem Ölexplorationsunternehmen wie ReconAfrica ernstgenommen werden will. Foto FFN

ReconAfrica bedroht Mensch und Tier

Frack-Free-Namibia geht in die Offensive gegen Gas- und Ölexploration
Ein weiterer Bericht macht in den elektronischen Medien die Runde und erneut werden schwere Vorwürfe gegen das Gas- und Ölexplorationsunternehmen erhoben – nur Tage vor dem COP27-Klimaschutzgipfel. Frack-Free-Namibia setzt sich für die Menschenrechte sowie die Umwelt ein.
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Die Wogen scheinen abwechselnd zugunsten des kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmen, Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) oder seiner Kritiker in Form von Fachkräften und Aktivisten höher zu schlagen. Typisch hatte sich ReconAfrica in den vergangenen Monaten als Wohlstandsbringer in den Kavango-Regionen feiern lassen, indem es allerhand – laut Kritikern angeblich strategisch ausgerichtete – Schenkungen vorgenommen hatte. Andererseits wurde ReconAfrica scharf kritisiert, als sich herausstellte, dass es Fahrzeuge bei der Lokalbevölkerung mietet, worunter Regionalpolitiker und Familienmitglieder von Ministern.

Knapp vier Tage vor dem Beginn der COP27-Klimaschutzkonferenz in Sharm el-Sheikh, Ägypten, scheinen sich die Gegner von ReconAfrica nun auf das Unternehmen eingeschossen zu haben, denn neben dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht der Organisation „World Heritage Watch“ (AZ berichtete) wurde nun auch auf dem Nachrichtenportal „Science & Environmental Health Networks“ ein Artikel von „Frack Free Namibia“ veröffentlicht.

Vor zehn Tagen trat ReconAfrica-Chef Craig Steinke noch auf der Afrikanischen Energiewoche (AEW) als Redner auf, nun muss er sich mit Kritik abfinden, die unter Umständen größere internationale Unterstützung genießt. Die AEW-2022 war eine interaktive Ausstellung und Netzwerkveranstaltung der Afrikanischen Energiekammer AEC, welche auf das Wachstum und die Entwicklung des Gas- und Ölsektors in Afrika abzielt.

In dem Frack-Free-Namibia-Artikel wird der gesamte Hintergrund der Gas-Und Ölexploration detailliert, aber logisch erklärt. Es wird erneut auf den Konflikt hingewiesen, der dadurch entstanden ist, dass ReconAfrica seinen Anlegern massives „unkonventionelles Öl“ versprochen hatte, also Fracking. Was in Börsenprospekten als Versprechen aufgeführt worden war, wurde später von ReconAfrica als unwahr abgelehnt.

FFN ist sehr auf die Auswirkung der Exploration auf die Menschenrechte aber auch auf die Umwelt fokussiert: „Die Exploration von ReconAfrica hat direkte Auswirkungen auf das angestammte Land der indigenen Gruppen der San sowie das Kavango-Zambezi-Transnationale-Hegegebiet (KAZA), eines der größten Schutzgebiete der Welt. Ferner werden sechs Kommunal-Hegegebiete und dreizehn Kommunalwälder davon berührt. Diese beherbergen Wildtierkorridore, die Elefanten und anderem Wild dienen.“ Botswana verzeichne weltweit die größte grenzüberschreitende Population von etwa 130 000 Savannenelefanten und in Namibia gebe es 24 000 dieser Tiere. Seit den Explorationsbohrungen sollen die Mensch-Tier-Konflikte zugenommen haben, heißt es in dem Artikel.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-29

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