Nashörner ohne Horn weniger sozial
Studie: Spitzmaulnashörner ziehen sich nach Enthornung zurück
Laut Daten eines Schweizer Forscherteams schrumpft bei Spitzmaulnashörnern nach ihrer Enthornung sowohl ihr Verbreitungsgebiet als auch ihre Bereitschaft zur sozialen Interaktion. Für den Schutz vor Wilderei bleibt die Enthornung dennoch wichtig.
Von Katharina Moser, Windhoek
Die Enthornung gefährdeter Spitzmaulnashörner zum Schutz gegen Wilderer könnte größere Auswirkungen auf ihr Verhalten und Sozialleben haben als bisher angenommen. Das ergab eine Studie, die vergangenen Monat im Wissenschaftsmagazin PNAS veröffentlicht wurde. Demnach schrumpft nach der Enthornung ihr Verbreitungsgebiet, um durchschnittlich 45 %, und ihre sozialen Interaktionen nehmen um durchschnittlich 37 % ab. Vor allem Bullen interagieren weniger häufig mit anderen Männchen.
Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Universität von Neuchâtel in der Schweiz durchgeführt, die Daten von 4 760 Sichtungen von 368 Spitzmaulnashörnern zwischen 2005 und 2020 in zehn Reservaten im Nordosten Südafrikas auswerteten.
„Es ist, als ob sie sich ohne Horn weniger sicher und verletzlich fühlen. Da sie im Allgemeinen Einzelgänger sind, wissen sie nicht, dass ihre Nachbarn ebenfalls enthornt sind. Sie gehen weniger auf Erkundungstour und ziehen sich in zentralere Teile ihres Verbreitungsgebiets zurück", erklärt die Hauptautorin Vanessa Duthé, Doktorandin an der Universität Neuchâtel, wie auch das Magazin Nature unter Berufung auf PNAS berichtet.
Laut Duthé zeigen die Karten der Nashornbewegungen deutlich, wie die Größe des Verbreitungsgebiets davon abhängt, ob ein Tier ein Horn trägt. Das Verbreitungsgebiet von enthornten Tieren schrumpfte im Durchschnitt um 11,7 km² (45,5 %). Das Revier von enthornten Weibchen war im Durchschnitt 15,42 km² (53,08 %) kleiner, das von enthornten Männchen 9,13 km² (oder 38,03 %).
Unklar bleibt jedoch, wie sich dies auf die Sozialstruktur der Art und den Genfluss auswirkt. „Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, die Verhaltensreaktionen der Tiere bei der Abwägung des Nettonutzens von Erhaltungsmaßnahmen zu berücksichtigen", so Duthé.
Laut Co-Author Rickert van der Westhuizen von der südafrikanischen Umweltinstitution Ezemvelo KZN Wildlife wird es immer eine Abwägung zwischen Nutzen und Kosten geben müssen. „Diese und andere Studien zeigen, dass die Auswirkungen der Enthornung nicht schwerwiegend genug sind, um sie einzustellen. Solange solche Eingriffe nicht zum Verlust von Nashörnern oder zu einem Rückgang der Produktivität der Population führen, sind sie jeden Cent wert", ist er überzeugt.
Die Enthornung gefährdeter Spitzmaulnashörner zum Schutz gegen Wilderer könnte größere Auswirkungen auf ihr Verhalten und Sozialleben haben als bisher angenommen. Das ergab eine Studie, die vergangenen Monat im Wissenschaftsmagazin PNAS veröffentlicht wurde. Demnach schrumpft nach der Enthornung ihr Verbreitungsgebiet, um durchschnittlich 45 %, und ihre sozialen Interaktionen nehmen um durchschnittlich 37 % ab. Vor allem Bullen interagieren weniger häufig mit anderen Männchen.
Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Universität von Neuchâtel in der Schweiz durchgeführt, die Daten von 4 760 Sichtungen von 368 Spitzmaulnashörnern zwischen 2005 und 2020 in zehn Reservaten im Nordosten Südafrikas auswerteten.
„Es ist, als ob sie sich ohne Horn weniger sicher und verletzlich fühlen. Da sie im Allgemeinen Einzelgänger sind, wissen sie nicht, dass ihre Nachbarn ebenfalls enthornt sind. Sie gehen weniger auf Erkundungstour und ziehen sich in zentralere Teile ihres Verbreitungsgebiets zurück", erklärt die Hauptautorin Vanessa Duthé, Doktorandin an der Universität Neuchâtel, wie auch das Magazin Nature unter Berufung auf PNAS berichtet.
Laut Duthé zeigen die Karten der Nashornbewegungen deutlich, wie die Größe des Verbreitungsgebiets davon abhängt, ob ein Tier ein Horn trägt. Das Verbreitungsgebiet von enthornten Tieren schrumpfte im Durchschnitt um 11,7 km² (45,5 %). Das Revier von enthornten Weibchen war im Durchschnitt 15,42 km² (53,08 %) kleiner, das von enthornten Männchen 9,13 km² (oder 38,03 %).
Unklar bleibt jedoch, wie sich dies auf die Sozialstruktur der Art und den Genfluss auswirkt. „Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, die Verhaltensreaktionen der Tiere bei der Abwägung des Nettonutzens von Erhaltungsmaßnahmen zu berücksichtigen", so Duthé.
Laut Co-Author Rickert van der Westhuizen von der südafrikanischen Umweltinstitution Ezemvelo KZN Wildlife wird es immer eine Abwägung zwischen Nutzen und Kosten geben müssen. „Diese und andere Studien zeigen, dass die Auswirkungen der Enthornung nicht schwerwiegend genug sind, um sie einzustellen. Solange solche Eingriffe nicht zum Verlust von Nashörnern oder zu einem Rückgang der Produktivität der Population führen, sind sie jeden Cent wert", ist er überzeugt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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