Klimakrise ist menschengemacht
Von Vulkanen freigesetzte CO2 hat kaum Einfluss auf Erderwärmung
Die Klimakrise sorgt nach wie vor für kontroverse Diskussionen. Die einen glauben nicht, dass die zunehmenden Katastrophen menschengemacht sind, die anderen wiederum versuchen zu belegen, wie der CO2-Ausstoß eine große Rolle spielt. Wer Recht hat ist nicht die Frage, sondern was dagegen tun?
Von Deutsche Presse-Agentur, dpa Berlin Bereits im Jahr 2030 kann sich die Erde um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau erwärmt haben; die Folgen dieser Erwärmung sind zum Teil bereits spürbar. Manch einer glaubt indes, dass diese Katastrophe nichts mit dem CO2-Ausstoß der Menschheit zu tun habe. In einem Facebook-Post heißt es etwa, ein derzeit aktiver Vulkan verursache angeblich „mehr Klimaschäden als die ganze Menschheit in 10 Jahren“. BEWERTUNG: Falsch. Das von Vulkanen freigesetzte CO2 hat keinen relevanten Einfluss auf die Erderwärmung – die vom Menschen verursachten Mengen hingegen schon. FAKTEN: Derzeit gibt es nach Angaben des Vulkanologen Tom Pfeiffer 27 Vulkanausbrüche auf der ganzen Welt (Stand: 10. Januar 2022). Doch sie sorgen global betrachtet nur für einen Bruchteil der CO2-Emissionen: Die US-Erdbebenwarte USGS nennt einen geschätzten Jahreswert von 260 Millionen Tonnen CO2 für die Vulkane der Erde. Andere Studien kommen auf bis zu 360 Millionen Tonnen. Durch Verbrennung von Kohle, Öl und Gas durch den Menschen sind nach Angaben des „Global Carbon Project“ im Jahr 2020 hingegen 34 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen worden. Eine Studie des Mineralölkonzerns BP kommt auf rund 32 Milliarden Tonnen CO2, die 2020 durch die Menschheit verursacht wurden. Das ist grob gerechnet das Hundertfache des CO2-Ausstoßes von Vulkanen. Laut der BP-Studie war selbst der Anteil Deutschlands 2020 mit gut 600 Millionen Tonnen CO2 ungefähr doppelt so hoch wie der weltweite vulkanische Kohlendioxid-Ausstoß. Dass die Erderwärmung und damit die Klimakatastrophe durch den Menschen und seinen CO2-Ausstoß verursacht wird, ist wissenschaftlich erwiesen. Im August 2021 veröffentlichte der Weltklimarat (IPCC) einen alarmierenden Bericht. Demnach werde sich die Erde bei der derzeitigen Entwicklung bereits gegen 2030 um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmt haben. Eine so rasche Erwärmung hat der Globus noch nie erlebt. Die Folgen der Klimakatastrophe sind in einigen Erdregionen bereits jetzt spürbar: Extreme Hitze, lange Dürreperioden und Starkregen gehören dazu. Auch vermehrte Vulkanaktivitäten etwa in der Antarktis sind auf die Klimakatastrophe zurückzuführen: „Durch den Klimawandel verliert die Westantarktis Eis an den Ozean. Dadurch lastet weniger Gewicht auf dem darunterliegenden Gestein. Es entspannt sich. Und das führt zu einer stärkeren vulkanischen Aktivität unter dem Eis“, so der US-Geophysiker John Behrendt von der Universität von Colorado in Boulder.
Doch was tun gegen den CO2-Ausstoß? Nach Ansicht vieler Forscher wird es nicht gelingen, den Ausstoß von CO2 ausreichend zu vermindern. Es müsse vielmehr zusätzlich aus der Luft gezogen werden. Dazu gibt es einige – zum Teil umstrittene – Verfahren. Luftstaubsauger, verwittertes Gestein oder neue Bäume: Es gibt verschiedene Methoden, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. Solche negativen Emissionen werden nach Ansicht von Wissenschaftlern dringend gebraucht, um den Klimawandel zumindest abzumildern. Die entsprechenden Maßnahmen und Technologien sind allerdings mit unterschiedlichen Aufwänden, Risiken und Potenzialen verbunden – ein Überblick. Eine grüne Hügellandschaft in Island, gut 30 Kilometer östlich von Reykjavík: Hier stehen acht dunkle Container mit Lamellen auf der einen und Ventilatoren auf der anderen Seite. Bei dem Ensemble handelt es sich um „Orca“: Die Anlage ging im September 2021 in Betrieb und soll Kohlendioxid (CO2) aus der Luft saugen, um es dann in Gestein umzuwandeln. Im Launch-Video wird beschrieben, dass „Orca“ jährlich 4 000 Tonnen CO2 aus der Luft holen könne, was sie zur größten entsprechenden Anlage der Welt und „einen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel“ mache. Dieser Meilenstein relativiert sich angesichts des weltweiten Ausstoßes von 36,4 Milliarden Tonnen CO2, die nach Schätzungen des Global Carbon Project (GCP) 2021 emittiert wurden.
Doch was tun gegen den CO2-Ausstoß? Nach Ansicht vieler Forscher wird es nicht gelingen, den Ausstoß von CO2 ausreichend zu vermindern. Es müsse vielmehr zusätzlich aus der Luft gezogen werden. Dazu gibt es einige – zum Teil umstrittene – Verfahren. Luftstaubsauger, verwittertes Gestein oder neue Bäume: Es gibt verschiedene Methoden, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. Solche negativen Emissionen werden nach Ansicht von Wissenschaftlern dringend gebraucht, um den Klimawandel zumindest abzumildern. Die entsprechenden Maßnahmen und Technologien sind allerdings mit unterschiedlichen Aufwänden, Risiken und Potenzialen verbunden – ein Überblick. Eine grüne Hügellandschaft in Island, gut 30 Kilometer östlich von Reykjavík: Hier stehen acht dunkle Container mit Lamellen auf der einen und Ventilatoren auf der anderen Seite. Bei dem Ensemble handelt es sich um „Orca“: Die Anlage ging im September 2021 in Betrieb und soll Kohlendioxid (CO2) aus der Luft saugen, um es dann in Gestein umzuwandeln. Im Launch-Video wird beschrieben, dass „Orca“ jährlich 4 000 Tonnen CO2 aus der Luft holen könne, was sie zur größten entsprechenden Anlage der Welt und „einen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel“ mache. Dieser Meilenstein relativiert sich angesichts des weltweiten Ausstoßes von 36,4 Milliarden Tonnen CO2, die nach Schätzungen des Global Carbon Project (GCP) 2021 emittiert wurden.
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Allgemeine Zeitung
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