„Falls das Unternehmen kein Öl entdeckt“
Alweendo erklärt ReconAfrica-Aktienverkauf – Farmer haben andere Sorgen
Der Bergbau- und Energieminister äußert sich im Parlament zu dem Verkauf von ReconAfrica-Aktien seitens des staatlichen Treibstoffversorgers NamCor – man wolle Verluste vermeiden, falls kein Öl gefunden wird. All Namibia sollen von der Exploration profitieren heißt es, doch scheinen die Kavango-Farmer eher skeptisch.
Von Frank Steffen & Brigitte Weidlich, Windhoek
Am vergangenen Donnerstag hatte Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo im Parlament erklärt, dass der Staatsbetrieb NamCor klug gehandelt habe, als er einige seiner Anteile in der kanadischen Gas- und Ölexplorationsgesellschaft ReconAfrica verkaufte. „Es ist klug Verluste zu vermeiden, falls das Unternehmen kein Öl entdeckt“, beantwortete Alweendo die Frage des UPM-Vorsitzenden, Jan van Wyk. NamCor habe sich entschlossen, im Rahmen seines Kapitalmanagements die Beteiligung an dem Explorationsunternehmen gegen den Erhalt von Bargeld zu reduzieren.
Namibias Regierung beteiligt sich seit Jahren grundsätzlich In Höhe von bis zu zehn Prozent an Explorationsvorhaben im Lande. ReconAfrica hatte bereits im Februar bekanntgemacht (und NamCor hatte dies bestätigt), dass der staatliche Treibstoffversorger die Hälfte seiner 10-prozentigen Beteiligung in der namibischen ReconAfrica-Tochter REN abstoßen werde (AZ berichtete). An der Frankfurter Börse hatte ReconAfrica die Gegenleistung für den Verkauf der fünfprozentigen Beteiligung wie folgt angegeben: NamCor erhält a) fünf Millionen Stammaktien an der ReconAfrica-Muttergesellschaft zu einem Wert von 31,75 Millionen Kanada-Dollar (zu einem angenommenen Preis pro Aktie von 6,35 C$), und b) eine Barzahlung in Höhe von zwei Millionen US-Dollar (jetzt knapp 32 Mio. N$).
Van Wyk hinterfragte die Regierungspolitik, „Ressourcen der namibischen Nation“ an ausländische Firmen zu verkaufen, woraufhin Alweendo die Suche nach Kohlenwasserstoffen als komplexes, spekulatives und kapital-intensives Unterfangen mit durchschnittlichen Bohrkosten in Höhe von mehr als einer Milliarde N$ pro Bohrloch angab – die Rendite sei nicht gewährleistet.
Van Wyk wollte ferner wissen, ob der abgeschlossene Verkauf als Zeichen seitens der Regierung zu werten sei, dass öffentliche Beschwerden gegen ReconAfrica irrelevant seien? Alweendo wich dieser Frage mit der Anmerkung aus, dass Namibia ein investorenfreundliches Klima schaffen müsse: „Namibia muss sicherstellen, dass Investoren sowie die lokale Wirtschaft von Projekten profitieren.“
Letzteres Anliegen wurde indessen am Wochenende in Rundu angesprochen, als sich Farmerverbände mit ReconAfrica trafen (AZ berichtete). So monierten verschiedene Farmer, dass ReconAfrica wiederholt die Arbeitsschaffung versprochen habe, während es offensichtlich sei, dass es ein paar gutbezahlte Angestellte gebe, sich die Öffentlichkeit jedoch weitgehend mit minder gutbezahlten und zeitlich befristeten Beschäftigungen abfinden müsse.
Märchenstunde in Rundu
Der für den Umwelterhalt zuständige Leiter von ReconAfrica, Marvin Sanzila, hatte während seines Vortrags über die demnächst anstehende seismische Vermessung keine gute Figur abgegeben. Er schilderte seine Ziele in einem Tonfall als würde er ein Märchen vorlesen, welches hier und da zu verhaltenem Zungenschnalzen führte. Als ReconAfrica bei der allgemeinen Besprechung wegen angeblich ausstehender Zahlungen kritisiert wurde, schrieb er dies der Tatsache zu, dass die Forderungen immer erst bestätigt werden müssten.
Es ging wohl teilweise um Schadenersatz. Nonchalant erklärte er, dass seine Firma selbstverständlich für Schäden infolge des seismischen Stampfens aufkommen werde: „Selbst wenn es sich um die alte Lehmhütte handelt, derer Mauer Sie wahrscheinlich schon seit vier Jahren reparieren wollten.“ Er versicherte den Anwesenden, dass ReconAfrica „nur einmal und immer vorwärts“ Farmland und Acker überqueren und dafür eine Entschädigung von 9800 N$ zahlen werde.
Laut dem Umweltgesetz müssen der Zugang und die Nutzung von Wasser, Holz, etc. vertraglich mit dem Farmer geregelt werden, bevor die Bergbaugesellschaft den Boden betreten darf. Doch nun meinte Sanzila: „Laut unseren Berechnungen vergüten wir Sie auf diese Weise besser als der Maximalertrag in Höhe von 9000 N$, den Sie auf diesem Boden erwirtschaften können.“
Am vergangenen Donnerstag hatte Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo im Parlament erklärt, dass der Staatsbetrieb NamCor klug gehandelt habe, als er einige seiner Anteile in der kanadischen Gas- und Ölexplorationsgesellschaft ReconAfrica verkaufte. „Es ist klug Verluste zu vermeiden, falls das Unternehmen kein Öl entdeckt“, beantwortete Alweendo die Frage des UPM-Vorsitzenden, Jan van Wyk. NamCor habe sich entschlossen, im Rahmen seines Kapitalmanagements die Beteiligung an dem Explorationsunternehmen gegen den Erhalt von Bargeld zu reduzieren.
Namibias Regierung beteiligt sich seit Jahren grundsätzlich In Höhe von bis zu zehn Prozent an Explorationsvorhaben im Lande. ReconAfrica hatte bereits im Februar bekanntgemacht (und NamCor hatte dies bestätigt), dass der staatliche Treibstoffversorger die Hälfte seiner 10-prozentigen Beteiligung in der namibischen ReconAfrica-Tochter REN abstoßen werde (AZ berichtete). An der Frankfurter Börse hatte ReconAfrica die Gegenleistung für den Verkauf der fünfprozentigen Beteiligung wie folgt angegeben: NamCor erhält a) fünf Millionen Stammaktien an der ReconAfrica-Muttergesellschaft zu einem Wert von 31,75 Millionen Kanada-Dollar (zu einem angenommenen Preis pro Aktie von 6,35 C$), und b) eine Barzahlung in Höhe von zwei Millionen US-Dollar (jetzt knapp 32 Mio. N$).
Van Wyk hinterfragte die Regierungspolitik, „Ressourcen der namibischen Nation“ an ausländische Firmen zu verkaufen, woraufhin Alweendo die Suche nach Kohlenwasserstoffen als komplexes, spekulatives und kapital-intensives Unterfangen mit durchschnittlichen Bohrkosten in Höhe von mehr als einer Milliarde N$ pro Bohrloch angab – die Rendite sei nicht gewährleistet.
Van Wyk wollte ferner wissen, ob der abgeschlossene Verkauf als Zeichen seitens der Regierung zu werten sei, dass öffentliche Beschwerden gegen ReconAfrica irrelevant seien? Alweendo wich dieser Frage mit der Anmerkung aus, dass Namibia ein investorenfreundliches Klima schaffen müsse: „Namibia muss sicherstellen, dass Investoren sowie die lokale Wirtschaft von Projekten profitieren.“
Letzteres Anliegen wurde indessen am Wochenende in Rundu angesprochen, als sich Farmerverbände mit ReconAfrica trafen (AZ berichtete). So monierten verschiedene Farmer, dass ReconAfrica wiederholt die Arbeitsschaffung versprochen habe, während es offensichtlich sei, dass es ein paar gutbezahlte Angestellte gebe, sich die Öffentlichkeit jedoch weitgehend mit minder gutbezahlten und zeitlich befristeten Beschäftigungen abfinden müsse.
Märchenstunde in Rundu
Der für den Umwelterhalt zuständige Leiter von ReconAfrica, Marvin Sanzila, hatte während seines Vortrags über die demnächst anstehende seismische Vermessung keine gute Figur abgegeben. Er schilderte seine Ziele in einem Tonfall als würde er ein Märchen vorlesen, welches hier und da zu verhaltenem Zungenschnalzen führte. Als ReconAfrica bei der allgemeinen Besprechung wegen angeblich ausstehender Zahlungen kritisiert wurde, schrieb er dies der Tatsache zu, dass die Forderungen immer erst bestätigt werden müssten.
Es ging wohl teilweise um Schadenersatz. Nonchalant erklärte er, dass seine Firma selbstverständlich für Schäden infolge des seismischen Stampfens aufkommen werde: „Selbst wenn es sich um die alte Lehmhütte handelt, derer Mauer Sie wahrscheinlich schon seit vier Jahren reparieren wollten.“ Er versicherte den Anwesenden, dass ReconAfrica „nur einmal und immer vorwärts“ Farmland und Acker überqueren und dafür eine Entschädigung von 9800 N$ zahlen werde.
Laut dem Umweltgesetz müssen der Zugang und die Nutzung von Wasser, Holz, etc. vertraglich mit dem Farmer geregelt werden, bevor die Bergbaugesellschaft den Boden betreten darf. Doch nun meinte Sanzila: „Laut unseren Berechnungen vergüten wir Sie auf diese Weise besser als der Maximalertrag in Höhe von 9000 N$, den Sie auf diesem Boden erwirtschaften können.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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