DELHRA meldet sich zu Wort

Claudia Reiter

Windhoek

Laut der jüngsten Pressemittelung der Wüstenlöwenschutzorganisation zielte das vorige Schreiben an das Ministerium (AZ berichtete) darauf ab, die Umstände zu ergründen und die Rechtmäßigkeit dieser scheinbar heimlichen Jagd festzustellen.

„Die Pressemitteilung erwähnt nichts über eine wahrscheinliche Trophäenjagd, wie sie in der Naturschutzverordnung 4 von 1975 in ihrer geänderten Fassung und den auf dieser Grundlage erlassenen Vorschriften enthalten ist. Sie scheint auch fälschlicherweise anzunehmen, dass die überarbeitete Nationale Politik zur Bewältigung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtier bestimmte Bestimmungen der geltenden Gesetzgebung aufhebt oder außer Kraft setzt“, so DELHRA.

Aus der Pressemitteilung geht demnach auch nicht hervor, wann und von wem die vorgenannte Erklärung, das Tier als „Problemtier“ zu deklarieren, abgegeben wurde. Auch wird nicht erwähnt, woher die 20 000 N$ (welche laut MEFT in den „Game Product Trust Fund“ eingezahlt wurden) stammen. „Wir sind daher zu dem Schluss gekommen, dass die so genannte Erhaltungsjagd in Wirklichkeit eine Trophäenjagd war“, so DELHRA. Ob eine Genehmigung im Sinne von Abschnitt 27 der Verordnung erteilt wurde und an wen sie erteilt wurde, bleibt in dem Schreiben von MEFT offen stehen. Laut DELHRA dürfen für Problemtiere im Sinne von Vorschrift 115(2) keine Genehmigungsgebühren erhoben werden.

„Aus dem Abschnitt 53(1) der Verordnung geht eindeutig hervor, dass der Minister das Tier zu einem Problemtier erklären muss und dass eine solche Erklärung als Bekanntmachung im Amtsblatt veröffentlicht werden muss. Es hat den Anschein, als sei der Begriff ‚Problemtier‘ geprägt und verwendet worden, um die zwingenden Bestimmungen von Abschnitt 53 zu umgehen, ohne dass es eine gesetzliche Bestimmung gibt, die das in diesem Fall verwendete Verfahren zulässt.“

Ferner heißt es: „Da nicht veröffentlicht wurde, dass das genannte Tier angeblich als Problemtier deklariert wurde, wie es vorgeschrieben ist, erscheint es höchst verdächtig, dass die Jäger in Kenntnis dieser Deklaration in der Lage waren, eine solche Trophäenjagd zu beantragen und eine Gebühr zu zahlen, die nicht erhoben werden sollte.“

Laut DELHRA ist es völlig klar, dass der gejagte Löwe nicht zu einem Problemtier im Sinne von Abschnitt 53 der Naturschutzverordnung von 1975 (Nature Conservation Ordinance 4 of 1975) erklärt wurde. „Das Ministerium war daher nicht berechtigt, den getöteten Löwen als Problemtier zu behandeln. Es war auch nicht berechtigt, die Zahlung einer Gebühr zu verlangen.“

Ferner wurde der Wüstenlöwenschutzorganisation mitgeteilt, dass zwei weitere erwachsene männliche Löwen für die Trophäenjagd in dem Ehirovupika-Hegegebiet zugesagt wurden. „Wir möchten dem MEFT dringend, aber respektvoll raten, von der Anwendung des Problemtiergesetzes abzusehen, um die Löwen wie geplant zu bejagen. In Anbetracht der Widersprüche zwischen den bisherigen Maßnahmen und den unserer Ansicht nach eindeutigen Bestimmungen des Problemtiergesetzes und dessen Sinn und Zweck wäre dies unserer Ansicht nach eine eklatante Missachtung des Gesetzes.“

DELHRA fordert MEFT auf, in Anbetracht des dramatischen Rückgangs der Löwenpopulation ein sofortiges Moratorium für die Trophäenjagd auf Löwen in dieser Region zu verhängen. „Bitte wenden Sie das Gesetz über Problemtiere gewissenhaft an und suchen Sie nach langfristigen Lösungen, um das Problem des Konflikts zwischen Mensch und Löwe an der Wurzel zu packen und nicht nur die Symptome zu behandeln, denn Letzteres hat eindeutig nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.“