Im Zug nach Sossusvlei

Modernes Vorhaben beim beliebten Reiseziel stößt auf Kritik
Mit einem hochmodernen Shuttlezug auf einer Stahlschiene nach Sossusvlei fahren und auch die Möglichkeit haben, im Fesselballon das beliebte Touristenziel aus der Luft zu sehen und fotografieren – so zumindest lautet ein neues Konzept, das auch auf Widerstand stößt.
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Sesriem/Windhoek

Es mag wie eine aus der Luft gegriffene Idee klingen, einen modernen Zug zwischen Dünen fahren zu sehen – aber das Vorhaben der Firma Sky Eye Tours & Hospitality und deren Inhaber Laban Kandume hat bereits von Umweltminister Pohamba Shifeta das Ja-Wort erhalten.

Bereits im März 2020 hat Shifeta Sky Eye Tours & Hospitality die Konzessionsrechte für das Betreiben „eines Fesselballons und motorisierten Personentransportsystems“ bei Sossusvlei im Namib-Naukluftpark erhalten. Die Auflagen: Der Denkmalsrat muss keine Einwände haben, Sky Eye Tours & Hospitality muss über eine Umweltfreigabe (ECC) verfügen und der staatliche Rastlagerbetreiber NWR muss engagiert werden.

Für das Erteilen einer Umweltfreigabe wird aber eine Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) benötigt, die die Firma Green Earth Environmental Consultants nun erstellt. Mehr Details zu dem Projekt hat Green Earth vor kurzem in einem Informationsblatt (BID) veröffentlicht, zudem wurde das erste öffentliche Treffen für das Vorhaben für den 1. April (um 10 Uhr) in der Sossuvlei Lodge Conference Venue angesetzt.

Zum Hintergrund für dieses Projekt wird in dem BID Sossusvlei als das beliebteste Reiseziel Namibias genannt. Vor der COVID-19-Pandemie hätten das Vlei täglich 1 000 und 1 500 Touristen besucht – es seien über 600 000 Touristen im Jahr gewesen. Die Straße von Sesriem bis zum Sossusvlei-Parkplatz ist zwar asphaltiert, doch für die letzten rund vier Kilometer bis zum Vlei selbst sei ein Allradfahrzeug nötig. „Da es keine ausgewiesene Straße vom Parkplatz bis zum Sossusvlei bzw. Deadvlei gibt, folgen Besucher und die NWR-Fahrzeuge dem Rivier. Inzwischen sind die Fahrzeugspuren dort bis zu 50 Meter breit, was eine Auswirkung auf die biophysikalische Umgebung hat“, heißt es.

Aus diesem Grund will Sky Eye Tours & Hospitality ein „motorisiertes Transportsystem“ bauen – Besucher sollen künftig die letzten vier Kilometer im Zug reisen. Eine entsprechende Bahnschiene werde auf mehreren Pfeilern fünf Meter über dem Boden errichtet. Laufstege und Plattformen würden ebenfalls auf erhöhten Decks stehen, „um den natürlichen Fluss des Riviers nicht zu beeinträchtigen“. Strom für den Shuttlezug werde von zwei Generatoren stammen und eine Einwegfahrt wird auf rund zwölf Minuten geschätzt.

Am Ende der Zugschiene bzw. im Sossusvlei selbst will Sky Eye Tours & Hospitality einen mit Helium gefüllten Fesselballon installieren und betreiben. Touristen könnten dann bis zu 150 Meter über dem Boden das Vlei-Gebiet und die Dünen betrachten. Beim Fesselballon seien auch ein Kiosk, Restaurant und noch mehr geplant.

Seit Bekanntmachung des neuen Projekts gibt es aber Widerstand, besonders von Einwohnern aus der Umgebung und mehreren Lodge-Inhabern. Jene bezeichnen die Entwicklung und somit den Zug als „Schandfleck“, der die unberührte Umgebung negativ beeinträchtigen werde. Zudem wird argumentiert, dass in einem nationalen Kulturerbe wie Sossusvlei keine Entwicklung dieser Größe stattfinden sollte. Es wird befürchtet, dass das als unberührt von Entwicklungen bezeichnete Sossusvlei seinen Charme und sein Flair verliert.

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