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Foto argief
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Wissen und Experten sind gefragt

„Paratus und Telecom sind nicht die einzigen"
Iréne-Mari van der Walt
Windhoek (imvdw/sb) - Nach einem Cyberangriff auf Paratus erklärte das Unternehmen, dass hauptsächlich interne Betriebsdateien betroffen seien. Die Ermittlungen laufen noch. Seit dem Angriff am 13. Februar wurden erhebliche Investitionen in die Cybersicherheit getätigt. Generaldirektor Andrew Hall bestätigte, dass betroffene Dienste wie Sprachdienste (083) und einige Cloud-Daten gesichert werden mussten.

Vanessa Maresch, eine Expertin für Empowerment bei Salt Essential IT, glaubt, Gesetze zur Cybersicherheit könnten Hacker zwar abschrecken, Angriffe aber nicht verhindern. „Dies ist nicht nur ein namibisches oder afrikanisches Problem - es ist ein globales Problem, das sich in den letzten Jahren verschlimmert hat, wenn man bedenkt, wie einfach es geworden ist, es auszuführen. Die Cyberkriminalität ist von einer 5-Milliarden-Dollar-Branche vor fünf Jahren auf heute 10,5 Billionen Dollar angewachsen.“

Kostenlose Infoveranstaltungen von Salt Essential IT und dem Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie (MICT) finden zwar Zuspruch in Unternehmen, doch die Öffentlichkeit zeigt angeblich wenig Interesse. „Große Institutionen können sich bessere Sicherheitsmaßnahmen leisten, aber KMUs, Einzelpersonen, Senioren und Jugendliche werden am härtesten getroffen“, so Maresch.

Mangel an Experten

Dr. Arpit Jain, Leiter des India-Namibia Centre for Excellence in IT (INCEIT), sieht fehlende Gesetze und mangelndes Fachwissen als Hauptgründe für wiederholte Cyberangriffe. Zwar gibt es seit 2013 Bemühungen um eine Gesetzgebung, doch das Fehlen eines Cybersicherheitsgesetzes und der Mangel an lokalen Fachkräften stellen eine Herausforderung bei der Bekämpfung von Cyberbedrohungen dar. „Wir bewegen uns zu langsam. Viele Cyberangriffe in Namibia bleiben unentdeckt, vor allem in den letzten paar Jahren. Die Cybersicherheit entwickelt sich rasant, und wir müssen unsere Bemühungen sowohl bei der Gesetzgebung als auch bei der Entwicklung von Fähigkeiten beschleunigen“, sagte er.

Jain würdigte die Initiativen des Informationsministeriums, betonte aber auch die Notwendigkeit, stärker in lokales Fachwissen zu investieren. „Wir müssen eine starke Cybersicherheitspolitik entwickeln, um die nationale Sicherheit zu verbessern. Erfahrene Fachleute, Akademiker und Forscher müssen an Bord geholt werden, um eine solide Grundlage für die Cybersicherheit zu schaffen. So kann Namibia proaktiv gegen Cyberbedrohungen vorgehen und seine digitale Widerstandsfähigkeit stärken“, sagte er abschließend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-30

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