„Ich bin der Kerl da vorne, der euch aufhält“
Deutsche Formel-1-Piloten sind eine Seltenheit. Bernd Mayländer ist ein ganz besonderer - auch wegen seines Jubiläums. Über einen Entschleuniger, der trotzdem immer an der Spitze fährt.
Der Mann, an dem selbst Max Verstappen oder Lewis Hamilton nicht vorbeikommen, hat ein neues Hobby. Bernd Mayländer, der langlebigste deutsche Fahrer in der Formel 1, hat vor einem Jahr das Wohnmobil für sich entdeckt. Vielmehr das Reisen mit dem tonnenschweren Koloss.
Für Mayländer (53), seit 2000 Safety-Car-Fahrer in der Königsklasse des Motorsports und eigentlich das ganze Jahr unterwegs, ist das eine der wenigen Gelegenheiten, viel Zeit mit Frau Myriam und den beiden Jungs Samu und Bela zu verbringen. Es ist auch eine Form, mehr zu sich selbst zu finden, bevor es an diesem Wochenende in Melbourne wieder losgeht im Vollgasbetrieb Formel 1. Dort, wo für Mayländer vor 25 Jahren alles begann.
„Ich war voller Stolz, auf dem Grid zu stehen und schlagartig in einem Driver's Briefing mit den ganzen Superstars wie Michael Schumacher, Mika Häkkinen oder David Coulthard zu stehen“, erinnerte sich Mayländer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an seine Premierensaison - und ergänzte dann lachend. „Ich habe mich dann ganz normal vorgestellt: Ich bin der Kerl da vorne, der euch aufhält.“
Mayländer macht das aber aus gutem Grund. Mit dem Safety Car, das nach einer chaotischen Premiere 1973 in Montreál erst 1993 ins Reglement aufgenommen wurde, und seinem Beifahrer Richard Darker fährt er auf die Grand-Prix-Strecken von Australien bis Singapur, um all die Ferraris, Red Bulls oder Mercedes zu verlangsamen, bis eine Gefahrensituation geklärt ist.
„Die besten Rennen sind die Rennen ohne Safety Car“, sagte Mayländer, der aus Schorndorf kommt, aber in Plüderhausen im Rems-Murr-Kreis lebt. „Zum Glück werde ich nicht nach Runden bezahlt, sonst hätte ich im vergangenen Jahr ein dickes Minus eingefahren, weil ich bei neun Formel-1-Rennen gar nicht raus musste. Natürlich macht es Spaß zu fahren, aber wenn nichts passiert auf der Strecke, ist das die größte Befriedigung.“
Mayländer ist selbst Vollblutrennfahrer, früher auch unter anderem in der DTM und im Porsche Supercup. 1999 nahm der legendäre Renndirektor Charlie Whiting, 2019 verstorben, Kontakt zu ihm auf. Nach einem gemeinsamen Kaffee hatte Mayländer dann eine neue Anstellung: Safety-Car-Fahrer in der Formel 1 als Nachfolger des Briten Oliver Gavin.
Und was für Rennen er in der Formel 1 erlebt hat. Hockenheim 2001, als er Michael Schumacher nach einem Ausfall eine Mitfahrgelegenheit gab. Fuji 2007, als ihm fast der Sprit ausgegangen ist. Montréal 2011, als er im Regenchaos sogar mehr Runden als der spätere Zweite Sebastian Vettel führte. Oder Abu Dhabi 2021, als Lewis Hamilton in einem kontroversen Finale erst auf der letzten Runde die WM an Max Verstappen verlor.
Sich selbst bezeichnet Mayländer als „Vollgas-Head“ mit „Motorsport-DANN“. Ein Einzelkämpfer im Cockpit ist er aber bei weitem nicht. „Es ist immer Teamwork bei der FIA“, sagte er. „Ohne die Mechaniker, ohne die Ingenieure, ohne Race Control und natürlich ohne meinen Beifahrer Richard könnte ich so einen Job auf der Rennstrecke gar nicht machen.“
Wie lange er noch als Safety-Car-Fahrer im Einsatz sein will? „Ich habe diese Frage schon in allen unterschiedlichen Formen für mich durchgespielt“, sagte Mayländer. „Ich habe noch einen Vertrag für die Jahre 2025 und 2026 und ich weiß, dass ich auch darüber hinaus weitermachen könnte.“
Martin Moravec, dpa
Für Mayländer (53), seit 2000 Safety-Car-Fahrer in der Königsklasse des Motorsports und eigentlich das ganze Jahr unterwegs, ist das eine der wenigen Gelegenheiten, viel Zeit mit Frau Myriam und den beiden Jungs Samu und Bela zu verbringen. Es ist auch eine Form, mehr zu sich selbst zu finden, bevor es an diesem Wochenende in Melbourne wieder losgeht im Vollgasbetrieb Formel 1. Dort, wo für Mayländer vor 25 Jahren alles begann.
„Ich war voller Stolz, auf dem Grid zu stehen und schlagartig in einem Driver's Briefing mit den ganzen Superstars wie Michael Schumacher, Mika Häkkinen oder David Coulthard zu stehen“, erinnerte sich Mayländer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur an seine Premierensaison - und ergänzte dann lachend. „Ich habe mich dann ganz normal vorgestellt: Ich bin der Kerl da vorne, der euch aufhält.“
Mayländer macht das aber aus gutem Grund. Mit dem Safety Car, das nach einer chaotischen Premiere 1973 in Montreál erst 1993 ins Reglement aufgenommen wurde, und seinem Beifahrer Richard Darker fährt er auf die Grand-Prix-Strecken von Australien bis Singapur, um all die Ferraris, Red Bulls oder Mercedes zu verlangsamen, bis eine Gefahrensituation geklärt ist.
„Die besten Rennen sind die Rennen ohne Safety Car“, sagte Mayländer, der aus Schorndorf kommt, aber in Plüderhausen im Rems-Murr-Kreis lebt. „Zum Glück werde ich nicht nach Runden bezahlt, sonst hätte ich im vergangenen Jahr ein dickes Minus eingefahren, weil ich bei neun Formel-1-Rennen gar nicht raus musste. Natürlich macht es Spaß zu fahren, aber wenn nichts passiert auf der Strecke, ist das die größte Befriedigung.“
Mayländer ist selbst Vollblutrennfahrer, früher auch unter anderem in der DTM und im Porsche Supercup. 1999 nahm der legendäre Renndirektor Charlie Whiting, 2019 verstorben, Kontakt zu ihm auf. Nach einem gemeinsamen Kaffee hatte Mayländer dann eine neue Anstellung: Safety-Car-Fahrer in der Formel 1 als Nachfolger des Briten Oliver Gavin.
Und was für Rennen er in der Formel 1 erlebt hat. Hockenheim 2001, als er Michael Schumacher nach einem Ausfall eine Mitfahrgelegenheit gab. Fuji 2007, als ihm fast der Sprit ausgegangen ist. Montréal 2011, als er im Regenchaos sogar mehr Runden als der spätere Zweite Sebastian Vettel führte. Oder Abu Dhabi 2021, als Lewis Hamilton in einem kontroversen Finale erst auf der letzten Runde die WM an Max Verstappen verlor.
Sich selbst bezeichnet Mayländer als „Vollgas-Head“ mit „Motorsport-DANN“. Ein Einzelkämpfer im Cockpit ist er aber bei weitem nicht. „Es ist immer Teamwork bei der FIA“, sagte er. „Ohne die Mechaniker, ohne die Ingenieure, ohne Race Control und natürlich ohne meinen Beifahrer Richard könnte ich so einen Job auf der Rennstrecke gar nicht machen.“
Wie lange er noch als Safety-Car-Fahrer im Einsatz sein will? „Ich habe diese Frage schon in allen unterschiedlichen Formen für mich durchgespielt“, sagte Mayländer. „Ich habe noch einen Vertrag für die Jahre 2025 und 2026 und ich weiß, dass ich auch darüber hinaus weitermachen könnte.“
Martin Moravec, dpa
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Allgemeine Zeitung
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