Vor 50 Jahren
1974-12-13
STELLENBOSCH WILL TAXI-APARTHEID ABSCHAFFEN
Kapstadt – Der Stadtrat von Stellenbosch hat kürzlich beschlossen, dass farbige Taxifahrer auch weiße Passagiere mitnehmen dürfen. Es seien, wie gestern weiter beschlossen wurde, auch keine Einwände zu erheben, wenn ein weißer Taxifahrer farbige Passagiere aufnehme. Da die Lizenzen für Taxis vom Straßenverkehrsamt ausgegeben werden, musste Verkehrsminister S. L. Muller unterrichtet werden. Der Minister erklärte dazu, er werde den Beschluss des Stadtrates von Stellenbosch genau prüfen. Er könne sich nicht weiter darüber ärgern, weil diese Frage das Gegenteil der normalen Regel bedeute. Er habe die genauen Vorschläge von Stellenbosch noch nicht gesehen,
HASSO ENGEL LEBT IN ANGOLA
Windhoek – Der Südwester Farmer Hasso Engel befindet sich in Angola und ist wohlauf. Dies ist die Ansicht der Polizei in Windhoek. Sie fußt auf übereinstimmenden Aussagen mehrerer Zeugen, die Hasso Engel in Angola begegnet sind und ihn auf Fotos identifiziert haben. Nähere Einzelheiten. werden von der Polizei zurzeit nicht bekanntgegeben.
Hasso Engel, der auf seiner Farm in der Nahe von Okahandja lebte, ist am 10. Mai 1971 plötzlich verschwunden. Seither fehlte jede sichere Spur. Mehrere Aufenthaltsorte wurden genannt, darunter Städte in Deutschland und Venezuela. Die Möglichkeit eines Verbrechens wurde nicht ausgeschlossen. Noch vor einem Jahr, am 12. August 1973, wurde beim Von-Bach-Damm eine polizeiliche Suchaktion mit Motorbooten, Tauchern und Wünschelrutengängern vorgenommen. Eine Hellseherin hatte zuvor geweissagt, wie die Leiche von Hasso Engel auf dem Grunde des Stausees, in einem braunen Sack verpackt und mit Steinen beschwert, liegen soll.
DAS SCHWERE LOS DER MÄNNER AN DER GRENZE
Windhoek – General Theo Crous, Chef der südafrikanischen Polizei nahm gestern Abend eine Spende des AZ-Grenzfonds in Höhe von R 8 587,71 in Windhoek in Empfang. Mit der Übergabe dieses Schecks hat die AZ sämtliche bis zum 14. Juni eingegangenen Spenden zugunsten der Manner an der Grenze in Höhe von R86 628,98 an den Grenzfonds der Polizei abgeliefert. Die tatsächliche Ablieferungssumme liegt höher, da die Zinsen, die die Barclays Bank auf die vorübergehende Einlage zahlt, hinzukommen.
General Crous verwies in einer Ansprache darauf, dass die Unterstützung der Manner an der Grenze in Südwestafrika ihren Ursprung gehabt habe. Er sprach der Bevölkerung Südwestafrikas für ihre Freigebigkeit und ihr Verständnis für das schwere Los der Männer an der Grenze seinen Dank aus. Der AZ-Grenzfonds habe wesentlich dazu beigetragen, die Arbeit der Männer an der Grenze zu erleichtern. 75 Prozent des Grenzfonds gehen an die Polizei and 25 Prozent an die Wehrmacht.
„THE GODFATHER II“
New York – Der zweite Teil, bzw. ein Fortsetzungsfilm des bekannten Films „The Godfather“ läuft nun in allen großen Lichtspielhäusern Amerikas und Europas an. „The Godfather“, der Film, der etwa eine Million Dollars (ca. 700 000 Rand) gekostet hat und diese Ausgaben auch vielfach wieder eingespielt hat, wird nun in einem Fortsetzungsfilm, genannt „The Godfather II.“ noch mehr Spann ung und Tragik in die Kinos bringen. Robert di Nero spielt den neuen Don Vito, die Rolle, in der Marlon Brandt im ersten Tell des Filmes „The Godfather“ zu sehen war. Internationale Kritiker versprechen sich mit „The Godfather II.“ den Film des Jahres, dessen Herstellungskosten die Zwei-Millionen-Grenze in Dollars bereits überstiegen hat.
UNO FINANZIERT SWAPO-BÜRO IN NEW YORK
New York – Das Budgetkomitee der UNO hat der Generalversammlung vorgeschlagen, aus dem UNO-Fonds dem SWAPO-Büro in New York 61 000 Dollars auszuzahlen. Die Empfehlung, die einstimmig erfolgte, wird noch durch die weitere Forderung ergänzt, dem „UNO-Fonds für Namibia“ 200 000 Dollars zuzuweisen. Dadurch werden die Gesamtausgaben der UNO-Aktivitäten für Südwestafrika 1,258 Millionen Dollars (etwa 880 000 Rand) erreichen.
SWAPO ist eine der Organisationen, die in UNO-Komitees Beobachterstatus erhalten haben.
Der Vorschlag, in Afrika eine Rundfunkstation einzurichten, die nach Südwestafrika ausstrahlen konnte, wird vom Generalsekretar noch geprüft werden. Die Baukosten würden etwa 750 000 Dollars betragen, und außerdem müssten für den Betrieb jährlich 500 000 Dollars zur Verfügung gestellt werden.
Der Vorsitzende des Expertenkomitees für Finanzausgaben, Jim Rhodes, erklärte, zwischen dem Büro des „UNO-Kommissars für Namibia“, Sean McBride, und dem „Rat für Namibia“, bestehe ein Mengel an Koordination.
KURZ BERICHTET
Beirut – Am Donnerstag bombardierten israelische Flugzeuge palästinische Flüchtlingslager. Man nimmt an, dass es sich uni eine israelische Gegenaktion gegen die Bombenexplosion in einem Kino in Tel Aviv handelt, wobei drei Personen ums Leben kamen. Palästinische Kommandos bombardierten letzte Nacht die nordisraelische Siedlung Safad.
London – Premierminister Harold Wilson leidet an einer Virus-Infektion und darf auf ärztlichen Rat hip in den nächsten drei Tagen keine Besuche empfangen. Er kann daher heute auch nicht im Unterhaus über die letzte Sitzung des EG-Rates in Paris berichten.
Rom – Die internationale katholische Hilfsorganisation „Caritas" hat einen Aufruf erlassen, etwa 50 000 Familien im nördlichen Mosambik zu helfen, da die provisorische Regierung und Frelimo nicht in der Lage sind, die Bevölkerung vor einer Hungersnot zu bewahren. Spenden werden durch die provisorische Regierung, Frelimo und die katholischen und protestantischen Kirchen verteilt.
Boston – Alle Schulen, die schwarze Schüler in dem vorwiegend von Weißen bewohnten südlichen Boston aufnahmen, wurden geschlossen, als etwa tausend Erwachsene und Schüler in einer Oberschule während drei Stunden 130 schwarze Schüler festhielten. Einem weißen Schüler waren Stiche beigebracht worden, und da dies nicht der erste Fall war, empörten sich die weißen Eltern gegen die Integration in der Schule.
Kapstadt – Der Stadtrat von Stellenbosch hat kürzlich beschlossen, dass farbige Taxifahrer auch weiße Passagiere mitnehmen dürfen. Es seien, wie gestern weiter beschlossen wurde, auch keine Einwände zu erheben, wenn ein weißer Taxifahrer farbige Passagiere aufnehme. Da die Lizenzen für Taxis vom Straßenverkehrsamt ausgegeben werden, musste Verkehrsminister S. L. Muller unterrichtet werden. Der Minister erklärte dazu, er werde den Beschluss des Stadtrates von Stellenbosch genau prüfen. Er könne sich nicht weiter darüber ärgern, weil diese Frage das Gegenteil der normalen Regel bedeute. Er habe die genauen Vorschläge von Stellenbosch noch nicht gesehen,
HASSO ENGEL LEBT IN ANGOLA
Windhoek – Der Südwester Farmer Hasso Engel befindet sich in Angola und ist wohlauf. Dies ist die Ansicht der Polizei in Windhoek. Sie fußt auf übereinstimmenden Aussagen mehrerer Zeugen, die Hasso Engel in Angola begegnet sind und ihn auf Fotos identifiziert haben. Nähere Einzelheiten. werden von der Polizei zurzeit nicht bekanntgegeben.
Hasso Engel, der auf seiner Farm in der Nahe von Okahandja lebte, ist am 10. Mai 1971 plötzlich verschwunden. Seither fehlte jede sichere Spur. Mehrere Aufenthaltsorte wurden genannt, darunter Städte in Deutschland und Venezuela. Die Möglichkeit eines Verbrechens wurde nicht ausgeschlossen. Noch vor einem Jahr, am 12. August 1973, wurde beim Von-Bach-Damm eine polizeiliche Suchaktion mit Motorbooten, Tauchern und Wünschelrutengängern vorgenommen. Eine Hellseherin hatte zuvor geweissagt, wie die Leiche von Hasso Engel auf dem Grunde des Stausees, in einem braunen Sack verpackt und mit Steinen beschwert, liegen soll.
DAS SCHWERE LOS DER MÄNNER AN DER GRENZE
Windhoek – General Theo Crous, Chef der südafrikanischen Polizei nahm gestern Abend eine Spende des AZ-Grenzfonds in Höhe von R 8 587,71 in Windhoek in Empfang. Mit der Übergabe dieses Schecks hat die AZ sämtliche bis zum 14. Juni eingegangenen Spenden zugunsten der Manner an der Grenze in Höhe von R86 628,98 an den Grenzfonds der Polizei abgeliefert. Die tatsächliche Ablieferungssumme liegt höher, da die Zinsen, die die Barclays Bank auf die vorübergehende Einlage zahlt, hinzukommen.
General Crous verwies in einer Ansprache darauf, dass die Unterstützung der Manner an der Grenze in Südwestafrika ihren Ursprung gehabt habe. Er sprach der Bevölkerung Südwestafrikas für ihre Freigebigkeit und ihr Verständnis für das schwere Los der Männer an der Grenze seinen Dank aus. Der AZ-Grenzfonds habe wesentlich dazu beigetragen, die Arbeit der Männer an der Grenze zu erleichtern. 75 Prozent des Grenzfonds gehen an die Polizei and 25 Prozent an die Wehrmacht.
„THE GODFATHER II“
New York – Der zweite Teil, bzw. ein Fortsetzungsfilm des bekannten Films „The Godfather“ läuft nun in allen großen Lichtspielhäusern Amerikas und Europas an. „The Godfather“, der Film, der etwa eine Million Dollars (ca. 700 000 Rand) gekostet hat und diese Ausgaben auch vielfach wieder eingespielt hat, wird nun in einem Fortsetzungsfilm, genannt „The Godfather II.“ noch mehr Spann ung und Tragik in die Kinos bringen. Robert di Nero spielt den neuen Don Vito, die Rolle, in der Marlon Brandt im ersten Tell des Filmes „The Godfather“ zu sehen war. Internationale Kritiker versprechen sich mit „The Godfather II.“ den Film des Jahres, dessen Herstellungskosten die Zwei-Millionen-Grenze in Dollars bereits überstiegen hat.
UNO FINANZIERT SWAPO-BÜRO IN NEW YORK
New York – Das Budgetkomitee der UNO hat der Generalversammlung vorgeschlagen, aus dem UNO-Fonds dem SWAPO-Büro in New York 61 000 Dollars auszuzahlen. Die Empfehlung, die einstimmig erfolgte, wird noch durch die weitere Forderung ergänzt, dem „UNO-Fonds für Namibia“ 200 000 Dollars zuzuweisen. Dadurch werden die Gesamtausgaben der UNO-Aktivitäten für Südwestafrika 1,258 Millionen Dollars (etwa 880 000 Rand) erreichen.
SWAPO ist eine der Organisationen, die in UNO-Komitees Beobachterstatus erhalten haben.
Der Vorschlag, in Afrika eine Rundfunkstation einzurichten, die nach Südwestafrika ausstrahlen konnte, wird vom Generalsekretar noch geprüft werden. Die Baukosten würden etwa 750 000 Dollars betragen, und außerdem müssten für den Betrieb jährlich 500 000 Dollars zur Verfügung gestellt werden.
Der Vorsitzende des Expertenkomitees für Finanzausgaben, Jim Rhodes, erklärte, zwischen dem Büro des „UNO-Kommissars für Namibia“, Sean McBride, und dem „Rat für Namibia“, bestehe ein Mengel an Koordination.
KURZ BERICHTET
Beirut – Am Donnerstag bombardierten israelische Flugzeuge palästinische Flüchtlingslager. Man nimmt an, dass es sich uni eine israelische Gegenaktion gegen die Bombenexplosion in einem Kino in Tel Aviv handelt, wobei drei Personen ums Leben kamen. Palästinische Kommandos bombardierten letzte Nacht die nordisraelische Siedlung Safad.
London – Premierminister Harold Wilson leidet an einer Virus-Infektion und darf auf ärztlichen Rat hip in den nächsten drei Tagen keine Besuche empfangen. Er kann daher heute auch nicht im Unterhaus über die letzte Sitzung des EG-Rates in Paris berichten.
Rom – Die internationale katholische Hilfsorganisation „Caritas" hat einen Aufruf erlassen, etwa 50 000 Familien im nördlichen Mosambik zu helfen, da die provisorische Regierung und Frelimo nicht in der Lage sind, die Bevölkerung vor einer Hungersnot zu bewahren. Spenden werden durch die provisorische Regierung, Frelimo und die katholischen und protestantischen Kirchen verteilt.
Boston – Alle Schulen, die schwarze Schüler in dem vorwiegend von Weißen bewohnten südlichen Boston aufnahmen, wurden geschlossen, als etwa tausend Erwachsene und Schüler in einer Oberschule während drei Stunden 130 schwarze Schüler festhielten. Einem weißen Schüler waren Stiche beigebracht worden, und da dies nicht der erste Fall war, empörten sich die weißen Eltern gegen die Integration in der Schule.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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