201 Vermisste in vier Jahren

Windhoek (ag/ste) • Der LPM-Abgeordnete Utaara Mootu hatte im September den Minister für Inneres, Einwanderung, Sicherheit und Schutz, Dr. Albert Kawana, um ein Update über das Verschwinden der Farmarbeiter Bernard Neibeb, Rodney Willemse, Gerson Willemse und Siefried Uirab gebeten. Sie werden seit mehr als sechs Jahren vermisst, nachdem sie im September 2017 als des Viehdiebstahls Verdächtigte auf Kaution freigelassen worden waren.

Laut Familienangehörigen wurden sie angeblich an einem Mittwoch, den 8. September, von der Polizei mit einem Wagen zum Farmer gebracht, der gebeten werden sollte, die Klagen fallen zu lassen und sie zur Arbeit zurückkehren zu lassen. Kawana gab an, dass der Fall gründlich, aber erfolglos untersucht worden war. Dabei soll es einige Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gegeben haben.

Kawana stellte nun Statistiken bereit, die zeigen, dass seit 2019 bis September dieses Jahres 201 Menschen in Namibia als vermisst gemeldet wurden. Die Mehrheit – 104 Personen – werden in der Khomas-Region vermisst. Erongo meldete 26 Vermisste, Oshana 17, Hardap 12 und Oshikoto 11. Nur in der West-Kavango-Region wurden während dieses Zeitraums keine vermissten Personen gemeldet.

Laut Kawana sind im Jahr 2021 mit 69 die größte Anzahl an Menschen in Namibia verschwunden. Bis September dieses Jahres wurden bereits 57 Personen als vermisst gemeldet – 20 wurden gefunden, leider fünf bereits verstorben. Etwa 22% der Vermissten sind Minderjährige. Die Polizei konnte in diesem Jahr bisher knapp 35% der Vermissten aufspüren.