Rosige Zukunft für Namibia
Geingob führt Revue über die Erfolge für das bald beendete 2023
Präsident Hage Geingob hält eine Marathonrede über die politischen Erfolge seiner Partei und der zukünftigen Grünen Energiewende in Namibia. Schwere Kritik richtet er jedoch gegen die von Südafrika geführte Zollunion SACU. Auch der andauernde Grenzstreit über den Grenzverlauf am Oranjefluss ärgert ihn.
Von Brigitte Weidlich
Windhoek
„Unser Land ist gefragt und gilt als Vorbild für die grüne Energiewende. Die Entdeckung von Öl (und Gas) birgt spannende Aussichten für Namibias Wirtschaftswachstum und Wohlstand“, erklärte Präsident Hage Geingob am Montag auf seiner Pressekonferenz über die politischen Höhepunkte für das Jahr 2023.
In dem eigens für den dreieinhalbstündigen Rede-Marathon umgestalteten Saal des Präsidialamtes, à la Hollywood-Kulisse, zeigte sich das Staatsoberhaupt als Optimist und Träumer.
„Als Führungskraft kann ich träumen und die Richtung des Wohlstands weisen, aber es liegt an uns allen als Kollektiv, diese Träume zu verwirklichen und in die Realität umzusetzen“, sagte er. Geingob betonte, dass die grüne Wasserstoff-Industrie weiteren Aufschwung berge.
Sorgen wegen SACU
Ungewohnt scharf kritisierte er aber die Zollunion des südlichen Afrikas (SACU), von der Namibia rund 16 Mrd. N$ jährlich erhält. Das SACU-Modell mit Südafrika, Botswana, Eswathini, Lesotho und Namibia als Mitglieder sollte neu geregelt werden, da die SACU die Industrialisierung Namibias behindere, so Geingob.
Südafrika verwaltet die Zolleinnahmen und errechnet die Anteile für jedes Mitgliedsland und erhält selbst den höchsten Betrag. Geingob wies darauf hin, dass Namibia Autos und andere Güter nicht direkt aus Europa oder anderen Regionen importieren könne, sondern nur durch Südafrika.
„Ich habe meinen Kollegen gesagt, dass wir uns nicht industrialisieren können, solange SACU auf diese Weise geführt wird. Wir müssen Alternativen finden“, so der Präsident.
Da Südafrika als Fahrzeughersteller ungern Konkurrenz zulässt, schleppt sich die SACU-Genehmigung für Namibias Peugeot-Montagewerk in Walvis Bay hin. Es steht praktisch still, was Geingob gestern irritiert anmerkte. Die Franzosen hatten geplant, dass sie aus Namibia ihre Fahrzeuge in andere Afrikastaaten exportieren können.
Die südliche Grenze
Geingob forderte auch deutlich eine Einigung mit Südafrika über den Grenzverlauf am Oranjefluss. Dem internationalen Recht zufolge verläuft die Grenze in der Mitte des Oranje, was Namibia auch ab 1990 geltend machte. Südafrika beharrt auf den Grenzverlauf am Nordufer des Flusses. „Jetzt, 33 Jahre später ist das immer noch ungeklärt“, kritisierte er.
Auch die Erweiterung der BRICS-Staatengemeinschaft ab Januar 2024 wurde von Geingob kritisiert. Auf dem kürzlichen BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika)-Gipfel sei nur angekündigt worden, dass neue Mitglieder hinzukommen sollen, aber nicht, was die Kriterien sind und wie die verschiedenen Mitgliedstaaten ausgesucht wurde“, kritisierte Geingob. Er sehe die Gefahr, dass die BRICS-Staatengemeinschaft ähnlich wie der UN-Sicherheitsrat geführt werde und anderen Staaten gesagt werde, wo es lang gehe.
Windhoek
„Unser Land ist gefragt und gilt als Vorbild für die grüne Energiewende. Die Entdeckung von Öl (und Gas) birgt spannende Aussichten für Namibias Wirtschaftswachstum und Wohlstand“, erklärte Präsident Hage Geingob am Montag auf seiner Pressekonferenz über die politischen Höhepunkte für das Jahr 2023.
In dem eigens für den dreieinhalbstündigen Rede-Marathon umgestalteten Saal des Präsidialamtes, à la Hollywood-Kulisse, zeigte sich das Staatsoberhaupt als Optimist und Träumer.
„Als Führungskraft kann ich träumen und die Richtung des Wohlstands weisen, aber es liegt an uns allen als Kollektiv, diese Träume zu verwirklichen und in die Realität umzusetzen“, sagte er. Geingob betonte, dass die grüne Wasserstoff-Industrie weiteren Aufschwung berge.
Sorgen wegen SACU
Ungewohnt scharf kritisierte er aber die Zollunion des südlichen Afrikas (SACU), von der Namibia rund 16 Mrd. N$ jährlich erhält. Das SACU-Modell mit Südafrika, Botswana, Eswathini, Lesotho und Namibia als Mitglieder sollte neu geregelt werden, da die SACU die Industrialisierung Namibias behindere, so Geingob.
Südafrika verwaltet die Zolleinnahmen und errechnet die Anteile für jedes Mitgliedsland und erhält selbst den höchsten Betrag. Geingob wies darauf hin, dass Namibia Autos und andere Güter nicht direkt aus Europa oder anderen Regionen importieren könne, sondern nur durch Südafrika.
„Ich habe meinen Kollegen gesagt, dass wir uns nicht industrialisieren können, solange SACU auf diese Weise geführt wird. Wir müssen Alternativen finden“, so der Präsident.
Da Südafrika als Fahrzeughersteller ungern Konkurrenz zulässt, schleppt sich die SACU-Genehmigung für Namibias Peugeot-Montagewerk in Walvis Bay hin. Es steht praktisch still, was Geingob gestern irritiert anmerkte. Die Franzosen hatten geplant, dass sie aus Namibia ihre Fahrzeuge in andere Afrikastaaten exportieren können.
Die südliche Grenze
Geingob forderte auch deutlich eine Einigung mit Südafrika über den Grenzverlauf am Oranjefluss. Dem internationalen Recht zufolge verläuft die Grenze in der Mitte des Oranje, was Namibia auch ab 1990 geltend machte. Südafrika beharrt auf den Grenzverlauf am Nordufer des Flusses. „Jetzt, 33 Jahre später ist das immer noch ungeklärt“, kritisierte er.
Auch die Erweiterung der BRICS-Staatengemeinschaft ab Januar 2024 wurde von Geingob kritisiert. Auf dem kürzlichen BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika)-Gipfel sei nur angekündigt worden, dass neue Mitglieder hinzukommen sollen, aber nicht, was die Kriterien sind und wie die verschiedenen Mitgliedstaaten ausgesucht wurde“, kritisierte Geingob. Er sehe die Gefahr, dass die BRICS-Staatengemeinschaft ähnlich wie der UN-Sicherheitsrat geführt werde und anderen Staaten gesagt werde, wo es lang gehe.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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