NBC diskriminiert eine Ovambanderu-Fraktion
Medienombudsmann Nakuta ordnet Toleranz für traditionelle Titel an
Medien-Ombudsmann John Nakuta ordnet in einem formalen Entscheid vom 15. Juni an, dass die Namibische Fernseh- und Rundfunkanstalt (NBC) in ihren Programmen traditionelle Führungstitel ethnischer Gruppen anzuerkennen hat, auch wenn die traditionelle Führung formal nicht von der Regierung bestätigt wird.
Eberhard Hofmann
Windhoek
Der Schiedsspruch Nakutas vom 15. Juni 2022 bezieht sich auf die Klage der Ovambanderu-Fraktion der traditionellen Chefin Aletha Karikondjua Nguvauva, Witwe von Munjuku III Nguvauva, vom 9. Dezember 2020. Sie wird von ihrer Gefolgschaft als „Ombara Otjitambi“ angesprochen. Nakutas Entscheid wird durch die vier Mitglieder des Medienbeschwerdekomitees bekräftigt: Emilia Paulus, Gerald Johr, Manfred Naobeb und Nehemia Joseph. Der inzwischen verstorbene Chef der rivalisierenden Fraktion, Kilus Nguvauva, genoss die Anerkennung der Regierung, was durch Eintrag im Amtsblatt (Government Gazette) bestätigt war.
Traditioneller Titel
Die Klage und das Anliegen der Fraktion Aletha Nguvauvas betrifft die Weigerung der NBC-Führung, den herkömmlichen Häuptlingstitel „Ombara Otjitambi“ in ihren Programmen zu verwenden, insbesondere im Otjiherero-Omurari-FM-Programm. Der traditionelle Ovambanderu-Rat hat am 9. Dezember 2020 ihm Rahmen des Medienkodexes von Namibia beim Medienombudsmann folgende Beschwerden eingereicht: die NBC wende nach einem Management-Beschluss gegen den traditionellen Ovambanderu-Rat diskriminierende Zensur an, indem Aletha Nguvauvau nicht mit ihrem traditonellen Führungstitel genannt wird. Der Rat sieht darin eine Verletzung der freien Meinungsäußerung sowie des Rechts auf traditionelle Identitätspflege.
Im Hinblick auf die lange Zeit, die seit der Einreichung der Klage beim Medienombudsmann verstrichen ist, erwähnt Nakuta seine Corona-Erkrankung Ende 2020 und Anfang 2021. Der NBC-Generalintendant Stanley Similo hatte zudem nach Erhalt der Beschwerde um Zeit gebeten, um Rechtsberatung einzuholen. Dann beraumte Nakuta nach den Statuten des Medienombudsmannes für den 27. September 2021 eine öffentliche Anhörung der Parteien an. Laut Nakuta ignorierte die NBC die Einladung, was wiederholt bis zum 17. Mai 2022 geschehen ist, als eine solche Anhörung mit den Ovambanderu in Windhoek stattfand, ohne NBC. Nakuta meldete bei der Anhörung, dass die NBC nicht teilnehme, weil sie es bei der schriftlichen Antwort auf die Klage belasse.
Zweierlei Auslegung
In seinem Befund zitiert Nakuta aus der NBC-Replik, worin Generalintendant Similo auf das Gesetz über Traditionelle Behörden (Nr. 25 von 2000) eingeht, wonach traditionelle Titel innerhalb Gruppen/Gemeinschaften zugelassen sind. „Aber damit steht die NBC immer noch vor einer Herausforderung“, heißt es in dem Schreiben. Die NBC weiß nicht, wie sie traditionelle Führer betiteln soll, die nicht im Amtsblatt der Regierung aufgeführt werden. Daraus leitet die NBC ab, dass sie die Häuptlingstitel solcher Führer nicht verwenden soll, da dadurch der Status und Befugnisse staatlich anerkannter Führer angegriffen oder geschmälert würden.
Mit dieser Auslegung geht der Medienombudsmann nicht konform, denn das Gesetz über Traditionelle Behörden limitiert in keiner Weise das Recht von Gruppen, traditionelle Gemeinschaften zu etablieren und ihre Führer zu betiteln, auch wenn diesen die formale Anerkennung der Regierung vorenthalten bleibt. Nakuta folgert: „Der NBC-Beschluss, den Mitgliedern des Traditionellen Rats der Ovambanderu den Gebrauch traditioneller Titel bei der Benennung traditioneller Führer im NBC-Omurari-FM-Programm zu verwehren, verstößt gegen Paragraph 15 des Gesetzes über Traditionelle Behörden.“ Zusätzlich verstoße der NBC-Beschluss gegen den Namibischen Medienkodex, unnötigen Schaden zu verursachen. Ferner sei die NBC als Organ des Staats verpflichtet, bei Betriebs- und Verwaltungsbschlüssen „legitim, fair und vernünftig“ zu verfahren.
Die NBC ist Gründungsmitglied des Namibischen Redakteursforums, das den Medienkodex einvernehmlich verfasst und in dem Rahmen den Medienombudsmann berufen hat. Die Reaktion der NBC und die Stellung des Medienombudsmanns stehen nun im Fokus.
Windhoek
Der Schiedsspruch Nakutas vom 15. Juni 2022 bezieht sich auf die Klage der Ovambanderu-Fraktion der traditionellen Chefin Aletha Karikondjua Nguvauva, Witwe von Munjuku III Nguvauva, vom 9. Dezember 2020. Sie wird von ihrer Gefolgschaft als „Ombara Otjitambi“ angesprochen. Nakutas Entscheid wird durch die vier Mitglieder des Medienbeschwerdekomitees bekräftigt: Emilia Paulus, Gerald Johr, Manfred Naobeb und Nehemia Joseph. Der inzwischen verstorbene Chef der rivalisierenden Fraktion, Kilus Nguvauva, genoss die Anerkennung der Regierung, was durch Eintrag im Amtsblatt (Government Gazette) bestätigt war.
Traditioneller Titel
Die Klage und das Anliegen der Fraktion Aletha Nguvauvas betrifft die Weigerung der NBC-Führung, den herkömmlichen Häuptlingstitel „Ombara Otjitambi“ in ihren Programmen zu verwenden, insbesondere im Otjiherero-Omurari-FM-Programm. Der traditionelle Ovambanderu-Rat hat am 9. Dezember 2020 ihm Rahmen des Medienkodexes von Namibia beim Medienombudsmann folgende Beschwerden eingereicht: die NBC wende nach einem Management-Beschluss gegen den traditionellen Ovambanderu-Rat diskriminierende Zensur an, indem Aletha Nguvauvau nicht mit ihrem traditonellen Führungstitel genannt wird. Der Rat sieht darin eine Verletzung der freien Meinungsäußerung sowie des Rechts auf traditionelle Identitätspflege.
Im Hinblick auf die lange Zeit, die seit der Einreichung der Klage beim Medienombudsmann verstrichen ist, erwähnt Nakuta seine Corona-Erkrankung Ende 2020 und Anfang 2021. Der NBC-Generalintendant Stanley Similo hatte zudem nach Erhalt der Beschwerde um Zeit gebeten, um Rechtsberatung einzuholen. Dann beraumte Nakuta nach den Statuten des Medienombudsmannes für den 27. September 2021 eine öffentliche Anhörung der Parteien an. Laut Nakuta ignorierte die NBC die Einladung, was wiederholt bis zum 17. Mai 2022 geschehen ist, als eine solche Anhörung mit den Ovambanderu in Windhoek stattfand, ohne NBC. Nakuta meldete bei der Anhörung, dass die NBC nicht teilnehme, weil sie es bei der schriftlichen Antwort auf die Klage belasse.
Zweierlei Auslegung
In seinem Befund zitiert Nakuta aus der NBC-Replik, worin Generalintendant Similo auf das Gesetz über Traditionelle Behörden (Nr. 25 von 2000) eingeht, wonach traditionelle Titel innerhalb Gruppen/Gemeinschaften zugelassen sind. „Aber damit steht die NBC immer noch vor einer Herausforderung“, heißt es in dem Schreiben. Die NBC weiß nicht, wie sie traditionelle Führer betiteln soll, die nicht im Amtsblatt der Regierung aufgeführt werden. Daraus leitet die NBC ab, dass sie die Häuptlingstitel solcher Führer nicht verwenden soll, da dadurch der Status und Befugnisse staatlich anerkannter Führer angegriffen oder geschmälert würden.
Mit dieser Auslegung geht der Medienombudsmann nicht konform, denn das Gesetz über Traditionelle Behörden limitiert in keiner Weise das Recht von Gruppen, traditionelle Gemeinschaften zu etablieren und ihre Führer zu betiteln, auch wenn diesen die formale Anerkennung der Regierung vorenthalten bleibt. Nakuta folgert: „Der NBC-Beschluss, den Mitgliedern des Traditionellen Rats der Ovambanderu den Gebrauch traditioneller Titel bei der Benennung traditioneller Führer im NBC-Omurari-FM-Programm zu verwehren, verstößt gegen Paragraph 15 des Gesetzes über Traditionelle Behörden.“ Zusätzlich verstoße der NBC-Beschluss gegen den Namibischen Medienkodex, unnötigen Schaden zu verursachen. Ferner sei die NBC als Organ des Staats verpflichtet, bei Betriebs- und Verwaltungsbschlüssen „legitim, fair und vernünftig“ zu verfahren.
Die NBC ist Gründungsmitglied des Namibischen Redakteursforums, das den Medienkodex einvernehmlich verfasst und in dem Rahmen den Medienombudsmann berufen hat. Die Reaktion der NBC und die Stellung des Medienombudsmanns stehen nun im Fokus.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen