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Kein Vertrauen in Regierung

Arbeitslosigkeit und Wirtschaftslage machen Namibiern zu schaffen
Wenn sich die durch eine AfroBarometer-Befragung erwiesene Meinung und Tendenz unter Wählern fortsetzt, könnte die Regierungspartei in der nächsten Wahl eine böse Überraschung erleben. Insbesondere scheint die Öffentlichkeit ihr Vertrauen in den Präsidenten und seine Premierministerin sowie die Swapo-Partei selbst verloren zu haben.
Jeanette Diergaardt,Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

In einem Anfang Mai veröffentlichten Bericht bringt das AfroBarometer bereits in seiner Überschrift eine neuste Studie auf den Punkt: „Namibier haben kein Vertrauen in die Wirtschaft und sind zunehmend unzufrieden mit der Regierung.“ Laut dem AfroBarometer-Bericht hat Namibia in den Jahren 1990 bis 2015 ein starkes und solides Wirtschaftswachstum verzeichnet, doch die Jahre seit 2016 seien von wirtschaftlicher Stagnation und sogar einem negativen Wirtschaftswachstum gezeichnet gewesen – die Umfrage bezieht sich allerdings auf 2021.

In den Jahren 2016 bis 2020 hätten insbesondere die Industrien rundum den Bergbau und Baugewerbe gelitten, doch hätte die anhaltende Dürre ebenfalls zum Rückgang des Wirtschaftswachstums beigetragen.

Von den 1 200 Namibiern, die vom 31. Oktober bis 16 November 2021 befragt worden waren, glauben 76 Prozent, dass sich das Land in die falsche Richtung bewegt. In der Altersgruppe der 36- bis 55-Jährigen sind 77% der Frauen und 76% der Männer dieser Meinung. Im Jahr 2012 glaubte noch 72% der Namibier, dass sich das Land in die richtige Richtung bewegt.

Indessen glauben 40% der Befragten, dass die wirtschaftliche Lage des Landes schlecht ist und 27%, dass sie ziemlich schlecht ist. Im Jahr 2001 waren nur drei Prozent der Ansicht, dass die wirtschaftliche Lage des Landes schlecht sei. Dagegen beurteilten nun nur noch neun Prozent der Befragten die Lage als „gut“. 39% glaubten, dass es in den kommenden 12 Monaten noch viel schlimmer werde. Wenngleich auch 38% glaubten, dass es viel besser werde, vergleicht sich diese Zahl schwer mit dem Optimismus aus dem Jahre 2001, als 69% der Befragten glaubten, dass sich die Landeswirtschaft deutlich verbessern würde.

Die anhaltende Arbeitslosigkeit beschäftigt viele Namibier und so hielten 61% der Befragten die Arbeitslosigkeit für eines der wichtigsten Probleme, mit denen Namibia konfrontiert ist. Dieser folgt die Wasserversorgung an zweiter Stelle.

Das Vertrauen in die Regierung und ihre Leistungen scheint zu schwinden, denn nur 15% glaubten, dass Arbeit geschaffen wird, während nur 23% glaubten, dass die Regierung den Lebensstandard der Armen verbessert und lediglich 17% waren der Meinung, dass die Regierung die Kluft zwischen arm und reich verkleinert.

54 Prozent der Teilnehmer befürworteten die Leistungen von Präsident Hage Geingob, während 43% seine Arbeit missbilligten. Geingob hatte im Jahr 2014 noch eine Zustimmungsrate von 88% genossen, doch ist diese kontinuierlich gefallen und die Ergebnisse ähneln denen von Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila. Abgesehen davon wurden die Teilnehmer auch gefragt, wer „großes Vertrauen“ zum Präsidenten, der Premierministerin oder der Regierungspartei hegt (siehe Grafik).

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-04-26

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