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Der russische Vizepremierminister Juri Trutnew besuchte Namibia. Foto: Wikipedia
Der russische Vizepremierminister Juri Trutnew besuchte Namibia. Foto: Wikipedia

Hoher Besuch aus Moskau

Brigitte Weidlich
Windhoek (bw) - Der russische Vizepremierminister Juri Trutnew weilte zu Anfang der Woche zu einem Arbeitsbesuch in Namibia. Dort traf er auch die neue Außen- und Handelsministerin Selma Ashipala-Musavi, um Möglichkeiten einer verstärkten russisch-namibischen Wirtschaftskooperation zu erörtern. Bei seiner Ankunft in Windhoek legte Trutnew einen Kranz am Heldenfriedhof nieder und Blumen an den Gräbern von Gründungspräsident Sam Nujoma und Hage Geingob. „Laut der russischen Onlineplattform „Sputnik“ soll Trutnew sich dabei an sein Treffen mit Nujoma vor über zwanzig Jahren erinnert haben.

Das namibische Außenministerium hielt es nicht für nötig, die lokale Presse über den Besuch zu informieren. Das Präsidialamt wiederum lud zur Eröffnung des Gesprächs zwischen Trutnew und Präsidentin Netumbo Nandi-Ndaitwah am Dienstagnachmittag ein. Das Treffen wurde jedoch dann hinter verschlossenen Türen fortgesetzt. Der Pressesprecher von Nandi-Ndaitwah, Alfredo Hengari, teilte anschließend mit, Themen des Treffens seien unter anderem Energieversorgung und Wertschöpfung (Beneficiation) der natürlichen Ressourcen Namibias vor Ort, darunter Uran, gewesen. Russlands Unterstützung in diesen Bereichen sei willkommen, sagte Hengari. Die Präsidentin habe Trutnew mitgeteilt, dass es für Namibias Wirtschaft nicht dienlich sei, Rohstoffe unverarbeitet zu exportieren. Trutnew habe dem zugestimmt. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben, auch russische Staatsmedien hielten sich bedeckt.

Trutnew war 2023 schon einmal in Namibia. Die namibisch-russische Regierungskommission für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit existiert seit 2005. Voriges Jahr fand das jährliche bilaterale Treffen der Kommission in Moskau statt. Der derzeitige russische Botschafter in Namibia, Dimitri Lobach, hatte kürzlich in einer ganzseitigen Zeitungsanzeige angekündigt, es gebe Gespräche über den Bau eines modularen 100-MW-Kernkraftwerks in Namibia und die Anwendung russischer Nukleartechnologie in Medizin und Landwirtschaft.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-17

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