Zwischen Ovimariva, Zaster und Hochstaplern
Geld regiert die Welt – und so gibt´s noch stief mehr fade Sprüche über den Zaster, über Ovimariva, oder Mari-i – so nennen die Nama die Pinke-Pinke, sagen meine Kollegen. Jeder will die Kohle ham, kann net nich genuch davon kriegen, geht auf die Straße, um den Betrieb oder den Arbeitgeber unter Druck zu setzen, auch zu erpressen, dass da noch ´n paar Prozente mehr rausgeschunden werden können.
Und die Banken, angefangen bei der Zentralbank, sowie die Versicherungsgesellschaften bauen mit dem Sjeld ihrer Kunden und Anleger Paläste und Tempel für und um den schnöden Mammon noch weiter zu glorifizieren. Und wenn Du blank oder gar nich lekker bei Kasse bist, isses aus mit der Glorie, pinkelt Dich der elende Hund an.
Und wenn der Finanzminister, S. E. Calle Schlettwein, im Tintenpalast den Haushalt seiner Regierung und die veranschlagten Steuereinnahmen aus unserem Portemonaie vorlegt, feiert die ganze Nation im freudigen Ritual, Pomp, Glanz und Palaver die Finanz- und Pumpwirtshaft.
Und wo die Pitte flüssig sind, wie in der Kasse der politischen Parteien, wenn der Staat ihnen ihre Jahresdiäten ausgeschüttet hat – aus unserer Steuerkasse, versteht sich – oder an den Schaltstellen unserer Staatsunternehmen, in den Vorstands-Stuben jener Direktoren und Räte, deren Sitzungsstunden zum Spitzen-Tarif verrechnet werden, dort lässt der Griff in die Kasse net nich lange auf sich warten. Das geht heute mos alles iesie elektronisch, da brauchste kein´ Nigerianer dazu zu fragen, wie das jobbt.
Die immer noch unvollendete Sage der umverteilten und gemorschten 30 Mio. Nam-Dollar-SSC-Gelder (der Sozialversicherungskommission) begleitet uns schon über ein Jahrzehnt und hat bleddy stief Zeitungspapier und Funkstunden eingenommen. Ihr erinnert Euch, den Betreibern des Anlagen-Unternehmens, das mit seinem Empauerment-Image hausieren gegangen is und das sich Avid Investments nannte (avid = auf Englisch „gierig“), ging es plötzlich glänzend. SSC-Ovimariva is sogar bis in eine charismatische Kirche geflossen. Gemessen an den Korruptionsskandalen, die noch folgen sollten, nehmen sich die N$ 30 Mio. SSc-Gelder fast bescheiden aus.
Kröten sind sommer so weg
Aber auch bei „kleineren“ Unternehmen geht´s um Millionenbeträge. Von unseren neun Oppositionsparteien in der Nationalversammlung, die dort jeweils ab einem bis zu fünf Delegierten vertreten sind, ham sich schon ein paar mit internen Querelen vor Gericht zitiert. ´s ging und´s geht auch jetzt um Kröten, die ´mal in der Parteikasse, bzw. auf dem Konto waren. Nanu! Die sind sommer so und plötzlich weg? Aktuell beschäftigt sich das Gericht mit der Workers´ Revolutionary Party (WRP), die Revolutionäre Arbeiterpartei, die zwei Vertreter im Parlament sitzen hat. Die kriegt jährlich nochall so zwei Mio. Nam-Dollar. Der Staat und der Steuerzahler erwarten, dass diese und jede andere Partei, die sich politischer Willensträger nennt, diese Pasella-Gelder auch für wahre Polit-Aktivitäten und meinetwegen zur Erhaltung einer – mehr is da net nich drin – Parteistelle verwenden. Aber die WRP-Parteiköppe kloppen sich jetzt vor Gericht rum, dass der Zaster dabei wieder hervorspringen möge. Die Kans, dass das passiert is so groß wie die Überlebens-Chance eines Dickpäns im Hühnerstall.
Jesslaik, auf Papier ham wir ´ne wüst vielseitige Demokratie mit zehn Parteien im Parlament, davon, wie gesagt neune – Alle Neune! – in der Opposition. Von denen müssten ja noch viel mehr bekannte und unbekannte Miss-Stände aufgedeckt werden, als jetzt der Fall is. Aber so wie viele Comräds auf den Regierungsbänken streichen die meisten Abgeordneten der Opposition nur ihre Diäten ein, kommen dafür manchmal zur Sitzung und leisten ansonsten f´kol.
Dennoch gibt´s einige wenige rühmliche Ausnahmen wie die PDM – Popular Democratic Movement, alias und weiland DTA, nochall amtliche Opposition, weil die es auf fünf Sitze gebracht hat. Der Schatzmeister Nico Smit hat diese Woche den Parteihaushalt von rund N$ 10 Mio. öffentlich vorgelegt und beteuert, dass die Partei über jeden Cent Rechenschaft ablegen könne. Mitglieder oder andere Leut sollten getrost noch Einblick verlangen. Dieser Auftritt – anstatt revolutionären Kröten-Krawalls im Gericht – wirkt zumindest in Richtung Vertrauensbildung.
NTB-Gelder gehen fremd
Derweil hier von vorhandenem und verschwundenem Zaster die Rede is, darfste das Husarenstück des NTB, des Namibischen Touristik-Rates – Rat für Fremdenverkehr, nochall – net nich außer Acht lassen. Die NTB-Helden sind bekanntlich mit einem Fremden verkehrt, der sich gerühmt hatte, von Comräd Omupräsidente III, !Gôahesab Hage Gottfried Geingob freundlich und persönlich empfangen worden zu sein, kastach als Pällie. Vorsicht! Name dropping. Aber denkste, Achtsamkeit vor Name dropping is den Helden mos fremd. Also ham unsere braven und bravourösen Räte für Fremdenverkehr als angebliche Ausrichter eines anspruchsvollen Nam-Music-Festivals einem westafrikanischen Fremdgänger mit Namen Ernst Coovi Adjovi einen Blanko-Vorschuss in Höhe von N$ 23 Mio. Nam-Dollar gezahlt, ohne Gegenleistung, Absicherung oder sonstigem Pfand. Alles für einen angepriesenen Spezialisten für Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Event-Manager, angeblich.
Unser NTB hat vom früheren RSA-Außenminister Roelof (Pik) Botha net moi boggeroll gelernt. In den 80er Jahren des vorigen Jahrtausends hat Pik einem nigerianischen Publizisten/Herausgeber/Zeitungsmagnaten R 250 000 gezahlt – auch aus der Staatskasse war das damals bleddy stief Geld! – damit der Nigerianer, wie vereinbart, im feindlichen Afrika eine Südafrika- und Kap-freundliche Zeitung rausgeben würde. Pik hat danach nur noch in die Röhre geguckt. Und er konnte sich nirgendwo beschweren. Bei wem auch immer, denn die Frontlinienstaaten hätten ihn schallend ausgelacht, dass ein skellem Nigerianer einen Apartheidsminister aufs Glatteis geführt hatte.
Pik Roelof Botha und der NTB sind für ihren Mangel an Finanzreife und für ihr Defizit an common sense bis heute noch nich belangt worden. Wir ham´s ja!
Und die Banken, angefangen bei der Zentralbank, sowie die Versicherungsgesellschaften bauen mit dem Sjeld ihrer Kunden und Anleger Paläste und Tempel für und um den schnöden Mammon noch weiter zu glorifizieren. Und wenn Du blank oder gar nich lekker bei Kasse bist, isses aus mit der Glorie, pinkelt Dich der elende Hund an.
Und wenn der Finanzminister, S. E. Calle Schlettwein, im Tintenpalast den Haushalt seiner Regierung und die veranschlagten Steuereinnahmen aus unserem Portemonaie vorlegt, feiert die ganze Nation im freudigen Ritual, Pomp, Glanz und Palaver die Finanz- und Pumpwirtshaft.
Und wo die Pitte flüssig sind, wie in der Kasse der politischen Parteien, wenn der Staat ihnen ihre Jahresdiäten ausgeschüttet hat – aus unserer Steuerkasse, versteht sich – oder an den Schaltstellen unserer Staatsunternehmen, in den Vorstands-Stuben jener Direktoren und Räte, deren Sitzungsstunden zum Spitzen-Tarif verrechnet werden, dort lässt der Griff in die Kasse net nich lange auf sich warten. Das geht heute mos alles iesie elektronisch, da brauchste kein´ Nigerianer dazu zu fragen, wie das jobbt.
Die immer noch unvollendete Sage der umverteilten und gemorschten 30 Mio. Nam-Dollar-SSC-Gelder (der Sozialversicherungskommission) begleitet uns schon über ein Jahrzehnt und hat bleddy stief Zeitungspapier und Funkstunden eingenommen. Ihr erinnert Euch, den Betreibern des Anlagen-Unternehmens, das mit seinem Empauerment-Image hausieren gegangen is und das sich Avid Investments nannte (avid = auf Englisch „gierig“), ging es plötzlich glänzend. SSC-Ovimariva is sogar bis in eine charismatische Kirche geflossen. Gemessen an den Korruptionsskandalen, die noch folgen sollten, nehmen sich die N$ 30 Mio. SSc-Gelder fast bescheiden aus.
Kröten sind sommer so weg
Aber auch bei „kleineren“ Unternehmen geht´s um Millionenbeträge. Von unseren neun Oppositionsparteien in der Nationalversammlung, die dort jeweils ab einem bis zu fünf Delegierten vertreten sind, ham sich schon ein paar mit internen Querelen vor Gericht zitiert. ´s ging und´s geht auch jetzt um Kröten, die ´mal in der Parteikasse, bzw. auf dem Konto waren. Nanu! Die sind sommer so und plötzlich weg? Aktuell beschäftigt sich das Gericht mit der Workers´ Revolutionary Party (WRP), die Revolutionäre Arbeiterpartei, die zwei Vertreter im Parlament sitzen hat. Die kriegt jährlich nochall so zwei Mio. Nam-Dollar. Der Staat und der Steuerzahler erwarten, dass diese und jede andere Partei, die sich politischer Willensträger nennt, diese Pasella-Gelder auch für wahre Polit-Aktivitäten und meinetwegen zur Erhaltung einer – mehr is da net nich drin – Parteistelle verwenden. Aber die WRP-Parteiköppe kloppen sich jetzt vor Gericht rum, dass der Zaster dabei wieder hervorspringen möge. Die Kans, dass das passiert is so groß wie die Überlebens-Chance eines Dickpäns im Hühnerstall.
Jesslaik, auf Papier ham wir ´ne wüst vielseitige Demokratie mit zehn Parteien im Parlament, davon, wie gesagt neune – Alle Neune! – in der Opposition. Von denen müssten ja noch viel mehr bekannte und unbekannte Miss-Stände aufgedeckt werden, als jetzt der Fall is. Aber so wie viele Comräds auf den Regierungsbänken streichen die meisten Abgeordneten der Opposition nur ihre Diäten ein, kommen dafür manchmal zur Sitzung und leisten ansonsten f´kol.
Dennoch gibt´s einige wenige rühmliche Ausnahmen wie die PDM – Popular Democratic Movement, alias und weiland DTA, nochall amtliche Opposition, weil die es auf fünf Sitze gebracht hat. Der Schatzmeister Nico Smit hat diese Woche den Parteihaushalt von rund N$ 10 Mio. öffentlich vorgelegt und beteuert, dass die Partei über jeden Cent Rechenschaft ablegen könne. Mitglieder oder andere Leut sollten getrost noch Einblick verlangen. Dieser Auftritt – anstatt revolutionären Kröten-Krawalls im Gericht – wirkt zumindest in Richtung Vertrauensbildung.
NTB-Gelder gehen fremd
Derweil hier von vorhandenem und verschwundenem Zaster die Rede is, darfste das Husarenstück des NTB, des Namibischen Touristik-Rates – Rat für Fremdenverkehr, nochall – net nich außer Acht lassen. Die NTB-Helden sind bekanntlich mit einem Fremden verkehrt, der sich gerühmt hatte, von Comräd Omupräsidente III, !Gôahesab Hage Gottfried Geingob freundlich und persönlich empfangen worden zu sein, kastach als Pällie. Vorsicht! Name dropping. Aber denkste, Achtsamkeit vor Name dropping is den Helden mos fremd. Also ham unsere braven und bravourösen Räte für Fremdenverkehr als angebliche Ausrichter eines anspruchsvollen Nam-Music-Festivals einem westafrikanischen Fremdgänger mit Namen Ernst Coovi Adjovi einen Blanko-Vorschuss in Höhe von N$ 23 Mio. Nam-Dollar gezahlt, ohne Gegenleistung, Absicherung oder sonstigem Pfand. Alles für einen angepriesenen Spezialisten für Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Event-Manager, angeblich.
Unser NTB hat vom früheren RSA-Außenminister Roelof (Pik) Botha net moi boggeroll gelernt. In den 80er Jahren des vorigen Jahrtausends hat Pik einem nigerianischen Publizisten/Herausgeber/Zeitungsmagnaten R 250 000 gezahlt – auch aus der Staatskasse war das damals bleddy stief Geld! – damit der Nigerianer, wie vereinbart, im feindlichen Afrika eine Südafrika- und Kap-freundliche Zeitung rausgeben würde. Pik hat danach nur noch in die Röhre geguckt. Und er konnte sich nirgendwo beschweren. Bei wem auch immer, denn die Frontlinienstaaten hätten ihn schallend ausgelacht, dass ein skellem Nigerianer einen Apartheidsminister aufs Glatteis geführt hatte.
Pik Roelof Botha und der NTB sind für ihren Mangel an Finanzreife und für ihr Defizit an common sense bis heute noch nich belangt worden. Wir ham´s ja!
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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