Zweifel an Zeugen nehmen zu
Verteidiger von Rust beschuldigt Wilderer der Falschaussage
Von Marc Springer, Windhoek
Die Beweisaufnahme wurde gestern mit der Vernehmung der Zeugen Ntsamba Nikanor und Murongo Hausiku fortgesetzt. Diese gaben wie ihr bereits befragter Bekannter Ndara Ndjamba an, sie seien am 27. Januar 2016 auf der von Rust bewirtschafteten Farm Otukaru illegal jagen gewesen und hätten dort mit Hilfe ihrer Hunde einen Kudu erlegt. Als sie das Tier hinter einem Felsen geschlachtet hätten, sei ein Schuss ertönt und ihr ebenfalls an der illegalen Jagd beteiligter Freund Andreas Ukandanga rückwärts zu Boden gefallen. Daraufhin seien sie sie geflohen und hätten dabei bemerkt, wie zwei weitere von Rust abgefeuerte Projektile an ihnen „vorbeigezischt“ und in unmittelbarer Nähe von ihnen im Boden eingeschlagen seien.
Diese Darstellung hält Verteidiger Jan Wessels für höchst fragwürdig, weil keiner der drei Zeugen bei ihrer schriftlich protokollierten Aussage gegenüber der Polizei angegeben habe, auf der Flucht von Rust beschossen worden zu sein. Diese Schilderung finde sich erst in einer zweiten, rund neun Monate später abgegebenen Erklärung, die offenbar auf Betreiben der inzwischen abgelösten Staatsanwältin Rose Nangombe erstellt wurde und in der alle drei Zeugen behaupten, Rust habe ihnen hinterhergeschossen, während sie davongerannt seien.
Ebenso unglaubwürdig empfindet Wessels die Schilderung der Zeugen, wonach die direkte Umgebung des Felsens übersichtlich gewesen sei und Rust folglich gute Sicht gehabt habe. Unter Hinweis auf einige vor Ort gemachte Fotos hielt er dem entgegen, dass das Gelände von relativ hohen Büschen und Sträuchern bewachsen sei. Darüber hinaus befinde sich hinter dem Felsen eine Bodensenke, von der die Klippe rund 1,5 Meter emporrage. Vorausgesetzt, dass sich die vier Wilderer wie angegeben beim Schlachten über dem Kudu-Kadaver gebeugt, oder in der Hocke gesessen hätten, seien sie für Rust nicht sichtbar gewesen, als dieser aus einer Entfernung von etwa 40 Metern auf den rechts vom Felsen stehenden Hund der Männer geschossen habe.
Weil er den hinter dem Felsen hockenden Andreas Ukandanga aus seiner Position nie direkt hätte anvisieren können, verbleibe nur die Schlussfolgerung, dass der auf den Hund abgegebene Schuss von hartem Untergrund reflektiert worden sei und das Opfer getroffen habe. Diese Theorie werde durch den ersten und von Nangombe angeblich unter Verschluss gehaltenen Obduktionsbericht gestützt, wonach das Opfer drei, offenbar von Kugelfragmenten eines Querschlägers verursachte Verletzungen an der linken Schulter aufgewiesen habe.
Angesichts dieser forensischen Hinweise verbleibe Wessels zufolge nur die Version des Angeklagten, wonach er die Wilderer erst bemerkt habe, als jene nach dem ersten Schuss hinter dem Felsen aufgesprungen und davongerannt seien, worauf hin sein Mandant zunächst zwei weitere Warnschüsse in die Luft abgegeben und dann mit dem vierten und letzten Schuss den Hund getötet habe.
Das Verfahren wird am 22. Juni fortgesetzt.
Die Beweisaufnahme wurde gestern mit der Vernehmung der Zeugen Ntsamba Nikanor und Murongo Hausiku fortgesetzt. Diese gaben wie ihr bereits befragter Bekannter Ndara Ndjamba an, sie seien am 27. Januar 2016 auf der von Rust bewirtschafteten Farm Otukaru illegal jagen gewesen und hätten dort mit Hilfe ihrer Hunde einen Kudu erlegt. Als sie das Tier hinter einem Felsen geschlachtet hätten, sei ein Schuss ertönt und ihr ebenfalls an der illegalen Jagd beteiligter Freund Andreas Ukandanga rückwärts zu Boden gefallen. Daraufhin seien sie sie geflohen und hätten dabei bemerkt, wie zwei weitere von Rust abgefeuerte Projektile an ihnen „vorbeigezischt“ und in unmittelbarer Nähe von ihnen im Boden eingeschlagen seien.
Diese Darstellung hält Verteidiger Jan Wessels für höchst fragwürdig, weil keiner der drei Zeugen bei ihrer schriftlich protokollierten Aussage gegenüber der Polizei angegeben habe, auf der Flucht von Rust beschossen worden zu sein. Diese Schilderung finde sich erst in einer zweiten, rund neun Monate später abgegebenen Erklärung, die offenbar auf Betreiben der inzwischen abgelösten Staatsanwältin Rose Nangombe erstellt wurde und in der alle drei Zeugen behaupten, Rust habe ihnen hinterhergeschossen, während sie davongerannt seien.
Ebenso unglaubwürdig empfindet Wessels die Schilderung der Zeugen, wonach die direkte Umgebung des Felsens übersichtlich gewesen sei und Rust folglich gute Sicht gehabt habe. Unter Hinweis auf einige vor Ort gemachte Fotos hielt er dem entgegen, dass das Gelände von relativ hohen Büschen und Sträuchern bewachsen sei. Darüber hinaus befinde sich hinter dem Felsen eine Bodensenke, von der die Klippe rund 1,5 Meter emporrage. Vorausgesetzt, dass sich die vier Wilderer wie angegeben beim Schlachten über dem Kudu-Kadaver gebeugt, oder in der Hocke gesessen hätten, seien sie für Rust nicht sichtbar gewesen, als dieser aus einer Entfernung von etwa 40 Metern auf den rechts vom Felsen stehenden Hund der Männer geschossen habe.
Weil er den hinter dem Felsen hockenden Andreas Ukandanga aus seiner Position nie direkt hätte anvisieren können, verbleibe nur die Schlussfolgerung, dass der auf den Hund abgegebene Schuss von hartem Untergrund reflektiert worden sei und das Opfer getroffen habe. Diese Theorie werde durch den ersten und von Nangombe angeblich unter Verschluss gehaltenen Obduktionsbericht gestützt, wonach das Opfer drei, offenbar von Kugelfragmenten eines Querschlägers verursachte Verletzungen an der linken Schulter aufgewiesen habe.
Angesichts dieser forensischen Hinweise verbleibe Wessels zufolge nur die Version des Angeklagten, wonach er die Wilderer erst bemerkt habe, als jene nach dem ersten Schuss hinter dem Felsen aufgesprungen und davongerannt seien, worauf hin sein Mandant zunächst zwei weitere Warnschüsse in die Luft abgegeben und dann mit dem vierten und letzten Schuss den Hund getötet habe.
Das Verfahren wird am 22. Juni fortgesetzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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