Zumas Polygamie die falsche Norm
Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma hat zum siebten Mal geheiratet: Nonkanyiso Conco ist Mitte zwanzig und hat bereits ein Kind des ehemaligen Staatsoberhaupts zur Welt gebracht hat. Somit hat der Altpolitiker momentan fünf Gattinnen, nachdem er und die 69-jährige Nkosazana Dlamini-Zuma im Jahr 1998 geschieden wurden sowie Kate Mantsho Zuma am 8. Dezember 2000 im Alter von 49 an einer Überdosis Tabletten gestorben ist.
Als die Deutsche Presse-Agentur am Wochenende über die neueste Eheschließung Zumas berichtete, informierte die Plattform ihre Leser, dass Polygamie in der Zulu-Kultur „nicht unüblich“ sei. Das ist faktisch korrekt, sollte aber aus rein kultureller Sicht nicht einfach hingenommen werden. In einem Land, das gerne als modern und fortschrittlich gelten will, ist patriarchalische Polygamie verwerflich. Eine Gesellschaft, die es Männern gestattet, mehrere Ehepartner zu haben, aber Frauen das gleiche Recht verwehrt, neigt zu Misogynie und Sexismus, was sich schlussendlich in geschlechtsbezogener Diskriminierung äußert.
Wundert es wen, dass die langjährige Ehe, die Mantsho Zuma in ihrem Abschiedsbrief als „24 Jahre in der Hölle“ beschrieb, im Suizid endete? Das kann einerseits natürlich an ihrem Gemahl persönlich liegen, aber auch an der unterdrückerischen Natur der Beziehung. Wie dem auch sei, diese fragliche Seite des persönlichen Lebens von Zuma deutet auf eine ernst zu nehmende Problematik in der gesellschaftlichen Norm Südafrikas hin.
Die Globalisierung hat die Lebensweise des Westens, den Kapitalismus und den Materialismus in alle Ecken dieser Welt getragen – eine Lebensart, die auf einer monogamen Familienstruktur aufbaut. Diese Grundform des sozialen Zusammenlebens bietet gewisse sozioökonomische Sicherheiten, die sich im Falle patriarchalisch-polygamer Familiengebilde schwieriger gestalten. Eine Folge sind alleinerziehende Mütter, die kaum über die Runden kommen, während die biologischen Väter sich zum Ziel setzen, ihr Erbgut zu verbreiten. Zuma allein hat 23 bekannte Kinder.
Clemens von Alten
Als die Deutsche Presse-Agentur am Wochenende über die neueste Eheschließung Zumas berichtete, informierte die Plattform ihre Leser, dass Polygamie in der Zulu-Kultur „nicht unüblich“ sei. Das ist faktisch korrekt, sollte aber aus rein kultureller Sicht nicht einfach hingenommen werden. In einem Land, das gerne als modern und fortschrittlich gelten will, ist patriarchalische Polygamie verwerflich. Eine Gesellschaft, die es Männern gestattet, mehrere Ehepartner zu haben, aber Frauen das gleiche Recht verwehrt, neigt zu Misogynie und Sexismus, was sich schlussendlich in geschlechtsbezogener Diskriminierung äußert.
Wundert es wen, dass die langjährige Ehe, die Mantsho Zuma in ihrem Abschiedsbrief als „24 Jahre in der Hölle“ beschrieb, im Suizid endete? Das kann einerseits natürlich an ihrem Gemahl persönlich liegen, aber auch an der unterdrückerischen Natur der Beziehung. Wie dem auch sei, diese fragliche Seite des persönlichen Lebens von Zuma deutet auf eine ernst zu nehmende Problematik in der gesellschaftlichen Norm Südafrikas hin.
Die Globalisierung hat die Lebensweise des Westens, den Kapitalismus und den Materialismus in alle Ecken dieser Welt getragen – eine Lebensart, die auf einer monogamen Familienstruktur aufbaut. Diese Grundform des sozialen Zusammenlebens bietet gewisse sozioökonomische Sicherheiten, die sich im Falle patriarchalisch-polygamer Familiengebilde schwieriger gestalten. Eine Folge sind alleinerziehende Mütter, die kaum über die Runden kommen, während die biologischen Väter sich zum Ziel setzen, ihr Erbgut zu verbreiten. Zuma allein hat 23 bekannte Kinder.
Clemens von Alten
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Allgemeine Zeitung
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