Zum Tod unseres Gründers und langjährigem Vorsitzenden Heinz Krikkis
Am 3. Dezember 2015 verstarb in Northeim Heinz Krikkis, der 1994 den Ombili-Freundeskreis Northeim gründete. Seine Schwägerin Beate Mais-Rische hatte sich entschlossen, nach zwei Schicksalsschlägen, dem Tod ihres Mannes und ihrer Tochter, nicht nach Deutschland zurückzukehren, sondern das Werk ihres Mannes fortzusetzen. Dieses Werk war die Ombili-Foundation in Namibia, die sie zusammen mit anderen Farmern ins Leben gerufen hatten; sie wollte den San (Buschleute) helfen, den Weg in das 2. Jahrtausend anzutreten. In einem kleinen Kasten unten rechts in der Northeimer Zeitung (NNN), wo Heinz Krikkis als Redakteur tätig war, wies Kathrin Plikat darauf hin, dass ein Freundeskreis gegründet werden soll. Heinz Krikkis hatte einen Artikel geschrieben und Fotos dazugestellt, mit denen er die schwierige Situation verdeutlichte. Zum 25. Mai 1994 lud er zusammen mit Herrn Röwer von der Kreissparkasse Northeim (KSN) zu einer Ausstellung in der Bank ein, wo Bilder gezeigt wurden, die das Leben der Buschleute verdeutlichten. Noch am gleichen Abend wurde eine Gründungsversammlung abgehalten. Heinz Krikkis wurde Vorsitzender und blieb dies bis 2002.
Im Juli 1994 gab es bereits 40 Mitglieder und im August bei der ersten Mitgliederversammlung hielt Dr. Christian Steigertahl einen Diavortrag über seine Ombili-Erfahrung im Juli des gleichen Jahres. Auch ich war vom ersten Augenblick an dabei und habe miterlebt, wie der Ombili Freundeskreis Northeim unter der Leitung von Heinz Krikkis viel zu seiner Initiative „Ombili darf nicht sterben“ beigetragen hat. In der Festrede zum 20. Geburtstag des Freundeskreises hat dann Dr. Christian Steigertahl in seinem Rückblick auch das Wirken von Heinz Krikkis besonders gewürdigt.
Bereits 1996 konnte Heinz Krikkis die erste umfangreiche Spende in Höhe von 24000 DM an Ombili übergeben; der Freundeskreis hatte bereits 72 Mitglieder, und Herr Trakies vom OBI-Markt legte noch über 1200 DM drauf aus dem Verkauf von Mobilés und Handarbeiten der Sans, in seinem Laden. Das Geld wurde verwendet für die Anschaffung eines Treckers, mit dem die Buschleute Flächen auf der Farm urbar machen sollten. Heinz Krikkis holte 1996 die Projektleiterin Beate Mais-Rische zu einem ersten Besuch nach Northeim, wo sie in der Stadthalle die Sorgen und Nöte des Lebens und des Arbeitens der früheren Nomaden schildern konnte und begrüßt und geehrt wurde vom Bürgermeister Tölle, Stadtdirektor Bramlage, OKD Wiese und Landrat Endlein.
Heinz Krikkis, auch immer wieder vor Ort und dann auch mit Zweitwohnung in Swakopmund, berichtet Ende 1997, dass bislang 40000 DM in das Projekt geflossen sind aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen des Freundeskreises, und dass man darüber nachdenke, eine Werkstatt zu bauen und evtl. auch eine Ausbildung anzubieten für die Buschleute. Alles stand immer unter dem Motto: Aktive Hilfe zur Selbsthilfe. 1998 wurden dann die Spenden verwendet für Werkzeuge aller Art, die man so auf einer Farm braucht.
1994 begründeten Heinz Krikkis und seine Frau Hannelore den Verkauf auf dem Northeimer Weihnachtsmarkt, wo seitdem in dieser kalten Jahreszeit handwerkliche Kunst und Mobilés – hergestellt von den Buschleuten auf Ombili – von den Mitgliedern des Freundeskreises angeboten werden. Aus dem Erlös konnte Ombili in den 90-er Jahren fast ¼ der Jahreskosten der Farm finanzieren.
1999 konnten wir in der NNN lesen: Ombili geht neue Wege! Was war gemeint? Nach den starken Regenfällen 1997, als zahlreiche Hütten der San wegschwammen, wurde das erste Haus gebaut (Kosten 5000 DM)- es sollten noch mehrere folgen, und Heinz Krikkis half mit seinem Freundeskreis durch seine hiesigen Aktivitäten mit. Von 1994 bis 1999 sind vom Freundeskreis 100000 DM überwiesen worden!
2001 berichtet Schatzmeister Peter Sannemüller: Wir haben 93 Mitglieder und stellen für den Bau eines Hauses für eine weitere Lehrkraft, für ein kleines Museum und ein Büro 25.000 DM zur Verfügung. Leider hat sich für Heinz Krikkis der Traum, auch noch das 100. Mitglied begrüßen zu können, nicht mehr erfüllt.
2002 kommt es zu einem Wachwechsel im Freundeskreis: Heinz Krikkis gibt seinen Vorsitz ab, weil er sich mit seiner Frau entschlossen hat, einen Teil seines Lebens nun auch in Namibia zu verbringen. Er wird Ehrenmitglied, Manfred Matthies wird sein Nachfolger und es gratulierte Daniela Meinefeld, die stellvertretende Leiterin des Ombili-Projektes! Schriftführer und Nachfolger von Hannelore Krikkis wird nun Wolfgang Fischer. Schatzmeister bleibt Peter Sannemüller.
Später als Ehrenvorsitzender hat er mit einer Führung die Bundestagsabgeordnete Marlies Pretzlaff für Ombili gewonnen. Zuletzt nahm er an der Feier zum 20. Geburtstag „seines“ Freundeskreises teil und konnte feststellen, dass sein Werk fortbesteht.
Es gibt im Leben für alles eine Zeit, eine Zeit der Freude, der Stille, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.
Manfred Matthies
Vorsitzender Ombili Freundeskreis Northeim e.V.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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