Zu wichtig, um politisiert zu werden

"Keep your eyes permanently on the ball". So lautete das Hauptergebnis des Seminars, das durch die holländische Arbeitsgruppe "Namibia Contact" organisiert wurde. Verschiedene Gastsprecher skizzierten ihre Ansichten über diese lokale, aber sehr strittige Frage der Landreform. Zusammen mit den Anwesenden versuchte man einen Beitrag zu schaffen, und Gedanken auszutauschen über diesen notwendige Prozess der Neuverteilung.



Ungefähr sechzig Namibia-Interessenten fanden sich zusammen zu einer offenen Debatte im Stadtsaal von Boxtel, einem Städtchen im Süden des Landes. Gastsprecher Chris Brown, Direktor der Namibia Nature Foundation aus Namibia, war als Erster an der Reihe.

Er gab eine Übersicht über die heutige Situation in Namibia und sprach über die Herausforderungen, denen sich das Land gegenübergestellt sieht. "Was den Landerlass betrifft, muss man sich auf die heutige Situation, aber auch auf die Zukunft, besinnen. Wir müssen den Landwirtschaftsektor effizienter machen, die Überbelastung des Bodens bestreiten, und das Land ehrlich verteilen unter der Namibischen Bevölkerung."

Um eine ehrliche Verteilung des Landes zu gewähren habe die Regierung verschiedene Maßnahmen getroffen. Brown: "Die Behörden kaufen jetzt den Grund und verteilen diesen an arme Menschen oder diejenigen, die keinen Boden haben. Reichere Leute können billige Darlehen bekommen, so dass sie damit eigenen Boden kaufen können."



Die Regierung habe bisher gute Bestrebungen, aber ihr begegneten etliche Probleme. Brown: "Neuansiedler haben wenig Geld und mit der Landwirtschaft kaum Erfahrung, was der Leistungsfähigkeit nicht zugute kommt. Auch geht die heutige Verteilung nicht schnell genug und gehört das Land für die Reform noch immer der Regierung. Das hält neue Farmer zurück, gemeinsam zu arbeiten und die Investition zu erhöhen." Brown meint, dass Verbesserungen in diesen Hinsichten in der Zukunft notwendig seien.



Neusiedlungen besser zusammenlegen



Ein weiteres Problem hat die Regierung mit den Konzept des "willing seller - willing buyer" und den daraus resultierenden verstreuten Neusiedlungen.. Dieses sei besonders teuer und erfordere riesige technische Hilfsquellen. "Es mangelt ihnen an einer Sozial- und Infrastruktur, da die Neuansiedlungsgebiete über das ganze Land verteilt sind", sagt Brown. "Es wäre viel wirksamer, wenn das Land für Neuansiedlung in Blöcke aufgeteilt würde, anstatt auf verstreuten und isolierten Farmen Ansiedlung zu betreiben.



Brown sieht noch mehr Vorteile, Farmen zusammen zu legen. "Unerfahrere Farmer könnten dann von der Fachmannschaft der Kollegen lernen. Partnerschaft würde die tägliche Produktion erhöhen, und es gäbe mehr Nahrung, also auch einen größeren Verkauf davon."



Ein kurzes, musikalisches Intermezzo folgte Brown?s Rede. Ein Holländischer Musikant füllte den Raum mit rhythmischen Klängen seiner traditionellen Afrikanischen Djambè. Händeklatschen begleiteten die lauten und aufwirbelenden Rhythmen der Trommeln. Jederman wurde fröhlich und rief "Yo, Reform!"



Der simbabwische Journalist, Wilfred Mbanga, Begründer der unabhängigen Zeitung "The Daily News", verfolgte das Seminar. Mbanga lebt in diesem Jahr in Holland als Gast der "Stiftung Freiplatz Tilburg". Er sprach über entscheidende Entwicklungen, die in seinem Land nicht gut laufen.

Nachdem Simbabwe 1980 unabhängig unabhängig geworden war, folgte die Regierung nicht der Vollstreckung des Freiheitskrieges. Die paar neu angesiedelte Farmer aus der Zeit waren ungeschult und hatten kaum landwirtschaftliche Erfahrung. Sie erhielten von der Regierung kaum Unterstützung, weder für Infrastruktur, noch Schulung, noch gab es finanzielle Beihilfe.



Auch hatten Farmer kein Eigentumsrecht des Bodens, und nur wenig Farmer machten einen ernsthaften Versuch, die Farm kommerziell zu bearbeiten. Obendrein wurde ein Teil des Landes an politisch engagierte Personen verteilt. Um das gleiche Unheil zu verhüten, das Simbabwe 1999 getroffen hat, "musst Du immer am Ball bleiben (you must always keep your eyes on the ball)", sagte Mbanga.

Simbabwe hätte die Landreform zehn Jahr früher erreichen können. Dahingegen wurde das Land nun in seiner Entwicklung schwer zurück geworfen. "Der Anlass der Landreform hätte darum niemals politischer Art sein dürfen. Dafür ist sie viel zu wichtig. Eine gut funktionierende Landreform sollte transparant sein, gediegen, ein wirksames, gesetzliches System haben, Eigentumsrechte und Beihilfen für neu angesiedelte Famer bieten, um diesen Prozess gelingen zu lassen. Sehr wichtig wäre auch eine gemeinschaftliche Vision auf dieses unvollendete Unternehmen."



Hollands Erfahrungen beachten



Der letzte der drei Sprecher war ein Spezialist im Landankauf des holländischen Naturschutzes, Robbert Hydra. Er schaute zurück auf die Landreform in der holländischen Geschichte und überlegte, wie Namibia hiervon lernen könnte. Obwohl diese beiden Länder praktisch nichts Gemeinsamenes haben, weist Hydra darauf hin, dass es immer eine lehrsame Erfahrung sein kann, wenn man schaut, wie andere Leute ihre Probleme lösen.



Nach Hydras Ansicht gibt es einige Ideen, von denen Namibia aus der holländischen Praxis der Landreform lernen könnte. Er stellte dar, dass es von vitaler Wichtigkeit sei, Gesetze zu entwerfen, die die kulturelle Identität beschützen, vor allem wenn man globale Perspektive einbeziehen würde. Durch Bildung und strikte Gesetzgebung könnte man fragile Gebiete sichern.



"Wie in vielen Europäischen Ländern scheint es, dass ökonomischer Reichtum meist Umweltinteressen übertrumpftt, so wie den Naturschutz", sagte Hydra. "Daher wäre es für Namibia wichtig, dass es an das ökonomische Wachstum des Landes Forderungen stellt und dass man mit der Biodiversität und dem Reichtum der Landschaft behutsam sein sollte.



Hydra fuhr fort: "In der ,top-down' Annäherung durch die Regierung besteht die Gefahr, dass zwischen Politik und Förderung eine Lücke entstehen könnte. Darum müssen die Farmer mit der Pflege der Natur und der Landschaftserhaltung enger engagiert werden. Die offene Natur, die wunderbare Biodiversität und der kulturelle Hintergrund sind eine feste Basis zum Aufbau des Landes."





Nachlass der Apartheid

Nach dem Mittagessen wurden die Anwesenden in drei Gruppen verteilt, um in die Diskussion einzutreten.. Dieses resultierte in einem "joint statement of Boxtel". Das lautet sinngemäß wie folgt:



Die Landreform in Namibia ist ein bedingter Prozess, um den Frieden sowie Stabilität und Vertrauen in der Ökonomie und der sozialen Gerechtigkeit zu erhalten. Um Erfolg herzustellen, müsste die Landreform die optimale und dynamische Nutzung des Landes sichern. Dazu gehören die Verwaltung der natürlichen Ressourcen, Sicherung des Lebensunterhalts und die Bekämpfung der Armut sowie die wirksame Neuverteilung des Landes, um Gleichheit und soziale Harmonie zu fördern. Die Landreform müsste man als "unfinished business" der vergangenen Apartheitsgeschichte sehen. Es ist bekannt, dass das "willing seller - willing buyer" - Prinzip fortwährende Aufmerksamkeit verlangt, was die Produktion und die Vergrößerung der Kapazität bektrifft. Um die Landreform erfolgreich verlaufen zu lassen, müssen Kenntnis und Expertise aus Namibias Bürgergesellschaft und der Regierung mobilisiert werden.

Der Prozess der Landreform ist teuer und darum appellieren die Teilnehmer des Symposiums an die Holländische Regierung, als Geber aufzutreten, um in diesen Vorgang in aufrichtiger Verpflichtung um Gleichberechtigung, Frieden und Stabilität zu investieren



Stefan Tieleman, Harm Luttikhedde und Misha Boers, Oxtel, Niederlande

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-05-19

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