Wissenschaft, die Wissen schafft
Man stelle sich vor, Hulda Rautenberg vermerke in ihrem Buch, dass der Swakopmunder Männergesangverein, gegründet 1902!, blühte und kümmerte je nach Anzahl der Tenöre.
Es gab die Vereinigung der Swakopmunder Kaufleute, da tauschte man sich im vertrautem Gespräch über die Kreditwürdigkeit der Mitglieder aus! Eine Vereinigung der Gastwirte durfte auch nicht fehlen.
Im Café Frommelt traf man sich zum Schachspiel, man staune, es fanden bereits telegrafische Schachpartien mit dem Keetmanshooper Klub statt.
Und dann gab es einen „Klub Swakopmund“ mit einer roten Laterne!
Aber es gab auch einen „Literarischen Verein“, der Aufführungen zum Besten des katholischen Baufonds´ gab sowie zu Gunsten eines evangelischen Kindergartens. Das erste klassische Stück, „Wallensteins Lager“, ging über Swakopmunds Bühne und wurde wohlwollend von Pastor Hasenkamp in der Deutsch-Südwestafrikanischen Zeitung erwähnt.
Und was geschah noch?
Reger Schiffsverkehr bestand nach Kapstadt und Lüderitzbucht. Man reiste auf der „Lulu Bohlen“ oder auch auf der „Linda Woermann“.
Neuankömmlinge mussten, nachdem sie das Ausbooten mit viel Nässe durchstanden hatten, mit der Einfachheit bestehender Hotels fürlieb nehmen, mit dem Sand und den Sandflöhen.
Und kam das ersehnte Schiff aus Deutschland endlich an, wurde geflaggt. Fast jedes Haus besaß einen Fahnenmast.
Auch bei Geburten zeigte die glückliche Familie die Flagge, die Nachbarn flaggten aus Sympathie gleich mit. Sie zogen ihre Heimatflaggen hoch, die Hamburger, die Preußische, die Bayrische.
Und es wurde gefeiert. Fabers Saal war der größte Saal im deutschen Schutzgebiet und bot den richtigen Rahmen für alle Feste. Lustige Einakter leiteten oft den Tanz ein. Da Damen noch stets rahr waren, gab es keine Mauerblümchen. In weißen Kleidern und weißen Anzügen wurde herzhaft bis zum frühen Morgen getanzt. Die Theatergruppe „Berliner Rangen“ kam aus Ahlbeck an der Ostsee und trat im Fabersaal auf, und im Zentralhotel lief der erste Film: „Die Ballhaus Anna“.
Die Besuche der Marine brachten stets eine willkommene Abwechslung. Die Damen kleideten sich für solche Gelegenheiten nach der neuesten Mode. Bei der Aufführung des „Weißen Rößl“ störten die großen Hüte der Damen das Sehfeld der Hintermänner, so die Beschwerde.
Auch privat pflegte man zu verkehren. Man lud zu Abendgesellschaften ein. Formelle Einladungen gingen bereits 10 Tage vorher schriftlich an die Gäste. Man erschien in Gesellschaftstoilette.
Ein Quartett oder Quintett musizierte klassisch und spielte auch zum Tanz im privaten Kreis auf.
Die Geschäftsleute hielten sich Pferde. Ein morgentlicher Ausritt der jungen Damen war gang und gebe. Die Gesetzteren bevorzugten ein „Sulky“. Auch empfahl Herr Faber seine Saal zum Rollschuhlaufen. Man suchte Abwechslung und fand sie. Swakopmund blühte. Es war eine heitere Stadt.
Am 14. September 1914 fand dieser heitere Zustand ein jähes Ende, als der britische Hilfskreuzer „Armdale Castle“ vor Swakopmunds Küste auftauchte und die Stadt beschoss: Der erste Schuss traf das Klavier der Familie Wlotzka, der zweite traf den Hühnerstall, der dritte ging flach durch den Pferdestall.
Es gab die Vereinigung der Swakopmunder Kaufleute, da tauschte man sich im vertrautem Gespräch über die Kreditwürdigkeit der Mitglieder aus! Eine Vereinigung der Gastwirte durfte auch nicht fehlen.
Im Café Frommelt traf man sich zum Schachspiel, man staune, es fanden bereits telegrafische Schachpartien mit dem Keetmanshooper Klub statt.
Und dann gab es einen „Klub Swakopmund“ mit einer roten Laterne!
Aber es gab auch einen „Literarischen Verein“, der Aufführungen zum Besten des katholischen Baufonds´ gab sowie zu Gunsten eines evangelischen Kindergartens. Das erste klassische Stück, „Wallensteins Lager“, ging über Swakopmunds Bühne und wurde wohlwollend von Pastor Hasenkamp in der Deutsch-Südwestafrikanischen Zeitung erwähnt.
Und was geschah noch?
Reger Schiffsverkehr bestand nach Kapstadt und Lüderitzbucht. Man reiste auf der „Lulu Bohlen“ oder auch auf der „Linda Woermann“.
Neuankömmlinge mussten, nachdem sie das Ausbooten mit viel Nässe durchstanden hatten, mit der Einfachheit bestehender Hotels fürlieb nehmen, mit dem Sand und den Sandflöhen.
Und kam das ersehnte Schiff aus Deutschland endlich an, wurde geflaggt. Fast jedes Haus besaß einen Fahnenmast.
Auch bei Geburten zeigte die glückliche Familie die Flagge, die Nachbarn flaggten aus Sympathie gleich mit. Sie zogen ihre Heimatflaggen hoch, die Hamburger, die Preußische, die Bayrische.
Und es wurde gefeiert. Fabers Saal war der größte Saal im deutschen Schutzgebiet und bot den richtigen Rahmen für alle Feste. Lustige Einakter leiteten oft den Tanz ein. Da Damen noch stets rahr waren, gab es keine Mauerblümchen. In weißen Kleidern und weißen Anzügen wurde herzhaft bis zum frühen Morgen getanzt. Die Theatergruppe „Berliner Rangen“ kam aus Ahlbeck an der Ostsee und trat im Fabersaal auf, und im Zentralhotel lief der erste Film: „Die Ballhaus Anna“.
Die Besuche der Marine brachten stets eine willkommene Abwechslung. Die Damen kleideten sich für solche Gelegenheiten nach der neuesten Mode. Bei der Aufführung des „Weißen Rößl“ störten die großen Hüte der Damen das Sehfeld der Hintermänner, so die Beschwerde.
Auch privat pflegte man zu verkehren. Man lud zu Abendgesellschaften ein. Formelle Einladungen gingen bereits 10 Tage vorher schriftlich an die Gäste. Man erschien in Gesellschaftstoilette.
Ein Quartett oder Quintett musizierte klassisch und spielte auch zum Tanz im privaten Kreis auf.
Die Geschäftsleute hielten sich Pferde. Ein morgentlicher Ausritt der jungen Damen war gang und gebe. Die Gesetzteren bevorzugten ein „Sulky“. Auch empfahl Herr Faber seine Saal zum Rollschuhlaufen. Man suchte Abwechslung und fand sie. Swakopmund blühte. Es war eine heitere Stadt.
Am 14. September 1914 fand dieser heitere Zustand ein jähes Ende, als der britische Hilfskreuzer „Armdale Castle“ vor Swakopmunds Küste auftauchte und die Stadt beschoss: Der erste Schuss traf das Klavier der Familie Wlotzka, der zweite traf den Hühnerstall, der dritte ging flach durch den Pferdestall.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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