Wirtschaft muss neue Wege einschlagen
Tsumeb (fis) – Nach dem Rückgang des Bergbaus in und um Tsumeb hat sich die Stadt neu orientiert: Sie will und muss neue Geschäftsbereiche entwickeln. Dies wurde gestern auf einer Geschäftskonferenz deutlich, die zum Copper Festival in Tsumeb stattgefunden und Impulse für ökonomische Aktivitäten geliefert hat.
Als Repräsentant der Hafenbehörde NamPort, die Hauptsponsor des Unternehmensforums ist, erklärte Cliff Shikuambi die laufenden Projekte und die Zukunftspläne für die Hafenstandorte Walvis Bay und Lüderitzbucht. Diese hätten auch einen Einfluss auf andere Städte im Land, darunter Tsumeb, weil viele ankommende Güter durch Namibia transportiert würden. Shikuambi rechnete vor, dass von den 750000 Containern, die in Walvis Bay pro Jahr abgefertigt würden, etwa 20% für den eigenen Gebrauch/Konsum bestimmt seien und genauso viel im Transit durch Namibia in andere Länder transportiert würden. Der Rest (60%) verlasse das Hafentor gar nicht, sondern werde auf kleinere Schiffe geladen, die meist weitere Häfen an der Westküste Afrikas ansteuerten.
Am konkreten Beispiel zur Tsumeb-Verbindung führte der NamPort-Vertreter aus, dass das in Tsumeb verarbeitete Kupfer über den Walvis Bayer Hafen exportiert werde. Shikuambi rief die rund 60 Anwesenden auf, die Möglichkeiten des Transport- und Logistikbereiches zu erkennen und zu nutzen. Er nannte als erfolgreiches Beispiel das Treibstofflager, das vor wenigen Wochen in Grootfontein eröffnet hat (AZ berichtete). In Tsumeb könnte – so regte Shikuambi an – beispielsweise ein großer Lkw-Rastplatz (Truck Port) entstehen, auf dem die Brummifahrer aus Angola übernachten könnten und dann auch Geld im Ort lassen würden.
Die Anbindung an mehrere Fernstraßen sowie ans Gleisnetz bezeichnete Stella Imalwa, Sprecherin der Stadtverwaltung Tsumeb, als „strategischen Vorteil“ für die Stadt. Der Bau eines Marktplatzes für kleine Händler sowie die Gründung einer privaten Universität mit starker praktischer Ausrichtung böten weitere Zukunftsperspektiven. Das Hochschulprojekt stecke noch in der Planungsphase, immerhin habe die Stadt ein 20 Hektar großes Grundstück für den Campus kostenlos zur Verfügung gestellt, teilte sie jetzt mit. Überdies will man laut Imalwa Aktivitäten entwickeln, um Tsumeb als Touristenort zu entwickeln, den Gäste nicht nur beim Durchfahren erleben, sondern hier auch übernachten. Dabei soll ein Fokus auf Besucher aus dem eigenen Land gelegt werden, fügte sie hinzu.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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