Wir wollen uns jetzt mos selbst übertreffen
Kopf hoch, Steinbock! Unsere Nation der Braven und Bravourösen rafft sich auf, ihren Drecksäcken und „Morsjorsen“, ihren litter bugs den Müll uns sonstigen Mist nachzuräumen. Und ´s hat viel Mühe gekostet, die nationale Säuberungskampagne in Gang zu bringen, mit den bekannten Vertagungen vom Unabhängigkeitstag auf den Tag der Arbeit und schließlich auf den morgigen Afrika-Tag, der in die namibische Geschichte als Beispiel von wahrem Patriotismus eingehen sollte.
Pardon, verehrte Leserin, verehrter Leser, das Thema der nationalen Anti-Müllaktion is mos im Anlauf auf den morgigen - hoffentlich nur vorläufigen - Höhepunkt an dieser Stelle schon drangekommen. Dennoch, positive Rückmeldungen aus dem Land haben einfach derart zugenommen, dass wir net nich anders können, als gern in den Hype einzustimmen und jeglichen Volksauflauf, wo sich Alt und Jung nach dem Wegwerf-Dreck der Konsumgesellschaft bücken, anzupreisen.
`s is ermutigend, dass etliche Kommunen ihren Angriff auf Müll periodisch wiederholen wollen. Und das nich erst im nächsten Jahr. Du kannst gespannt sein, ob und wie verwöhnte Städter und überhebliche city citizens auf die Kampagne reagieren.
Die Statistik und städtische Kosten lassen Dich erschaudern, machen Dich murrach, obwohl Ovenduka einen recht leidlichen Ruf als saubere Stadt hat. Derzeit aber nich „sauberste Stadt in Afrika“, weil Kigali im geplagten Ruanda der namibischen Hauptstadt den Rang abgelaufen hat. ´s lohnt sich, auf diesem Terrain wieder Spitze zu werden.
Für ein durchschnittliches Familienhaus verlangt die Stadt Windhoek jetzt N$588,42 monatlich für Müll-Management und Müllabfuhr, (Waste management N$470,42 + Refuse removal N$118). Für den Tarif der unentbehrlichen Müllabfuhr haste Verständnis, aber dass die Stadt noch N$470,42 draufbrummt für Wäist Männätschment bedarf der Erläuterung. Die Stadt macht hier lekker Geld.
Ein Großteil des Mülls wird seit mehreren Jahren in fortschrittlichen Stadtvierteln schon nach Blech, Plastik, Glas und Papier vorsortiert und von den Rent-a-Drum-Leuten abgefahren, die aus dem Material sogar eine Existenz machen. Hinzu kommt, dass viele Haushalte selektiv Bio-Abfall aus der Küche und Gartenabfall auf den Komposthaufen, bzw. in die Kompost-Tonne schmeißen. So kommt es vor, dass für die Müllabfuhr nur ab und zu ´n Beutel Snotty-Tischuhs, paar Scherben von zerdeppertem Geschirr und ähnlich unverwertbarer Abfall anfällt. ´s is erstaunlich wie wenig Unverwertbares übrigbleibt, wenn Du das Recycle-Material assortierst und den Großteil des Bio-Abfalls den Xhochas im Komposthaufen überlässt.
Umweltbewusste Haushalte werden nach dem Abfall-Maßstab der verschwenderischen Konsumgesellschaft „bestraft“. Aber mitgegangen, mitgehangen, irgendwie müssen wir alle die bleddy Morsch-Gesellschaft mittragen. In diesen Tagen sind lokale Müllziffern durch die Medien gegangen, derweil wir von der Plastikschwemme in den Ozeanen und den Plastikpartikeln in der Nahrungskette hören. Ovenduka hinterlässt rund 3000 kg Müll pro Tag. Auf den Einwohner berechnen die Statistiker durchschnittliche 840 Gramm täglich. Die Kupferberg-Müllhalde reicht nich mehr. Die Stadtverwaltung bereitet neues Gelände vor. Die Müllabfuhr im Land lassen wir uns jährlich Milliarden kosten. Klar, Sauberkeit kostet ´was, aber eine umweltverträgliche Entsorgung, die im eigenen Haushalt, in der Nachbarschaft und in der Schule beginnt, muss greifen. Kostensparend.
Auch wenn wir Kigali von Platz Eins in Afrika verdrängen, is das Problem noch lange nich gelöst. Die Recycle-Anstrengung muss verdoppelt und verdreifacht werden. Die bleddy Plastikbeutel, die fast jeder Kunde drei- und fünffach aus dem Supermarkt rausschleppt, müssen endlich was kosten, mindestens 50 Cent oder ´nen Nam-Dollar pro Stück, dass die Leut endlich auf Mehrweg-Einkaufsbeutel umsteigen. Das geht bleddy-well iesie. Südafrika is mit Gebührenpflicht auf Plastikbeutel auf dem Weg. Kenia is mit Beutelverbot huka weiter. Jenseits unserer Harambee-Säuberungskampagne müssen weitere Taten folgen. Im Bereich Plastik-Bekämpfung sind wir Braven und Bravourösen rückständig, bequem und lahm.
Das Land is zu schön und zu wertvoll und nich zum Morschen da.
Pardon, verehrte Leserin, verehrter Leser, das Thema der nationalen Anti-Müllaktion is mos im Anlauf auf den morgigen - hoffentlich nur vorläufigen - Höhepunkt an dieser Stelle schon drangekommen. Dennoch, positive Rückmeldungen aus dem Land haben einfach derart zugenommen, dass wir net nich anders können, als gern in den Hype einzustimmen und jeglichen Volksauflauf, wo sich Alt und Jung nach dem Wegwerf-Dreck der Konsumgesellschaft bücken, anzupreisen.
`s is ermutigend, dass etliche Kommunen ihren Angriff auf Müll periodisch wiederholen wollen. Und das nich erst im nächsten Jahr. Du kannst gespannt sein, ob und wie verwöhnte Städter und überhebliche city citizens auf die Kampagne reagieren.
Die Statistik und städtische Kosten lassen Dich erschaudern, machen Dich murrach, obwohl Ovenduka einen recht leidlichen Ruf als saubere Stadt hat. Derzeit aber nich „sauberste Stadt in Afrika“, weil Kigali im geplagten Ruanda der namibischen Hauptstadt den Rang abgelaufen hat. ´s lohnt sich, auf diesem Terrain wieder Spitze zu werden.
Für ein durchschnittliches Familienhaus verlangt die Stadt Windhoek jetzt N$588,42 monatlich für Müll-Management und Müllabfuhr, (Waste management N$470,42 + Refuse removal N$118). Für den Tarif der unentbehrlichen Müllabfuhr haste Verständnis, aber dass die Stadt noch N$470,42 draufbrummt für Wäist Männätschment bedarf der Erläuterung. Die Stadt macht hier lekker Geld.
Ein Großteil des Mülls wird seit mehreren Jahren in fortschrittlichen Stadtvierteln schon nach Blech, Plastik, Glas und Papier vorsortiert und von den Rent-a-Drum-Leuten abgefahren, die aus dem Material sogar eine Existenz machen. Hinzu kommt, dass viele Haushalte selektiv Bio-Abfall aus der Küche und Gartenabfall auf den Komposthaufen, bzw. in die Kompost-Tonne schmeißen. So kommt es vor, dass für die Müllabfuhr nur ab und zu ´n Beutel Snotty-Tischuhs, paar Scherben von zerdeppertem Geschirr und ähnlich unverwertbarer Abfall anfällt. ´s is erstaunlich wie wenig Unverwertbares übrigbleibt, wenn Du das Recycle-Material assortierst und den Großteil des Bio-Abfalls den Xhochas im Komposthaufen überlässt.
Umweltbewusste Haushalte werden nach dem Abfall-Maßstab der verschwenderischen Konsumgesellschaft „bestraft“. Aber mitgegangen, mitgehangen, irgendwie müssen wir alle die bleddy Morsch-Gesellschaft mittragen. In diesen Tagen sind lokale Müllziffern durch die Medien gegangen, derweil wir von der Plastikschwemme in den Ozeanen und den Plastikpartikeln in der Nahrungskette hören. Ovenduka hinterlässt rund 3000 kg Müll pro Tag. Auf den Einwohner berechnen die Statistiker durchschnittliche 840 Gramm täglich. Die Kupferberg-Müllhalde reicht nich mehr. Die Stadtverwaltung bereitet neues Gelände vor. Die Müllabfuhr im Land lassen wir uns jährlich Milliarden kosten. Klar, Sauberkeit kostet ´was, aber eine umweltverträgliche Entsorgung, die im eigenen Haushalt, in der Nachbarschaft und in der Schule beginnt, muss greifen. Kostensparend.
Auch wenn wir Kigali von Platz Eins in Afrika verdrängen, is das Problem noch lange nich gelöst. Die Recycle-Anstrengung muss verdoppelt und verdreifacht werden. Die bleddy Plastikbeutel, die fast jeder Kunde drei- und fünffach aus dem Supermarkt rausschleppt, müssen endlich was kosten, mindestens 50 Cent oder ´nen Nam-Dollar pro Stück, dass die Leut endlich auf Mehrweg-Einkaufsbeutel umsteigen. Das geht bleddy-well iesie. Südafrika is mit Gebührenpflicht auf Plastikbeutel auf dem Weg. Kenia is mit Beutelverbot huka weiter. Jenseits unserer Harambee-Säuberungskampagne müssen weitere Taten folgen. Im Bereich Plastik-Bekämpfung sind wir Braven und Bravourösen rückständig, bequem und lahm.
Das Land is zu schön und zu wertvoll und nich zum Morschen da.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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