Wenn Frauen zu Statisten werden
Für die einen frauenfeindliche Fleischbeschau, für die anderen Traditionspflege und Gegenentwurf zu angeblich westlich geprägtem Kulturimperialismus: Wer wissen will, warum das Olufuko-Festival derart umstritten ist, sollte auf Fotos der Veranstaltung eine Annäherung an die Antwort finden.
Dort sind halb entkleidete Mädchen so jung wie 12 Jahre zu sehen, die verschüchtert in die Kamera blicken. Die den Eindruck erwecken, als wüssten sie nicht, wie ihnen geschieht, als sei ihnen nicht klar, was hier von ihnen erwartet wird. Als seien sie unfreiwillige Teilnehmer einer Aufführung mit ihnen unbekanntem Drehbuch. Als seien sie nur deshalb anwesend, um erwachsenen Zuschauern einen Gefallen zu tun.
Und genau deshalb ist die 2012 wiederbelebte Feier unzeitgemäß, ein fast reaktionäres Relikt vergangener Zeiten, als Männer das Sagen hatten und Frauen zu schweigen hatten. Ein rückständiges, fortschrittfeindliches Ritual patriarchalischen Denkens, weil es Mädchen zu Gegenständen degradiert, auf das Objekt männlicher Begierde reduziert. Weil es überholte Rollenklischees festigt und den Teilnehmerinnen nahelegt, sie hätten sich ihren späteren Ehemännern zu unterwerfen, sich um den Haushalt, die Kinder und Küche zu kümmern und sonst nicht aufzufallen.
Es widerspricht dem Gebot der Gleichberechtigung, negiert mühsam gemachte Fortschritte weiblicher Emanzipierung, verletzt vielleicht sogar das verfassungsrechtliche Verbot von Diskriminierung. Da hilf es nicht ständig zu betonen, die Mädchen nähmen freiwillig teil, würden wertvolle Lektionen für ihr späteres Leben lernen. Wer lernt sich klein zu machen und zu fügen, der wird nicht ausgebildet, sondern indoktriniert.
Wer meint, das sei schon immer so gehandhabt worden, sollte bedenken, dass früher Hexen verbrannt und Menschen den Göttern geopfert werden. Dem sollte bewusst werden, dass sich die Zeiten ändern und die Ausbeutung von Frauen kein Kulturgut ist.
Marc Springer
Dort sind halb entkleidete Mädchen so jung wie 12 Jahre zu sehen, die verschüchtert in die Kamera blicken. Die den Eindruck erwecken, als wüssten sie nicht, wie ihnen geschieht, als sei ihnen nicht klar, was hier von ihnen erwartet wird. Als seien sie unfreiwillige Teilnehmer einer Aufführung mit ihnen unbekanntem Drehbuch. Als seien sie nur deshalb anwesend, um erwachsenen Zuschauern einen Gefallen zu tun.
Und genau deshalb ist die 2012 wiederbelebte Feier unzeitgemäß, ein fast reaktionäres Relikt vergangener Zeiten, als Männer das Sagen hatten und Frauen zu schweigen hatten. Ein rückständiges, fortschrittfeindliches Ritual patriarchalischen Denkens, weil es Mädchen zu Gegenständen degradiert, auf das Objekt männlicher Begierde reduziert. Weil es überholte Rollenklischees festigt und den Teilnehmerinnen nahelegt, sie hätten sich ihren späteren Ehemännern zu unterwerfen, sich um den Haushalt, die Kinder und Küche zu kümmern und sonst nicht aufzufallen.
Es widerspricht dem Gebot der Gleichberechtigung, negiert mühsam gemachte Fortschritte weiblicher Emanzipierung, verletzt vielleicht sogar das verfassungsrechtliche Verbot von Diskriminierung. Da hilf es nicht ständig zu betonen, die Mädchen nähmen freiwillig teil, würden wertvolle Lektionen für ihr späteres Leben lernen. Wer lernt sich klein zu machen und zu fügen, der wird nicht ausgebildet, sondern indoktriniert.
Wer meint, das sei schon immer so gehandhabt worden, sollte bedenken, dass früher Hexen verbrannt und Menschen den Göttern geopfert werden. Dem sollte bewusst werden, dass sich die Zeiten ändern und die Ausbeutung von Frauen kein Kulturgut ist.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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