Weatherly meldet Auftrieb

Windhoek - Mit der Aufnahme der Förderung aus der Tschudi-Grube bei Tsumeb beliefern jetzt fünf Kupferbergwerke die Aufbereitungsanlagen für Kupferkonzentrat sowie die Kupferhütte von Tsumeb. Aus der Schmelzanlage hat Weatherly im besagten Geschäftsjahr 22711 Tonnen Kupfer gewonnen. Laut Geschäftsbericht des Weatherly-Vorsitzenden Wolf Martinick hat der Konzern zur angestrebten Verdoppelung der Produktion der Kupferhütte auf 50000 Tonnen pro Jahr zuletzt noch einmal N$ 52,8 Mio. (US$ 8 Mio.) zur Erweiterung und Modernisierung der Schmelzanlage investiert.

Der Geschäftsführer von Weatherly, Rod Webster, bemerkt dazu: "Seitdem wir die in Bedrängnis geratene Ongopolo (vor über einem Jahr) übernommen haben, konnten wir etliche Gruben wieder flott machen und die Hütte neu ausstatten." Zum Zustand des Vorgängerunternehmens Ongopolo zum Zeitpunkt der Übernahme Anfang letzten Jahres sagt Martinick weiter: "Ongopolo stand mit gewaltigen Schulden und einer deprimierten Arbeiterschaft direkt vor der Pleite. Nur eine Grube lieferte - unterhalb ihres Vermögens - noch Erz (Otjihase). Die Schmelzanlage befand sich in desolatem Zustand."

Nacheinander hat Weatherly dann die Bergwerke Kombat Schacht Nr. 1, Tsumeb West, Tschudi unter Tage (der Tagebau von Tschudi wird noch geprüft) und Matchless wieder in Gang gebracht. In Kombat erfolgt die Produktion unter gewaltigem Wasserverlust. NamWater ist angeblich nicht imstande, das aus dem 2005 abgesoffenen Schacht 1 in Kombat abgepumpte Wasser der zweckmäßigen Verwertung zuzuführen. Laut Webster sind der Betriebsführung noch mehr abbauwürdige Erzkörper in der Umgebung von Kombat bekannt. Aus Schacht 3 von Kombat, dessen Rentabilität noch überprüft wird, meldet Webster ein beachtliches Bleierzvorkommen.

Auf Otjihase, in Kombat und im Zentralunternehmen Tsumeb betreibt Weatherly jeweils eine Anlage zur Herstellung von Kupferkonzentrat. Die Anlage in Kombat ist dazu konzipiert, sowohl Kupfer- als auch Bleierz zu Konzentrat aufzubereiten. Deshalb erwägt die Geschäftsleitung die Möglichkeit, solches Erz aus Schacht 3 des Kombater Bergwerks zu fördern.

Wie bereits berichtet, ist die Schmelzanlage von Tsumeb eine der einzigen vier kommerziellen Hütten des Kontinents Afrika. Neben dem Kupferkonzentrat, das aus den eigenen Gruben aufbereitet wird, schmilzt die Hütte noch angeliefertes Konzentrat aus dem Kongo (Kinshasa), Sambia, Mauritanien und Bulgarien (Balkan) ein.

Der Flammofen wird mit Kohle gefeuert, wobei ein Teil der Hitze dazu verwendet wird, etwa 60 Prozent des internen Energiebedarfs der Anlage abzudecken. Webster erwähnt die " still gelegten Überbleibsel" der Bleihütte aus der Zeit der "Tsumeb Corporation Ltd." (TCL), geht jedoch im Geschäftsbericht mit keiner Silbe darauf ein, ob dieser Betriebsbereich ebenfalls modernisiert oder verschrottet werden soll. Der Preis für Blasenkupfer aus Namibia wird über die Londoner Metallbörse, London Metals Exchange, (LME) verhandelt. Die starke Nachfrage aus China und Indien sowie zeitweilige Engpässe in der weltweiten Produktion haben den Preis laut Webster auf relativ hohem Niveau zwischen US$ 5426 und US$ 8220 schwanken lassen.

Das Tsumeber Werk verfügt zudem noch über eine Arsenproduktion, die langjährige Lieferungsverträge erfüllt und Arsenpuder zur Holzbehandlung bereitstellt.