Loading svg Please wait while we translate the article

Wassertarif schockt Einwohner

Swakopmund - Sehr empört sind viele Eigentümer der Kleinsiedlungen im Swakoptal, nachdem die Swakopmunder Stadtverwaltung ihre Wassertarife kürzlich neu angepasst hatte. Seither muss dort 19,40 Namibia-Dollar pro Kubikmeter gezahlt werden. Bei dem Verbrauch auf vielen dieser Plots ist der Betrag deshalb erheblich.

"Das ist wirklich heftig", sagte Kathrin Schaefer-Stiege vom Reitstall Okakambe Trails gestern der AZ. Allein in ihrem Fall hat sich die monatliche Wasserrechnung von rund 1200 Namibia-Dollar auf über 3000 Namibia-Dollar erhöht. Ihr Durchschnittsgebrauch liegt bei rund 150 Kubikmeter pro Monat. Vor der Erhöhung musste sie 9,60 N$ pro m" zahlen. Sie stellt zehn Arbeiter an, insgesamt wohnen auf dem Plot 18 Personen. Hinzu kommen die rund 40 Pferde sowie der Garten, deshalb ist ihre Wasserrechnung hoch. Schaefer-Stiege ist aber nicht die einzige, die unter den neuen Tarifen leidet. Der Durchschnittswasserverbrauch der über 100 Kleinsiedlungen im Swakoptal liegt bei rund 150 Kubikmeter: In manchen Fällen sogar bis zu 600 m" und die Rechnung steigt in diesen Fällen somit auf über 11000 Namibia-Dollar.

Die Swakopmunder Stadtverwaltung begründet die Erhöhung damit, dass die Kleinsiedler zur Stadt gehören, von dort aus mit Wasser versorgt werden und somit alle entsprechenden Rohrleitungen gelegt und Anschlüsse eingerichtet werden mussten. Zuvor waren sie an die Rohrleitung angeschlossen, die zur Rössing-Uranmine führt. "Sie (die Kleinsiedler) sind Teil der Stadt und können deshalb nicht wie andere Bewohner subventioniert werden", sagte Stadtdirektor Eckart Demasius gestern der AZ.

Der Swakopmunder Stadtrat hatte die Erhöhung der Tarife bei der Ratssitzung im August besprochen. In dem Dokument heißt es, dass "wir (die Stadt) unser Wassernetz in naher Zukunft erweitern müssen, um alle Kleinsiedlungen an das Netz anzuschließen". Der Betriebsmanager wird zitiert: "Ich schlage vor, dass die gleichen Tarife für alle Kleinsiedler gelten müssen." Die Kleinsiedler hatten nach diesem Beschluss Beschwerde eingereicht und somit wird die Angelegenheit am morgigen Donnerstag bei der Ratssitzung erneut besprochen.

"Die Grundstücksnutzung der Kleinsiedlungen ist landwirtschaftlich. Jetzt müssen wir den gleichen Tarif zahlen, wie der normale Haushalt in Mondesa. Das ergibt überhaupt keinen Sinn", sagte ein Plot-Eigentümer gestern auf AZ-Nachfrage. Obwohl manche Bewohner eigene Bohrlöcher haben, hilft dies wenig: Das Wasser sei sehr brackig (der Salzgehalt ist sehr hoch) und könne kaum benutzt werden, so der Bewohner.

Schaefer-Stiege ist über die Erhöhung empört, da die neue Rohrleitung von der Stadtverwaltung sehr oft leckt und es viele Brüche gibt. "Wenn wir jetzt zur Stadt gehören, dann will ich auch eine anständige Kanalisation haben. Derzeit muss ich im Monat weitere 3000 Namibia-Dollar zahlen, so dass die Jauchetanks hier ausgepumpt werden", sagte sie.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-06-03

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen