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"Was soll ich mit dem Bargeld?"

Windhoek - Für Landwirtschaftsmentoren ist es sehr schwer, Farmer in den nördlichen Regionen vom traditionellen Denken abzubringen. Es sind jedoch Erfolge zu verbuchen und Kommunalfarmer lernen von ihren kommerziellen Kollegen. Erfolgreiche Kommunalfarmer haben es dennoch schwer, Kredite aufzunehmen.


Seit zwei Jahren ist das Mentoren-Projekt des Lebendviehproduzenten-Forums in den sieben nördlichen Regionen aktiv, um die dort lebenden Kommunalfarmer zu überzeugen von der einfachen Rinderhaltung auf kommerzielle Farmerei umzustellen. Zu diesem Zweck zahlen alle Farmer südlich der sogenannten Roten Linie, dem doppelten Veterinärzaun, der die kommerziellen Farmer von den nördlichen Kommunalfarmern trennt, eine Abgabe pro Schlachttier oder für Lebendviehexport. 16,45 Namibia-Dollar pro Rind und 3 N$ pro Ziege oder Schaf werden in einen Sonderfonds gezahlt. Das Lebendviehproduzenten-Forum (LPF), bestehend aus kommerziellen und kommunalen Farmern sowie Neufarmern, ist der Initiator des Projektes, welches von dem namibischen Fleischrat geplant und durchgeführt wird.

"Wir können nach knapp zwei Jahren einige Erfolge vorweisen, aber es gibt immer wieder neue Hindernisse. Wir müssen die Farmer, denen wir über sechs Monate sehr viel Information haben geben können, auf ihren Farmen besuchen und zeigen, wie sie das Erfahrene anwenden müssen. Viele von ihnen sind vom neuen Wissen überfordert und wissen nicht, wo sie anfangen sollen", sagte einer der Mentoren, Wolf von Willigh am vergangenen Freitag.

Der Leiter des Projektes, Gizaw Negussie, sagte, dass in den sieben Regionen jeweils 50 Kommunalfarmer ausgebildet werden sollten, die ihren Nachbarn und Kollegen dann als Informationsquelle dienen und sie ermutigen sollten. Inzwischen sind fast 900 Farmer an dem Projekt beteiligt.

Es sei von Region zu Region unterschiedlich, die Farmer von dem Projekt zu überzeugen. "In der Kunene-Region haben uns Farmer gefragt: "Was soll ich mit dem Bargeld, das ich für qualitativ bessere Rinder bekomme?" Er muss 120 Kilometer zur nächsten Bank fahren, um das Geld einzuzahlen und wieder 120 Kilometer, wenn er Geld abheben möchte, um etwas zu kaufen. So wie die Dinge sind, läuft das Bargeld in Form von Rindern auf der Weide", sagte von Willigh. Die Farmer verkaufen ein Rind, wenn sie Geld brauchen. Das bedeutet keine langen Wege zur Bank und zudem könne die Gemeinschaft sehen, dass er reich ist. Liegt das Geld auf der Bank könne niemand sehen, wie reich der Farmer ist und dies komme einem Gesichtsverlust gleich.

"Dagegen ist die Omusati-Region übervölkert, überstockt und überweidet. Hier sind ganz andere Probleme zu bekämpfen als in den anderen Regionen. Wir machen uns Sorgen über die Nahrungsmittelversorgung, aber kümmern uns nicht um die Nahrungsmittelversorgung für Tiere, für Vieh", sagte von Willigh. Inzwischen hätten jedoch einige Farmer eingesehen, dass sie von der traditionellen Viehhaltung wegkommen müssen, um ihr Einkommen und ihren Lebensstandard zu heben. "Es gibt aber für viele dieser Farmer keine Investitionsmöglichkeiten, wenn sie Erfolg mit der kommerziellen Farmerei haben, da ihnen der Grund und Boden nicht gehört und sie nicht mehr dazu kaufen können", sagte Negussie. Um die Fleischproduktion im Lande zu steigern und den Export zu erhöhen, muss die Verbuschung in den kommerziellen Farmgebiet bekämpft werden und die kommerzielle Farmerei mit qualitativ besseren Tieren und Methoden in den nördlichen Gebieten Einzug halten, so Mekkie Schneider von der LPF.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-05-21

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