Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

1970-09-29
Claudia Reiter
DIE GROSSE VERANTWORTUNG DER JUGEND

Windhoek — „Weil wir viele Jahre in Ruhe, Frieden und Wohlstand in Süd- und Südwestafrika gelebt haben und dieser Zustand heute noch in einem solchen Maße besteht, dass die Welt uns darum beneidet, wäre es töricht zu erwarten, dass es in Zukunft so bleiben wird“, sagte Administrator J. G. H. van der Wath am Montagabend in seiner Eröffnungsansprache vor der Konferenz der Jugendführer in Windhoek.

Die menschlichen Beziehungen in Südafrika ändern sich und nehmen andere Erscheinungsformen an. „Früher hatten wir hier die entwickelte weiße Bevölkerungsgruppe zusammen mit den primitiven, unterentwickelten nichtweißen Gruppen — dieser Zustand ändert sich jetzt gewaltig“, sagte der Administrator.

Die Lage der Nichtweißen habe sich zuerst langsam geändert. Diese Änderung und ihre Auswirkungen zogen stets Kreise. Die Nichtweißen erwerben von Tag zu Tag mehr Kenntnisse aufgrund der von den Weißen für sie geschaffenen Einrichtungen und der Hilfe, die ihnen die Weißen gewahren. Mit diesen Änderungen musste gerechnet werden. Infolge dieser geänderten Verhältnisse ist nach den Worten des Administrators ein Zeitpunkt erreicht worden, an dem gewisse einschneidende Anpassungen vorgenommen werden müssen, damit das gute Verhältnis zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen fortbestehen kann.

Die Regierung sei sich darüber vollständig im Klaren und sei tatkräftig damit beschäftigt, die entsprechenden nehmen zu ergreifen. Das erfordere weise Planung und Voraussicht. Der Administrator betonte, dass es die ehrliche Absicht der Regierung sei, allen Menschen Recht und Gerechtigkeit gewährleisten. „Ich will hierauf nicht weiter eingehen, aber ich mochte Euch die große Aufgabe vor Augen führen, die auf Euch als die zukünftigen Führer dieses Landes mit seiner vielfaltigen Bevölkerungszusammensetzung wartet. Daher ruht auf Euch eine sehr große Verantwortung. Ihr werdet Eure eigene Zukunft gestalten. Möge es Euch durch Eure Führung gelingen, das Empfinden für die geistigen Werte und das Fundament unseres christlichen Kulturvolkes niemals zu verlieren“, betonte Administrator van der Wath.

WANDLUNGE ZUM IMPRESSIONISTISCHEN

Windhoek — Am vergangenen Freitagabend wurde im Kunstkabinett eine Ausstellung von neuen Werken des bekannten Südwester Künstlers und Malers Johannes Blatt eröffnet. Die zur Schau gestellten Werke erwiesen sich insofern als interessant, als ein neuer Stil die Gemälde und Skizzen prägte. Die einstige naturalistisch-realistische Gestaltungs-weise Blatts ist einer weichbetonten, impressionistischen Formgebung gewichen.

Auf der Ausstellung, die zahlreiche Besucher anlockte, waren neben einigen Skizzen hauptsachlich Ölgemälde zu besichtigen. Bei einer genaueren Betrachtung der Serie stellte sich heraus, dass das Motiv des Künstlers dasselbe geblieben ist. Sämtlichen Improvisationen liegen Südwester Themen und Naturmotive zugrunde oder, wie Blatt es ausdrückte: Motivation und Themenstellung seien dieselben geblieben, wohingegen sich deren Ausdrucksweise geändert habe.

Bekanntlich konstituiert sich, das Formale der impressionistischen Gestaltungsweise im Triumph der Freilichtmalerei. In ihm kommt wieder das unstrenge, sensualistische Moment zum Zuge. Man sucht. den augenblicklichen. Eindruck der Erscheinungen in Licht und Farbe zu fassen, wobei die Form mehr angedeutet als ausgeführt wird. Hinzu kommt, dass die einst proklamierte Augenzeugenschaft des Malers zugunsten einer schöpferischen Imagination und legitimierten Umgestaltung des Motivs aufgehoben wird. Und besonders hiermit scheint Blatt den Betrachter — sei es unbewusst oder bewusst — ansprechen zu wollen.

Aus den Werken Blatts spricht besonders das atmosphärische Erscheinungsbild, jene oftmals nur flüchtig erfassbare Lichtwirkung der Natur. Bei Blatt ist die Farbe primäres Mittel der künstlerischen Formgebung. Der farbige Gesamtton iiberw5.1tigt die Einzelform, besonders dort, wo es um die Erfassung des freien, schweifenden Naturlichtes geht. Das summarisch gesehene Erscheinungsbild prägt nicht mehr die nach Absonderung und Eindeutigkeit zielende Linie, sondern in ihm sieht man die Gegenstandsgrenzen ineinander übergehen. Die Wirklichkeit wird teilweise nahezu durchsichtig, sie löst sich in ein Lichtmeer auf. Jeder Farbenfleck hat. nur die Bedeutung einer Lichtquelle. Die Farbe hebt die Grenzen des Isolierten auf, sie fasst das einzelne zur Synthese zusammen.

STAATSPRÄSIDENT NASSER GESTORBEN

Kairo - Staatspräsident Gamal Abdel Nasser (52) ist am Montagnachmittag an den Folgen eines Herzinfarktes in seiner Wohnung in Kairo gestorben. Zwei Stunden vor dem Eintritt des Todes hatte Nasser bereits die ersten Symptome des Herzinfarktes verspürt. Er befand sich auf dem Heimweg von einer Feier aus Anlass der Beendigung des arabischen Gipfeltreffens über die Nahost-Situation. Sein Tod wurde über Radio Kairo von Vizepräsident Anwar Sadat bekanntgegeben.

Staatspräsident Nasser beherrschte die Ereignisse in der arabischen Welt fast zwei Jahrzehnte fang. Er war ständig um die arabische Einheit bemüht. Auch wenn sein Konzept der Blockfreiheit in westlichen Hauptstädten oft eine gewisse Irritation auslöste, konzedierte man Nasser die Gaben eines politischen Führers mit internationalem Status.

In Kairo war er seit dem Staatsstreich im Jahre 1952, durch den König Faruk gestürzt wurde, das Zentrum der Macht. Nachdem er vorerst das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten und schließlich das des Ministerpräsidenten versehen hatte, wurde er im Dezember 1954 zum Staatsoberhaupt der Vereinigten Arabischen Republik. Im Rahmen einer neuen Verfassung wurde Nasser zwei Jahre später zum Präsidenten ernannt. Das neue Amt war mit erheblichen Vollmachten ausgestattet.

Seine kürzliche Einwilligung zu einem Waffenstillstand im Nahen Osten und Friedensverhandlungen mit Israel ließen die Hoffnung entstehen, dass der arabisch-israelische Konflikt, der innerhalb der letzten 22 Jahre dreimal zum Krieg führte, seinem Ende entgegengehe.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-05-04

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