Vor 50 Jahren
1971-11-24
GÄSTEHAUS FÜR KATUTURA
Windhoek - Der Windhoeker Stadtrat wird sich auf seiner ordentlichen Monatssitzung an diesem Mittwoch mit dem Bau eines Gästehauses in Katutura zu befassen haben. In einer entsprechenden Empfehlung der städtischen Exekutive heißt es, dass die Baukosten des Gästehauses etwa 25 000 Rand und die Ausgaben für die Möblierung ungefähr 4 000 Rand betragen werden.
In der Vorlage wird daran erinnert, dass das Ministerium für Bantuverwaltung und -entwicklung den Windhoeker Stadtrat bereits im Jahre 1963 ersucht habe, ein solches Gästehaus in Katutura zu bauen. Nach ausgedehnten Verhandlungen wurde dieses Projekt jedoch schließlich auf Eis gelegt.
KEINE AUSROTTUNGSGEFAHR
Windhoek - Die Windhoeker Kürschner haben übereinstimmend gegenüber der Allgemeinen Zeitung die Feststellung gemacht, dass Raubkatzen wie Leoparden und Geparden in Südwestafrika keinesfalls durch Ausrottung bedroht seien. Sie reagierten damit auf eine Meldung am Freitag, dass der bekannte Johannesburger Kürschner Lesslie Berber den Einkauf und die Verarbeitung von Fellen gewisser Tierarten im Interesse ihrer Erhaltung einstellen werde. Dazu zählte er Robben, Leoparden, Geparden und Tiger.
POLIO-EPIDEMIE IN NATAL
Durban/Pretoria - Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsdepartements seien im Rahmen der Polio-Welle, die gegenwärtig Natal heimsucht, bereits 80 Fälle lokalisiert und zu Behandlungszwecken ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es handelt sich dabei in erster Linie um aus ländlichen Gebieten stammende Bantu-Kleinkinder. Sowohl vom Gesundheitsamt wie auch von den jeweiligen städtischen Krankenbehörden seien inzwischen umfassende Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie ergriffen worden. In einem Appell werden Eltern dazu aufgefordert, unverzüglich Immunisierungsvorkehrungen zu treffen.
Die Polio-Statistiken für Pretoria und Umgebung verzeichneten ebenfalls einen Anstieg, wo inzwischen 30 Fälle an Kinderlähmung festgestellt worden sind. Auch hier handelt es sich ausschließlich um Bantu-Kinder. Weitere 23 Personen - drei Weiße, vier Farbige und 16 Bantu - befinden sich zurzeit auf der Liste der Polio-Verdächtigen.
EINIGUNG IN SALISBURY
Salisbury - Kurz nach 11 Uhr wurde in Salisbury angekündigt, dass die britische und die rhodesische Delegation sich über die Beendigung des Verfassungskonfliktes zwischen beiden Ländern geeinigt hätten. Das Kommuniqué hat folgenden Wortlaut: „Die britische und die rhodesische Delegation haben sich über die Vorschläge geeinigt, die den Verfassungskonflikt zwischen beiden Ländern beendigen sollen. Das Dokument wurde um 11 Uhr von Ian Smith und Sir Alec Douglas-Home unterzeichnet. Die Vorschläge werden so bald wie möglich dem rhodesischen Volk vorgelegt werden, um die Annehmbarkeit zu testen.
Am Donnerstagnachmittag, dem 25. November, werden im rhodesischen und britischen Parlament volle Erklärungen abgegeben werden. Bis dahin bleiben Einzelheiten über die Vorschläge geheim.
ERNSTE KRISE IM NAHEN OSTEN
Jerusalem - Eine afrikanische Friedensmission wird an diesem Mittwoch aus Kairo in Jerusalem eintreffen. Dies geschieht einen Tag, nachdem Israel die Kriegsdrohungen des ägyptischen Präsidenten Sadat verurteilt hat. In seiner offiziellen Reaktion auf die Erklärungen Sadats vom Wochenende sagte Außenminister Abba Eban, er habe sich jetzt zum Kampf entschlossen, da alle Hoffnungen auf Frieden begraben seien. Er erließ einen Aufruf an die Regierungen der Welt, diese ägyptischen Drohungen zu verurteilen.
Falls die internationale Gemeinschaft Präsident Sadats neue Kriegsdrohungen nicht offiziell rüge, werde sie mitverantwortlich für die Konsequenzen sein. Eine Kombination des ägyptischen Extremismus und internationaler Teilnahmslosigkeit könne nach den Worten des israelischen Außenministers zu einer Explosion führen. Vor der Knesset (israelisches Parlament) sagte Eban, Israel müsse die Drohungen Präsident Sadats ernst nehmen. „Wir werden allen Eventualitäten mit einem kühlen Kopf begegnen“, fügte er hinzu.
Windhoek - Der Windhoeker Stadtrat wird sich auf seiner ordentlichen Monatssitzung an diesem Mittwoch mit dem Bau eines Gästehauses in Katutura zu befassen haben. In einer entsprechenden Empfehlung der städtischen Exekutive heißt es, dass die Baukosten des Gästehauses etwa 25 000 Rand und die Ausgaben für die Möblierung ungefähr 4 000 Rand betragen werden.
In der Vorlage wird daran erinnert, dass das Ministerium für Bantuverwaltung und -entwicklung den Windhoeker Stadtrat bereits im Jahre 1963 ersucht habe, ein solches Gästehaus in Katutura zu bauen. Nach ausgedehnten Verhandlungen wurde dieses Projekt jedoch schließlich auf Eis gelegt.
KEINE AUSROTTUNGSGEFAHR
Windhoek - Die Windhoeker Kürschner haben übereinstimmend gegenüber der Allgemeinen Zeitung die Feststellung gemacht, dass Raubkatzen wie Leoparden und Geparden in Südwestafrika keinesfalls durch Ausrottung bedroht seien. Sie reagierten damit auf eine Meldung am Freitag, dass der bekannte Johannesburger Kürschner Lesslie Berber den Einkauf und die Verarbeitung von Fellen gewisser Tierarten im Interesse ihrer Erhaltung einstellen werde. Dazu zählte er Robben, Leoparden, Geparden und Tiger.
POLIO-EPIDEMIE IN NATAL
Durban/Pretoria - Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsdepartements seien im Rahmen der Polio-Welle, die gegenwärtig Natal heimsucht, bereits 80 Fälle lokalisiert und zu Behandlungszwecken ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es handelt sich dabei in erster Linie um aus ländlichen Gebieten stammende Bantu-Kleinkinder. Sowohl vom Gesundheitsamt wie auch von den jeweiligen städtischen Krankenbehörden seien inzwischen umfassende Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie ergriffen worden. In einem Appell werden Eltern dazu aufgefordert, unverzüglich Immunisierungsvorkehrungen zu treffen.
Die Polio-Statistiken für Pretoria und Umgebung verzeichneten ebenfalls einen Anstieg, wo inzwischen 30 Fälle an Kinderlähmung festgestellt worden sind. Auch hier handelt es sich ausschließlich um Bantu-Kinder. Weitere 23 Personen - drei Weiße, vier Farbige und 16 Bantu - befinden sich zurzeit auf der Liste der Polio-Verdächtigen.
EINIGUNG IN SALISBURY
Salisbury - Kurz nach 11 Uhr wurde in Salisbury angekündigt, dass die britische und die rhodesische Delegation sich über die Beendigung des Verfassungskonfliktes zwischen beiden Ländern geeinigt hätten. Das Kommuniqué hat folgenden Wortlaut: „Die britische und die rhodesische Delegation haben sich über die Vorschläge geeinigt, die den Verfassungskonflikt zwischen beiden Ländern beendigen sollen. Das Dokument wurde um 11 Uhr von Ian Smith und Sir Alec Douglas-Home unterzeichnet. Die Vorschläge werden so bald wie möglich dem rhodesischen Volk vorgelegt werden, um die Annehmbarkeit zu testen.
Am Donnerstagnachmittag, dem 25. November, werden im rhodesischen und britischen Parlament volle Erklärungen abgegeben werden. Bis dahin bleiben Einzelheiten über die Vorschläge geheim.
ERNSTE KRISE IM NAHEN OSTEN
Jerusalem - Eine afrikanische Friedensmission wird an diesem Mittwoch aus Kairo in Jerusalem eintreffen. Dies geschieht einen Tag, nachdem Israel die Kriegsdrohungen des ägyptischen Präsidenten Sadat verurteilt hat. In seiner offiziellen Reaktion auf die Erklärungen Sadats vom Wochenende sagte Außenminister Abba Eban, er habe sich jetzt zum Kampf entschlossen, da alle Hoffnungen auf Frieden begraben seien. Er erließ einen Aufruf an die Regierungen der Welt, diese ägyptischen Drohungen zu verurteilen.
Falls die internationale Gemeinschaft Präsident Sadats neue Kriegsdrohungen nicht offiziell rüge, werde sie mitverantwortlich für die Konsequenzen sein. Eine Kombination des ägyptischen Extremismus und internationaler Teilnahmslosigkeit könne nach den Worten des israelischen Außenministers zu einer Explosion führen. Vor der Knesset (israelisches Parlament) sagte Eban, Israel müsse die Drohungen Präsident Sadats ernst nehmen. „Wir werden allen Eventualitäten mit einem kühlen Kopf begegnen“, fügte er hinzu.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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