Vor 50 Jahren
7. Februar 1967
Sowjets ziehen Truppen zusammen
Peking (AZ/dpa). Die Sowjetunion hat zur Verstärkung ihrer Truppen an der chinesischen Grenze 50000 Soldaten aus Europa abgezogen. Gleichzeitig laufen Berichte über neue Truppenbewegungen durch Polen von West nach Ost. Die Zahl der sowjetischen Truppen in Mittel- und Westeuropa wird auf 500000 Mann geschätzt. Die meisten Einheiten stehen in Mitteldeutschland, kleine Kontingente in Ungarn und Polen.
Berichte von Radio Peking unterstreichen die zunehmende Bedeutung der Armee in den Machtkämpfen in Rotchina. Die Volksbefreiungsarmee wurde in den Provinzen Sinkiang und Heilungkiang (Mandschurei) gegen die Anti-Maoisten eingesetzt. In den Grenzgebieten Chinas ist der Widerstand gegen Mao Tse-tung besonders groß. Typisch für die kommunistische Propagandawelle ist, daß die Partei die USA, Japan und Rußland für die „Blutbäder“ in Festlandchina verantwortlich macht. Die Sowjetunion hat bisher 213 Angehörige ihres Botschaftspersonals auf dem Luftwege aus Peking evakuiert. Mit dieser „Luftbrückenaktion“ verwirklicht die Regierung in einer Note an Peking angekündigten „unausweichlichen Maßnahmen“, sofern die Sowjetbotschaft in Peking nicht mehr normal arbeiten könne. Die diplomatische Vertretung des Kremls wird weiterhin von einer randalierenden Menge belagert. Zu einem schweren Zwischenfall kam es in Moskau vor der chinesischen Botschaft. Sowjetische Polizisten entfernten mehrere Schaukästen mit antisowjetischen Fotos an dem Gebäude. Als die chinesischen Diplomaten dies verhindern wollten kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Über 100 sowjetische Polizisten mußten eingesetzt werden.
7. Februar 1967
Tanzbar in der Krypta
London (dpa). In der Krypta der Kirche von St. Mary im Londoner Stadtteil Woolwich ist eine Tanzbar eingeweiht worden, in der Minirock-Mädchen und langmähnige Jünglinge Limonade trinken und nach moderner Schallplatten-Musik tanzen können. Die Diskothek wird von einem jungen Geistlichen geleitet. Gleichzeitig ist in der Kirche ein Kulturzentrum mit Restaurant in der Galerie eröffnet worden.
Die neuen Einrichtungen sollen die Jugend der Umgebung vor Kontakten mit Rauschgifthändlern und vor anderen Gefahren der Weltstadt bewahren. Jugendlichen aller Religionen und Hautfarben steht das Haus offen. In der Kirche halten Presbyterianer und Anglikaner ihre Gottesdienste.
7. Februar 1967
Strafmaßnahmen gegen Rhodesien
London/Salisbury (AZ/SAPA/Reuter). Das britische Unterhaus und auch das Oberhaus billigten am Montag Bestimmungen die es Großbritannien ermöglichen, den Sanktionsaufruf der Vereinten Nationen gegen Rhodesien zu befolgen. Im Unterhaus gaben 189 Abgeordnete ihre Stimme für, 120 Abgeordnete gegen diese Maßnahmen ab. Im Oberhaus war das Abstimmungsergebnis 66 zu 13 Stimmen. Diese nun rechtskräftigen Bestimmungen verbieten den Import nach Großbritannien von rhodesischem Asbest, Chrom, Eisen, Kupfererz, Zucker, Tabak und Fleisch.
In einem Interview mit dem Afrika-Korrespondenten der in Hamburg erscheinenden Tageszeitung „DIE WELT“ reagierte der rhodesische Ministerpräsident Ian Smith mit Genugtuung auf den Beschluß der Bundesregierung wonach Bonn sich zwar den vom Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen verhängten Sanktionen gegen Salisbury anschließen will, jedoch bestehende Verträge zwischen Deutschland und Rhodesien nicht zu suspendieren gedenkt. „Dieser Beschluß hat bei uns Genugtuung ausgelöst. Es war die logische Haltung. Wenn auch andere Regierungen in der Welt den Kopf verloren haben, gibt es keinen Grund, warum die deutsche Regierung den Kopf verlieren sollte. Wir suchen keine Feinde in der Welt; wir wollen mit allen Handel treiben, und wir sind über diese Nachricht aus Deutschland sehr glücklich“, sagte Ian Smith. Auf die Frage, ob die Haltung der Bundesregierung und das energische Eintreten prominenter deutscher Wirtschaftskreise für eine korrekte Vertragserfüllung positive Folgen für die künftigen deutsch-rhodesischen Beziehungen haben werden, antwortete Smith mit einem überzeugenden Ja. „Wir sind sehr zufrieden mit der Haltung, die einige europäische Länder, darunter Deutschland einnehmen. Ich verstehe, daß sie im letzten Jahr vorsichtig waren, ich verstehe daß sie wegen unserer Unabhängigkeitserklärung Schwierigkeiten hatten – aber sie sind nicht ausgezogen, um uns zu verfolgen. Das hat die Gefühle der Freundschaft zumindest auf unserer Seite verstärkt und für die Zukunft sehe ich engere und bessere Beziehungen zwischen Rhodesien und Deutschland sowie anderen europäischen Staaten voraus.“
Sowjets ziehen Truppen zusammen
Peking (AZ/dpa). Die Sowjetunion hat zur Verstärkung ihrer Truppen an der chinesischen Grenze 50000 Soldaten aus Europa abgezogen. Gleichzeitig laufen Berichte über neue Truppenbewegungen durch Polen von West nach Ost. Die Zahl der sowjetischen Truppen in Mittel- und Westeuropa wird auf 500000 Mann geschätzt. Die meisten Einheiten stehen in Mitteldeutschland, kleine Kontingente in Ungarn und Polen.
Berichte von Radio Peking unterstreichen die zunehmende Bedeutung der Armee in den Machtkämpfen in Rotchina. Die Volksbefreiungsarmee wurde in den Provinzen Sinkiang und Heilungkiang (Mandschurei) gegen die Anti-Maoisten eingesetzt. In den Grenzgebieten Chinas ist der Widerstand gegen Mao Tse-tung besonders groß. Typisch für die kommunistische Propagandawelle ist, daß die Partei die USA, Japan und Rußland für die „Blutbäder“ in Festlandchina verantwortlich macht. Die Sowjetunion hat bisher 213 Angehörige ihres Botschaftspersonals auf dem Luftwege aus Peking evakuiert. Mit dieser „Luftbrückenaktion“ verwirklicht die Regierung in einer Note an Peking angekündigten „unausweichlichen Maßnahmen“, sofern die Sowjetbotschaft in Peking nicht mehr normal arbeiten könne. Die diplomatische Vertretung des Kremls wird weiterhin von einer randalierenden Menge belagert. Zu einem schweren Zwischenfall kam es in Moskau vor der chinesischen Botschaft. Sowjetische Polizisten entfernten mehrere Schaukästen mit antisowjetischen Fotos an dem Gebäude. Als die chinesischen Diplomaten dies verhindern wollten kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Über 100 sowjetische Polizisten mußten eingesetzt werden.
7. Februar 1967
Tanzbar in der Krypta
London (dpa). In der Krypta der Kirche von St. Mary im Londoner Stadtteil Woolwich ist eine Tanzbar eingeweiht worden, in der Minirock-Mädchen und langmähnige Jünglinge Limonade trinken und nach moderner Schallplatten-Musik tanzen können. Die Diskothek wird von einem jungen Geistlichen geleitet. Gleichzeitig ist in der Kirche ein Kulturzentrum mit Restaurant in der Galerie eröffnet worden.
Die neuen Einrichtungen sollen die Jugend der Umgebung vor Kontakten mit Rauschgifthändlern und vor anderen Gefahren der Weltstadt bewahren. Jugendlichen aller Religionen und Hautfarben steht das Haus offen. In der Kirche halten Presbyterianer und Anglikaner ihre Gottesdienste.
7. Februar 1967
Strafmaßnahmen gegen Rhodesien
London/Salisbury (AZ/SAPA/Reuter). Das britische Unterhaus und auch das Oberhaus billigten am Montag Bestimmungen die es Großbritannien ermöglichen, den Sanktionsaufruf der Vereinten Nationen gegen Rhodesien zu befolgen. Im Unterhaus gaben 189 Abgeordnete ihre Stimme für, 120 Abgeordnete gegen diese Maßnahmen ab. Im Oberhaus war das Abstimmungsergebnis 66 zu 13 Stimmen. Diese nun rechtskräftigen Bestimmungen verbieten den Import nach Großbritannien von rhodesischem Asbest, Chrom, Eisen, Kupfererz, Zucker, Tabak und Fleisch.
In einem Interview mit dem Afrika-Korrespondenten der in Hamburg erscheinenden Tageszeitung „DIE WELT“ reagierte der rhodesische Ministerpräsident Ian Smith mit Genugtuung auf den Beschluß der Bundesregierung wonach Bonn sich zwar den vom Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen verhängten Sanktionen gegen Salisbury anschließen will, jedoch bestehende Verträge zwischen Deutschland und Rhodesien nicht zu suspendieren gedenkt. „Dieser Beschluß hat bei uns Genugtuung ausgelöst. Es war die logische Haltung. Wenn auch andere Regierungen in der Welt den Kopf verloren haben, gibt es keinen Grund, warum die deutsche Regierung den Kopf verlieren sollte. Wir suchen keine Feinde in der Welt; wir wollen mit allen Handel treiben, und wir sind über diese Nachricht aus Deutschland sehr glücklich“, sagte Ian Smith. Auf die Frage, ob die Haltung der Bundesregierung und das energische Eintreten prominenter deutscher Wirtschaftskreise für eine korrekte Vertragserfüllung positive Folgen für die künftigen deutsch-rhodesischen Beziehungen haben werden, antwortete Smith mit einem überzeugenden Ja. „Wir sind sehr zufrieden mit der Haltung, die einige europäische Länder, darunter Deutschland einnehmen. Ich verstehe, daß sie im letzten Jahr vorsichtig waren, ich verstehe daß sie wegen unserer Unabhängigkeitserklärung Schwierigkeiten hatten – aber sie sind nicht ausgezogen, um uns zu verfolgen. Das hat die Gefühle der Freundschaft zumindest auf unserer Seite verstärkt und für die Zukunft sehe ich engere und bessere Beziehungen zwischen Rhodesien und Deutschland sowie anderen europäischen Staaten voraus.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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