Vor 50 Jahren
8. August 1967
Terroristenprozeß nach zehn Minuten vertagt
Pretoria (AZ-SAPA) – Die gestrige Gerichtssitzung in der alten Synagoe in Pretoria, die das Verfahren gegen 37 Südwester Nichtweiße eröffnete, dauerte nur zehn Minuten. Die 37 Männer sind auf Grund des sogenannten Terroristengesetzes angeklagt. Der Führer des Verteidigungsteams, N. Philips, stellte Antrag auf Vertragung, der genehmigt wurde. Das Verfahren wird am 11. September fortgesetzt.
Das Gerichtsgebäude und der Verhandlungssaal standen unter scharfer polizeilicher Bewachung. Philips erklärte, er müsse die Frage prüfen, ob das südafrikanische Parlament nach internationalem Recht in der Lage ist, ein Gesetz mit rückwirkender Kraft (bis zum Jahr 1962) für Südwestafrika zu erlassen. Er sagte: „Die Männer mit können mit dem Tod bestraft werden, wenn sie schuldig befunden werden, die vielen Straftaten, die ihnen zur Last gelegt werden, begangen zu haben.“
Die Namen der 37 Angeklagten sind: Eliaser Tuhadeleni, Johannes Otto Nankudhu, Simeon Shihungeleni, Julius Israel Shilongo, Lazarus Zachariah, David Hamunime Shimuefeleni, Joseph Helao Shityuvete, Eine Kamati Ekandjo, Festus Nehale, Nghidipo Jesaya Haufiku, Immanuel Augustus Shifidi, Kaleb Tjipahura, Rudolf Khadikwa, Abel Haluteni, Betuel Nunjango, Michael Ifingilwa Moses, Matias Elia Kanyuele, Malakia Shivute, Ushona, Johannes Samuel Shiponeni, Petrus Kamati, Immanuel Gottlieb Nathaniel Machuirili, Johannes Guaniipupu Otto, Jason Daniel Mtumbula, Toivo Herman Ja Toivo, Matheus Joseph, Jonas Nashivela, Nathaniel Lot Homateni, Phillemon Shitilifa, Simeon Namunganga Hamulemo, Shinima Hailenge, Ndaula Tshaningau, Sakeus Phillipus Itika, Ephraim Kamati Kaporo, Simeron Ipinge Iputa, Naftalie Amungulu, Petrus Simon Nilenge, Rehabeam Olavia Nambinga.
8. August 1967
Die Rechnung der Rassenunruhen
Die Ausschreitungen in den amerikanischen Städten haben Schaden in Höhe von etwa 430 Millionen Rand mit sich gebracht
Washington/New York (SAPA-Reuter-AP). Dem amerikanischen Negerextremisten, Advokat Stokeley Carmichael, soll sein amerikanischer Paß abgenommen werden. Sämtliche Konsulate im Ausland sind von Carmichales zu erwartender Abreise aus Kuba verständigt worden. Sie haben den Auftrag erhalten, seinen Paß mit einem Stempel „Nur gültig für die Rückreise nach den USA“ zu versehen. Dies ist das übliche Verfahren des Außenministeriums bei einem bevorstehenden Paßentzug.
In Kuba erklärte Carmichael am Freitag, die einzige Lösung für die Probleme des amerikanischen Negers sei „die Zerstörung des kapitalistischen Systems, die Zerstörung des amerikanischen Imperialismus, der die Rassendiskriminierung überall fördert. Diese Äußerung machte Carmichael im Laufe eines Rundfunkinterviews mit Radio Havanna. Die Probleme des Negers in amerikanischen Städten wie Detroit könnten nicht im Rahmen einer kapitalistischen Gesellschaft gelöst werden. Es sei inzwischen klar geworden, daß der Neger sich bereits für den einzigen Ausweg aus der Unterdrückung entschieden habe, nämlich den Griff zu den Waffen.
In zwei amerikanischen Städten konnten die Ausganssperren etwas erleichtert werden, nachdem sich eine gespannte Ruhe zu verbreiten begann. Die amerikanische Rechnung für die Unruhen der letzten Tage wird voraussichtlich 430 Millionen Rand betragen. Die amerikanische Regierung hat in Detroit bereits mit einem Kreditprogramm in Höhe von einigen Millionen Dollar begonnen, um den kleinen Geschäftsleuten mit langfristigen Darlehen bei niedrigen Zinsen wieder auf die Beine zu helfen.
In Detroit sind 5000 Menschen nach den Ausschreitungen obdachlos.
8. August 1967
Mehr Schonung für Seehecht vor Südwestafrika
Hamburg (dpa) – Fischereifachleute aus der Bundesrepublik und Südafrika haben eine internationale Regelung zur Schonung der Seehechtbestände im südöstlichen Atlantik gefordert. Zwei Tage vor der Rückkehr des westdeutschen Fischereiforschungsschiffes „Walter Herwig“ aus den Gewässern erklärte der Expeditionsleiter Prof. Andres von Brandt in Hamburg, wenn auch weiterhin Seehechte unter 40 Zentimeter gefangen würden, könnten die Bestände nicht erhalten werden. Vor den Küsten Südwest- und Südafrikas fischen Schiffe aus 14 Ländern.
9. August 1967
Okavangos und Caprivis in die Republik
Pretoria (AZ-SAPA) – 28 Chefs, Häupütlinge und Ratsmänner sowie 13 eingeborene Lehrer aus dem Okavango und dem Caprivizipfel werden Südafrika und der Transkei vom 22. Bis 31. August einen Besuch abstatten. Dies gab das Ministerium für Bantuverwaltung und –entwicklung bekannt. Vor kurzem hatte der südafrikanische Ministerpräsident B. J. Vorster den Caprivizipflen und den Okavango besucht. Die dortigen Stammesführer hatten die südafrikanische Regierung gebeten, sie auf dem Weg zur Selbstverwaltung und Eigenentwicklung zu führen. Die Stammesführer und Lehrer werden auf ihrer Reise nach Südafrika von fünf weißen Beamten des Bantuministeriums begleitet.
Terroristenprozeß nach zehn Minuten vertagt
Pretoria (AZ-SAPA) – Die gestrige Gerichtssitzung in der alten Synagoe in Pretoria, die das Verfahren gegen 37 Südwester Nichtweiße eröffnete, dauerte nur zehn Minuten. Die 37 Männer sind auf Grund des sogenannten Terroristengesetzes angeklagt. Der Führer des Verteidigungsteams, N. Philips, stellte Antrag auf Vertragung, der genehmigt wurde. Das Verfahren wird am 11. September fortgesetzt.
Das Gerichtsgebäude und der Verhandlungssaal standen unter scharfer polizeilicher Bewachung. Philips erklärte, er müsse die Frage prüfen, ob das südafrikanische Parlament nach internationalem Recht in der Lage ist, ein Gesetz mit rückwirkender Kraft (bis zum Jahr 1962) für Südwestafrika zu erlassen. Er sagte: „Die Männer mit können mit dem Tod bestraft werden, wenn sie schuldig befunden werden, die vielen Straftaten, die ihnen zur Last gelegt werden, begangen zu haben.“
Die Namen der 37 Angeklagten sind: Eliaser Tuhadeleni, Johannes Otto Nankudhu, Simeon Shihungeleni, Julius Israel Shilongo, Lazarus Zachariah, David Hamunime Shimuefeleni, Joseph Helao Shityuvete, Eine Kamati Ekandjo, Festus Nehale, Nghidipo Jesaya Haufiku, Immanuel Augustus Shifidi, Kaleb Tjipahura, Rudolf Khadikwa, Abel Haluteni, Betuel Nunjango, Michael Ifingilwa Moses, Matias Elia Kanyuele, Malakia Shivute, Ushona, Johannes Samuel Shiponeni, Petrus Kamati, Immanuel Gottlieb Nathaniel Machuirili, Johannes Guaniipupu Otto, Jason Daniel Mtumbula, Toivo Herman Ja Toivo, Matheus Joseph, Jonas Nashivela, Nathaniel Lot Homateni, Phillemon Shitilifa, Simeon Namunganga Hamulemo, Shinima Hailenge, Ndaula Tshaningau, Sakeus Phillipus Itika, Ephraim Kamati Kaporo, Simeron Ipinge Iputa, Naftalie Amungulu, Petrus Simon Nilenge, Rehabeam Olavia Nambinga.
8. August 1967
Die Rechnung der Rassenunruhen
Die Ausschreitungen in den amerikanischen Städten haben Schaden in Höhe von etwa 430 Millionen Rand mit sich gebracht
Washington/New York (SAPA-Reuter-AP). Dem amerikanischen Negerextremisten, Advokat Stokeley Carmichael, soll sein amerikanischer Paß abgenommen werden. Sämtliche Konsulate im Ausland sind von Carmichales zu erwartender Abreise aus Kuba verständigt worden. Sie haben den Auftrag erhalten, seinen Paß mit einem Stempel „Nur gültig für die Rückreise nach den USA“ zu versehen. Dies ist das übliche Verfahren des Außenministeriums bei einem bevorstehenden Paßentzug.
In Kuba erklärte Carmichael am Freitag, die einzige Lösung für die Probleme des amerikanischen Negers sei „die Zerstörung des kapitalistischen Systems, die Zerstörung des amerikanischen Imperialismus, der die Rassendiskriminierung überall fördert. Diese Äußerung machte Carmichael im Laufe eines Rundfunkinterviews mit Radio Havanna. Die Probleme des Negers in amerikanischen Städten wie Detroit könnten nicht im Rahmen einer kapitalistischen Gesellschaft gelöst werden. Es sei inzwischen klar geworden, daß der Neger sich bereits für den einzigen Ausweg aus der Unterdrückung entschieden habe, nämlich den Griff zu den Waffen.
In zwei amerikanischen Städten konnten die Ausganssperren etwas erleichtert werden, nachdem sich eine gespannte Ruhe zu verbreiten begann. Die amerikanische Rechnung für die Unruhen der letzten Tage wird voraussichtlich 430 Millionen Rand betragen. Die amerikanische Regierung hat in Detroit bereits mit einem Kreditprogramm in Höhe von einigen Millionen Dollar begonnen, um den kleinen Geschäftsleuten mit langfristigen Darlehen bei niedrigen Zinsen wieder auf die Beine zu helfen.
In Detroit sind 5000 Menschen nach den Ausschreitungen obdachlos.
8. August 1967
Mehr Schonung für Seehecht vor Südwestafrika
Hamburg (dpa) – Fischereifachleute aus der Bundesrepublik und Südafrika haben eine internationale Regelung zur Schonung der Seehechtbestände im südöstlichen Atlantik gefordert. Zwei Tage vor der Rückkehr des westdeutschen Fischereiforschungsschiffes „Walter Herwig“ aus den Gewässern erklärte der Expeditionsleiter Prof. Andres von Brandt in Hamburg, wenn auch weiterhin Seehechte unter 40 Zentimeter gefangen würden, könnten die Bestände nicht erhalten werden. Vor den Küsten Südwest- und Südafrikas fischen Schiffe aus 14 Ländern.
9. August 1967
Okavangos und Caprivis in die Republik
Pretoria (AZ-SAPA) – 28 Chefs, Häupütlinge und Ratsmänner sowie 13 eingeborene Lehrer aus dem Okavango und dem Caprivizipfel werden Südafrika und der Transkei vom 22. Bis 31. August einen Besuch abstatten. Dies gab das Ministerium für Bantuverwaltung und –entwicklung bekannt. Vor kurzem hatte der südafrikanische Ministerpräsident B. J. Vorster den Caprivizipflen und den Okavango besucht. Die dortigen Stammesführer hatten die südafrikanische Regierung gebeten, sie auf dem Weg zur Selbstverwaltung und Eigenentwicklung zu führen. Die Stammesführer und Lehrer werden auf ihrer Reise nach Südafrika von fünf weißen Beamten des Bantuministeriums begleitet.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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