Vor 50 Jahren
3. November 1967
England wird farbiger
London (SAPA-Reuter). – Großbritannien wird in den kommenden Generationen mehr Farbige als Weiße haben, sagte Sir Cyril Osborne (Konservative Partei) am Mittwoch im britischen Unterhaus. Er ist ein ausgesprochener Gegner der Einwanderung von Farbigen. Es sei ein Verrat am Volk, daß die britische Regierung nichts in dieser Angelegenheit unternehme und das Volk zum Rassenselbstmord zwinge.
Osborne forderte eine strikte Kontrolle der farbigen Einwanderer, von denen jetzt bereits etwa eine Million in Großbritannien leben. Nach Schätzungen der Regierung werden etwa 3,5 Millionen Farbige 1985 in Großbritannien leben. Zu Lebzeiten „unserer Enkel“ werden bei dieser Zunahme der farbigen Bevölkerung mehr Farbige als Weiße in Großbritannien sein. Unter Protestrufen von Labour-Abgeordneten sagte Sir Cyril: „Ich fordere jeden Abgeordneten, der in dieser Angelegenheit gegen mich ist, heraus, zu erklären, er wünsche diesen Zustand. Das Land ist von der Richtigkeit meiner Äußerung überzeugt“. Die Menschen fürchteten, daß die Rassenkrawalle in den amerikanischen Städten sich in Großbritannien wiederholen könnten. Wenn man den Strom der farbigen Einwanderer nicht eindämme. Zum Minister für Rüstungsproduktion Roy Mason gewendet, erklärte der Abgeordnete erhitzt: „Sie sitzen da grinsend in den Vorderbänken. Gehen Sie nach Barnsley (der Wahlkreis des Ministers) und sagen Sie ihren Wählern, es sei ihre Politik, mehr schwarze Einwohner in diesem Land zu haben als Weiße. Dann wollen wir sehen was Ihnen geschieht.“
3. November 1967
Das „ernste Licht“ der Amerikaner
Kinshasa (AZ-SAPA-Reuter). – Radio Kinshasa berichtete gestern, bewaffnete Streitkräfte seien von Angola kommend in Katanga eingedrungen und hätten hier eine Stadt erobert und die Eisenbahnlinie zwischen dem Kupfergürtel und Lobito unterbrochen. Das Städtchen Dilolo soll überfallen worden sein. Hierbei seien zahlreiche Einwohner getötet und die Läden geplündert worden sein. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß die Regierung des Kongo den Sicherheitsrat anzurufen beabsichtige, um sich über die „Invasion bewaffneter Kräfte aus dem benachbarten Angola“ zu beschweren. In einer späteren Rundfunkmeldung hieß es, daß alle kongolesischen Truppen in Alarmbereitschaft versetzt worden seien.
Inzwischen wurde jedoch betont, daß die kongolesische Regierung sich die Anrufung des Sicherheitsrates „noch überlegen“ wolle. Zunächst soll, wie in einer Verlautbarung des Innenministeriums bekanntgegeben wurde, festgestellt werden was wirklich passiert ist. Die „Invasion bewaffneter Kräfte aus dem benachbarten Angola“ war anscheinend ein Grenzscharmützel in der Nähe der angolanischen Stadt Texeira da Susa. Texeira da Susa liegt einige Meilen von der kongolesischen Grenze entfernt und wurde dadurch bekannt daß es Weihnachten 1966 von bewaffneten Horden aus Katanga angegriffen wurde. Unter Führung einer nackten „Prophetin“ waren angolanische Terroristen mit einer großen Anzahl in Katanga angeworbener Söldner von Katanga her auf Texeira da Susa marschiert. Insgesamt hatten etwa 1000 Eingeborene am Heiligabend 1966 Texeira da Susa angegriffen. In der unmittelbaren Umgebung der Kampfhandlungen wurden nach dem Angriff 243 Tote gezählt. Die wirkliche Zahl der Toten dürfte höher gelegen haben, da zahlreiche Verwundete kaum die Flucht nach Katanga überlebt haben dürften. Der amerikanische Außenminister Rusk hat es für richtig gehalten, den portugiesischen Geschäftsträger in Washington zu sich zu beordern und ihm mitzuteilen, daß die Vereinigten Staaten die Lage in einem sehr ernsten Licht sehen würden, wenn es sich herausstellen sollte, daß Streitkräfte von Angola her in den Kongo eingedrungen seien. Als die angolanische Stadt Texeira da Susa Weihnachten 1966 angegriffen wurde, haben die Vereinigten Staaten von Amerika keinerlei Schritte unternommen, um derartige Grenzübergriffe „in einem ernsten Licht“ zu sehen. Bisher ist auch nicht bekannt, daß die Amerikaner die Länder in Afrika „in einem ernsten Licht sehen“, Die Terroristen ausbilden, sammeln und in das südliche Afrika schicken. Nach den gestrigen dramatischen Meldungen aus Kinshasa klingt die heutige Verlautbarung, daß das Innenministerium vor einer Anrufung des Sicherheitsrates erst genau feststellen wolle, was geschehen ist, wie eine Farce.
England wird farbiger
London (SAPA-Reuter). – Großbritannien wird in den kommenden Generationen mehr Farbige als Weiße haben, sagte Sir Cyril Osborne (Konservative Partei) am Mittwoch im britischen Unterhaus. Er ist ein ausgesprochener Gegner der Einwanderung von Farbigen. Es sei ein Verrat am Volk, daß die britische Regierung nichts in dieser Angelegenheit unternehme und das Volk zum Rassenselbstmord zwinge.
Osborne forderte eine strikte Kontrolle der farbigen Einwanderer, von denen jetzt bereits etwa eine Million in Großbritannien leben. Nach Schätzungen der Regierung werden etwa 3,5 Millionen Farbige 1985 in Großbritannien leben. Zu Lebzeiten „unserer Enkel“ werden bei dieser Zunahme der farbigen Bevölkerung mehr Farbige als Weiße in Großbritannien sein. Unter Protestrufen von Labour-Abgeordneten sagte Sir Cyril: „Ich fordere jeden Abgeordneten, der in dieser Angelegenheit gegen mich ist, heraus, zu erklären, er wünsche diesen Zustand. Das Land ist von der Richtigkeit meiner Äußerung überzeugt“. Die Menschen fürchteten, daß die Rassenkrawalle in den amerikanischen Städten sich in Großbritannien wiederholen könnten. Wenn man den Strom der farbigen Einwanderer nicht eindämme. Zum Minister für Rüstungsproduktion Roy Mason gewendet, erklärte der Abgeordnete erhitzt: „Sie sitzen da grinsend in den Vorderbänken. Gehen Sie nach Barnsley (der Wahlkreis des Ministers) und sagen Sie ihren Wählern, es sei ihre Politik, mehr schwarze Einwohner in diesem Land zu haben als Weiße. Dann wollen wir sehen was Ihnen geschieht.“
3. November 1967
Das „ernste Licht“ der Amerikaner
Kinshasa (AZ-SAPA-Reuter). – Radio Kinshasa berichtete gestern, bewaffnete Streitkräfte seien von Angola kommend in Katanga eingedrungen und hätten hier eine Stadt erobert und die Eisenbahnlinie zwischen dem Kupfergürtel und Lobito unterbrochen. Das Städtchen Dilolo soll überfallen worden sein. Hierbei seien zahlreiche Einwohner getötet und die Läden geplündert worden sein. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß die Regierung des Kongo den Sicherheitsrat anzurufen beabsichtige, um sich über die „Invasion bewaffneter Kräfte aus dem benachbarten Angola“ zu beschweren. In einer späteren Rundfunkmeldung hieß es, daß alle kongolesischen Truppen in Alarmbereitschaft versetzt worden seien.
Inzwischen wurde jedoch betont, daß die kongolesische Regierung sich die Anrufung des Sicherheitsrates „noch überlegen“ wolle. Zunächst soll, wie in einer Verlautbarung des Innenministeriums bekanntgegeben wurde, festgestellt werden was wirklich passiert ist. Die „Invasion bewaffneter Kräfte aus dem benachbarten Angola“ war anscheinend ein Grenzscharmützel in der Nähe der angolanischen Stadt Texeira da Susa. Texeira da Susa liegt einige Meilen von der kongolesischen Grenze entfernt und wurde dadurch bekannt daß es Weihnachten 1966 von bewaffneten Horden aus Katanga angegriffen wurde. Unter Führung einer nackten „Prophetin“ waren angolanische Terroristen mit einer großen Anzahl in Katanga angeworbener Söldner von Katanga her auf Texeira da Susa marschiert. Insgesamt hatten etwa 1000 Eingeborene am Heiligabend 1966 Texeira da Susa angegriffen. In der unmittelbaren Umgebung der Kampfhandlungen wurden nach dem Angriff 243 Tote gezählt. Die wirkliche Zahl der Toten dürfte höher gelegen haben, da zahlreiche Verwundete kaum die Flucht nach Katanga überlebt haben dürften. Der amerikanische Außenminister Rusk hat es für richtig gehalten, den portugiesischen Geschäftsträger in Washington zu sich zu beordern und ihm mitzuteilen, daß die Vereinigten Staaten die Lage in einem sehr ernsten Licht sehen würden, wenn es sich herausstellen sollte, daß Streitkräfte von Angola her in den Kongo eingedrungen seien. Als die angolanische Stadt Texeira da Susa Weihnachten 1966 angegriffen wurde, haben die Vereinigten Staaten von Amerika keinerlei Schritte unternommen, um derartige Grenzübergriffe „in einem ernsten Licht“ zu sehen. Bisher ist auch nicht bekannt, daß die Amerikaner die Länder in Afrika „in einem ernsten Licht sehen“, Die Terroristen ausbilden, sammeln und in das südliche Afrika schicken. Nach den gestrigen dramatischen Meldungen aus Kinshasa klingt die heutige Verlautbarung, daß das Innenministerium vor einer Anrufung des Sicherheitsrates erst genau feststellen wolle, was geschehen ist, wie eine Farce.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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