Vor 50 Jahren
1970-11-11
ENTTÄUSCHUNG ÜBER TELEFONBUCH
Windhoek -- Das neue Südwester Telefonbuch für 1970 ist soeben erschienen. Es ist in Johannesburg gedruckt. Obwohl bereits das letzte Telefonbuch vom Jahre 1969 zahleiche Fehler enthielt, ist das neue Buch mit Enttäuschung entgegengenommen worden. Es wird als unübersichtlicher als seine Vorgänger bezeichnet. Im Übrigen sind Firmen über die Nichtberücksichtigung der Placierungswünsche ihrer teuer bezahlten Anzeigen erbost.
Zahlreiche Telefonbesitzer haben sich bereits beschwert, da ihre Namen nicht im neuen Telefonbuch erscheinen.
SPARTAN AMATEUR-SCHWIMMKLUB
Der neugegründete Spartan Schwimmklub hat große Pläne zur Förderung des Schwimmsports in Windhoek. Dieser Klub, der stärkste Schwimmklub in Südwestafrika, bietet jungen Schwimmern und Schwimmerinnen kostenlosen Unterricht in der Zeit von 18 bis 18.30 Uhr an jedem Freitagabend im Städtischen Schwimmbad als Vorbereitung zur Teilnahme an den Wettkämpfen, die während dieser Klubabende stattfinden.
Schwimmtouren in die Republik and auch nach Übersee sind für die nächsten Jahre beabsichtigt, und Anstrengungen, die nötigen Mittel aufzubringen, werden bereits gemacht.
Die Mitglieder des Spartan Klubs sind Inhaber von 104 SWA-Rekorden; zwei Schwimmer, Loretta Augustyn und Alan Thompson, konnten sich Plätze unter den besten zehn Schwimmern im südlichen Afrika erkämpfen.
PROZESS GEGEN FLQ-MITGLIEDER BEGANN
Montreal — Unter den denkbar strengsten Sicherheitsmaßnahmen ist vor dem Obersten Gerichtshof der kanadischen Provinz Quebec Anklage gegen 27 frankokanadische Separatisten, darunter drei Frauen, erhoben worden. Ihnen werden unter anderem Verschwörung zum Sturz der Regierung, Mitgliedschaft in der verbotenen „Befreiungsfront für Quebec“ (FLQ) wie auch illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Unter den Angeklagten, die im Zusammenhang mit der Entführung und der Ermordung des Arbeitsministers der Provinz Quebec, Pierre Laporte, und der Verschleppung des britischen Handelsattachés in Kanada, James Cross, festgenommen wurden, befindet sich auch der bisherige Anwalt der FLQ, Robert Lemieux.
GEMEINSCHAFTLICHER KAMPF GEGEN TERRORISMUS
East London — Die militärische Bereitschaft Südafrikas sei nicht. nur eine unmittelbare Gewähr für den Frieden und Fortschritt innerhalb der eigenen Grenzen, sondern auch für die Sicherheit der an die Republik angrenzenden Nachbarländer, die es ihrerseits aufgrund der friedlichen Absichten der Republik nicht nötig hätten, Verteidigungsstellungen entlang ihrer Grenzen mit Südafrika aufzubauen und zu unterhalten. Dies äußerte am Dienstag Verteidigungsminister P. W. Botha auf der Eröffnung des Kongresses der Nationalen Partei im Kapland in East London.
KOLLISION ZWEIER KRIEGSSCHIFFE
Valetta (Malta) — Während eines britischen Flottenmanövers vor der Küste Griechenlands kam es am Montagabend zu einem Zusammenstoß zwischen dem größten britischen Kriegsschiff, nämlich dem 43 000-Tonnen-Flugzeugträger „Ark Royal“, und einem sich in der Nähe befindenden sowjetischen Kreuzer, der anscheinend die Aufgabe hatte, den Flugzeugträger zu beschatten. Obwohl kein nennenswerter Schaden entstand, werden zur Zeit zwei Besatzungsmitglieder des Kreuzers vermisst; zahlreche waren kurz nach der Kollision über Bord gesprungen, konnten jedoch durch den rechtzeitigen gemeinschaftlichen Einsatz von britischen und russischen Rettungseinheiten mit Hilfe von Hubschraubern gerettet werden. An Bord des Flugzeugträgers wurde niemand verletzt. Nach Angaben eines britischen Militärsprechers sei der Zusammenstoß auf einen Navigationsfehler seitens des russischen Zerstörers zurückzuführen.
SCHLICHTES BEGRÄBNIS
Paris — Auf Wunsch General de Gaulles wird er in Colombey-les-deux-Eglises im Familiengrab beigesetzt werden. Es werden keine offiziellen Persönlichkeiten anwesend sein und es werden keine Reden gehalten werden. Die offizielle Trauerfeier wird zur gleichen Zeit am Donnerstag in der Kathedrale Notre Dame de Paris stattfinden. Der Tag wurde zum nationalen Trauertag erklärt. Viele Staatsoberhäupter und Regierungschefs werden der feierlichen Messe beiwohnen. Bis Ende des Monats werden alle Flaggen auf halbmast wehen. Unzählige Beileidstelegramme sind in Paris eingetroffen.
De Gaulle ist am Montagabend einer Herzattacke erlegen. Er wartete, in einem Stuhl sitzend, auf die Nachrichten im Fernsehen. Plötzlich sagte er zu seiner Frau: „Oh, wie es schmerzt“, dann fiel er vornüber auf den Boden. Ein Dienstbote rief den Arzt und den Priester. Pater Jaugey gab dem bereits Bewusstlosen die Letzte Ölung. Alle Anwesenden wurden verpflichtet, über den Tod des Generals nichts zu sagen. Die Meldung wurde erst am Dienstagvormittag verbreitet.
WILLY BRANDT ENDE NOVEMBER IN ROM
Rom — Willy Brandt wird Ende November zum ersten Mal in seiner Eigenschaft als deutscher Bundeskanzler die italienische Regierung besuchen. Wie in Rom von zuständiger Seite bekanntgegeben wurde, wird sich Brandt auf Einladung von Ministerpräsident Emilio Colombo vom 23. bis 25. November in Rom aufhalten. Es ist auch eine Begegnung mit Staatspräsident Giuseppe Saragat vorgesehen.
Windhoek -- Das neue Südwester Telefonbuch für 1970 ist soeben erschienen. Es ist in Johannesburg gedruckt. Obwohl bereits das letzte Telefonbuch vom Jahre 1969 zahleiche Fehler enthielt, ist das neue Buch mit Enttäuschung entgegengenommen worden. Es wird als unübersichtlicher als seine Vorgänger bezeichnet. Im Übrigen sind Firmen über die Nichtberücksichtigung der Placierungswünsche ihrer teuer bezahlten Anzeigen erbost.
Zahlreiche Telefonbesitzer haben sich bereits beschwert, da ihre Namen nicht im neuen Telefonbuch erscheinen.
SPARTAN AMATEUR-SCHWIMMKLUB
Der neugegründete Spartan Schwimmklub hat große Pläne zur Förderung des Schwimmsports in Windhoek. Dieser Klub, der stärkste Schwimmklub in Südwestafrika, bietet jungen Schwimmern und Schwimmerinnen kostenlosen Unterricht in der Zeit von 18 bis 18.30 Uhr an jedem Freitagabend im Städtischen Schwimmbad als Vorbereitung zur Teilnahme an den Wettkämpfen, die während dieser Klubabende stattfinden.
Schwimmtouren in die Republik and auch nach Übersee sind für die nächsten Jahre beabsichtigt, und Anstrengungen, die nötigen Mittel aufzubringen, werden bereits gemacht.
Die Mitglieder des Spartan Klubs sind Inhaber von 104 SWA-Rekorden; zwei Schwimmer, Loretta Augustyn und Alan Thompson, konnten sich Plätze unter den besten zehn Schwimmern im südlichen Afrika erkämpfen.
PROZESS GEGEN FLQ-MITGLIEDER BEGANN
Montreal — Unter den denkbar strengsten Sicherheitsmaßnahmen ist vor dem Obersten Gerichtshof der kanadischen Provinz Quebec Anklage gegen 27 frankokanadische Separatisten, darunter drei Frauen, erhoben worden. Ihnen werden unter anderem Verschwörung zum Sturz der Regierung, Mitgliedschaft in der verbotenen „Befreiungsfront für Quebec“ (FLQ) wie auch illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Unter den Angeklagten, die im Zusammenhang mit der Entführung und der Ermordung des Arbeitsministers der Provinz Quebec, Pierre Laporte, und der Verschleppung des britischen Handelsattachés in Kanada, James Cross, festgenommen wurden, befindet sich auch der bisherige Anwalt der FLQ, Robert Lemieux.
GEMEINSCHAFTLICHER KAMPF GEGEN TERRORISMUS
East London — Die militärische Bereitschaft Südafrikas sei nicht. nur eine unmittelbare Gewähr für den Frieden und Fortschritt innerhalb der eigenen Grenzen, sondern auch für die Sicherheit der an die Republik angrenzenden Nachbarländer, die es ihrerseits aufgrund der friedlichen Absichten der Republik nicht nötig hätten, Verteidigungsstellungen entlang ihrer Grenzen mit Südafrika aufzubauen und zu unterhalten. Dies äußerte am Dienstag Verteidigungsminister P. W. Botha auf der Eröffnung des Kongresses der Nationalen Partei im Kapland in East London.
KOLLISION ZWEIER KRIEGSSCHIFFE
Valetta (Malta) — Während eines britischen Flottenmanövers vor der Küste Griechenlands kam es am Montagabend zu einem Zusammenstoß zwischen dem größten britischen Kriegsschiff, nämlich dem 43 000-Tonnen-Flugzeugträger „Ark Royal“, und einem sich in der Nähe befindenden sowjetischen Kreuzer, der anscheinend die Aufgabe hatte, den Flugzeugträger zu beschatten. Obwohl kein nennenswerter Schaden entstand, werden zur Zeit zwei Besatzungsmitglieder des Kreuzers vermisst; zahlreche waren kurz nach der Kollision über Bord gesprungen, konnten jedoch durch den rechtzeitigen gemeinschaftlichen Einsatz von britischen und russischen Rettungseinheiten mit Hilfe von Hubschraubern gerettet werden. An Bord des Flugzeugträgers wurde niemand verletzt. Nach Angaben eines britischen Militärsprechers sei der Zusammenstoß auf einen Navigationsfehler seitens des russischen Zerstörers zurückzuführen.
SCHLICHTES BEGRÄBNIS
Paris — Auf Wunsch General de Gaulles wird er in Colombey-les-deux-Eglises im Familiengrab beigesetzt werden. Es werden keine offiziellen Persönlichkeiten anwesend sein und es werden keine Reden gehalten werden. Die offizielle Trauerfeier wird zur gleichen Zeit am Donnerstag in der Kathedrale Notre Dame de Paris stattfinden. Der Tag wurde zum nationalen Trauertag erklärt. Viele Staatsoberhäupter und Regierungschefs werden der feierlichen Messe beiwohnen. Bis Ende des Monats werden alle Flaggen auf halbmast wehen. Unzählige Beileidstelegramme sind in Paris eingetroffen.
De Gaulle ist am Montagabend einer Herzattacke erlegen. Er wartete, in einem Stuhl sitzend, auf die Nachrichten im Fernsehen. Plötzlich sagte er zu seiner Frau: „Oh, wie es schmerzt“, dann fiel er vornüber auf den Boden. Ein Dienstbote rief den Arzt und den Priester. Pater Jaugey gab dem bereits Bewusstlosen die Letzte Ölung. Alle Anwesenden wurden verpflichtet, über den Tod des Generals nichts zu sagen. Die Meldung wurde erst am Dienstagvormittag verbreitet.
WILLY BRANDT ENDE NOVEMBER IN ROM
Rom — Willy Brandt wird Ende November zum ersten Mal in seiner Eigenschaft als deutscher Bundeskanzler die italienische Regierung besuchen. Wie in Rom von zuständiger Seite bekanntgegeben wurde, wird sich Brandt auf Einladung von Ministerpräsident Emilio Colombo vom 23. bis 25. November in Rom aufhalten. Es ist auch eine Begegnung mit Staatspräsident Giuseppe Saragat vorgesehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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