Vor 50 Jahren
1971-02-22
INTERNATIONALER SCHÜLERAUSTAUSCH
Lüderitzbucht - Obwohl der Rotary Club von Lüderitzbucht plant, auf der Haifischinsel einen Braaivleisplatz aufzustellen, sowie einen Kinderspielplatz für farbige Kinder einzurichten und die Harpune wieder an ihrem alten Platz in der Sturmvogelbucht hat er sich zu einem neuen Programm entschlossen: internationaler Schüleraustausch.
Jährlich bekommt ein Schüler die Gelegenheit, für ein Jahr nach Übersee zu gehen (Deutschland, England). Dieser Austausch ist ein Freundschaftsaustausch und soll einen Beitrag zur Völkerverständigung darstellen. Der auserwählte Schüler wird im Gastland bei Rotary-Familien untergebracht und besucht dort die Schule. Der Hauptgrund aber ist nicht, seine bisherigen Schulkenntnisse zu erweitern, sondern einen generellen Einblick in die sozialen Verhältnisse des Gastlandes zu gewinnen, freundschaftliche Diskussionen mit seinen Mitschülern zu führen und Gelegenheit zu bekommen, Land und Leute kennenzulernen.
Die Kosten eines solchen Unternehmens werden vom Rotary Club Lüderitzbucht getragen, der aus diesem Grund einen Schüleraustausch-Fonds gebildet hat. Es werden monatlich Filmvorführungen unternommen sowie ein Braaivleis am 2. April veranstaltet, dessen Gewinn dem Fonds zufließen soll. Es wird gehofft, dass die Veranstaltungen gut besucht werden und den Erfolg bringen, so dass der Schüleraustausch zu einer ständigen Einrichtung des Rotary Clubs werden kann.
Der Beginn des Schüleraustausch-Programms fällt am 23. Februar mit dem Rotary-Geburtstag zusammen.
DER NEUSTE WASSERSTAND
Windhoek - Alle wichtigen Wasserquellen Windhoeks haben weiteren Zulauf erhalten. Der Goreangab-Stausee hält jetzt 72 Prozent (3,8 Millionen Kubikmeter) seines Gesamtfassungsvermögens. Der Wasserstand an der Dammmauer ist 16,57 Meter. Der Avis-Damm staut 23 Prozent seines Fassungsvermögens, während in der Swakop-Talsperre das Volumen auf 28,9 Millionen Kubikmeter gestiegen ist. Das entspricht 54,21 Prozent des Fassungsvermögens.
TELEFONBUCHVERTRETER IN WINDHOEK
Windhoek — Zwei Vertreter der Firma, die das südwestafrikanische Telefonbuch herausgibt, die Herren Brandt und Grafe, besuchen Windhoek von heute bis zum 5. März. Sie wohnen im Hotel Continental. Geschäftsunternehmen, deren Telefonnummern nicht im Telefonbuch für 1970 erschienen sind, können sich mit den beiden Herren in Verbindung setzen.
VERSEHENTLICHER PROBEALARM VERSAGTE
Colorado Springs — Mit Panik und Besorgnis reagierte am vergangenen Samstag ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung auf einen irrtümlich vom Nationalen Warnungszentrum in Colorado Springs ausgelösten Probealarm, in dem fälschlicherweise ein sogenannter nationaler Ausnahmezustand vom Präsidenten proklamiert worden war. Das Notwarnsystem dient dazu, die amerikanische Nation rechtzeitig auf einen feindlichen Nuklearangriff unter Einsatz von Interkontinental-Raketen aufmerksam zu machen. Zwar übermittelten zahlreiche amerikanische Rundfunk- und Fernsehsender die Warnung an die Bevölkerung, doch wurde die Notstandausrufung von den meisten Nachrichtenmedien, die direkt mit dem Warnzentrum in Verbindung stehen, ignoriert.
Wie sich inzwischen herausgestellt hat, soll ein Ziviltechniker den Falschalarm ausgelöst haben. Der Name des Technikers wird zurzeit doch aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Die Warnung und die damit gepaart gehende Ausrufung des Notstandes seien jedoch unverzüglich vom Chef des Zentrums, P. Smoyer, widerrufen worden.
ENTFÜHRTER KONSUL FREIGELASSEN
Montevideo — Die uruguayische Tupamaros-Terroristen-Organisation hat am Sonntag den vor rund sechs Monaten von ihr gekidnappten brasilianischen Konsul Dias Gomide freigelassen. Konsul Gomide befand sich bis zum Sonntag, zusammen mit dem im August des vergangenen Jahres entführten amerikanischen Agronomen Claude Fly und dem im Januar gekidnappten britischen Botschafter Geoffrey Jackson, in Gefangenschaft. Über Aufenthaltsort und Schicksal der beiden Entführten liegen keine näheren Angaben vor. Mehrere groß angelegte Suchaktionen der uruguayischen Polizei verliefen bisher ergebnislos. Ob die uruguayischen Stadtguerillas Gegenforderungen zur Freilassung Gomides gestellt haben, ist nicht bekannt.
VOLKSMILIZ FÜR NYERERE
Daressalam — Präsident Julius Nyerere von Tansania kündigte die Bildung einer Volksmiliz an, um das Land gegen militärische Putschversuche, wie sich ein solcher in Uganda ereignete, zu schützen. Auf einer Massenversammlung erklärte er, Tansania beabsichtige nicht, Uganda anzugreifen. Präsident Obote, der sich in Tansania befinde, werde jedoch immer noch als Staatsoberhaupt in Uganda betrachtet. General Amin werde vom Volk von Uganda gestürzt werden. Der Beschluss, eine Volksmiliz zu schaffen, wurde nach einer mehrtägigen Sitzung der Exekutive der Regierungspartei gefasst. Die Exekutive forderte Präsident Nyerere auf, in der Außenpolitik eine militante, linksgerichtete Linie einzuhalten und die revolutionären Bewegungen in der Dritten Welt zu unterstützen. Es werde ein besonderes Komitee geschaffen, das die Volksmiliz aufstellen soll. Nyerere sagte dazu, es sei jetzt die erste Aufgabe der Partei, das Volk zu unterrichten, wie es kämpfen müsse. Nyerere beschuldigte Großbritannien, dass es durch die Anerkennung von Putschisten eine indirekte Herrschaft der früheren britischen Kolonien erstrebe.
Lüderitzbucht - Obwohl der Rotary Club von Lüderitzbucht plant, auf der Haifischinsel einen Braaivleisplatz aufzustellen, sowie einen Kinderspielplatz für farbige Kinder einzurichten und die Harpune wieder an ihrem alten Platz in der Sturmvogelbucht hat er sich zu einem neuen Programm entschlossen: internationaler Schüleraustausch.
Jährlich bekommt ein Schüler die Gelegenheit, für ein Jahr nach Übersee zu gehen (Deutschland, England). Dieser Austausch ist ein Freundschaftsaustausch und soll einen Beitrag zur Völkerverständigung darstellen. Der auserwählte Schüler wird im Gastland bei Rotary-Familien untergebracht und besucht dort die Schule. Der Hauptgrund aber ist nicht, seine bisherigen Schulkenntnisse zu erweitern, sondern einen generellen Einblick in die sozialen Verhältnisse des Gastlandes zu gewinnen, freundschaftliche Diskussionen mit seinen Mitschülern zu führen und Gelegenheit zu bekommen, Land und Leute kennenzulernen.
Die Kosten eines solchen Unternehmens werden vom Rotary Club Lüderitzbucht getragen, der aus diesem Grund einen Schüleraustausch-Fonds gebildet hat. Es werden monatlich Filmvorführungen unternommen sowie ein Braaivleis am 2. April veranstaltet, dessen Gewinn dem Fonds zufließen soll. Es wird gehofft, dass die Veranstaltungen gut besucht werden und den Erfolg bringen, so dass der Schüleraustausch zu einer ständigen Einrichtung des Rotary Clubs werden kann.
Der Beginn des Schüleraustausch-Programms fällt am 23. Februar mit dem Rotary-Geburtstag zusammen.
DER NEUSTE WASSERSTAND
Windhoek - Alle wichtigen Wasserquellen Windhoeks haben weiteren Zulauf erhalten. Der Goreangab-Stausee hält jetzt 72 Prozent (3,8 Millionen Kubikmeter) seines Gesamtfassungsvermögens. Der Wasserstand an der Dammmauer ist 16,57 Meter. Der Avis-Damm staut 23 Prozent seines Fassungsvermögens, während in der Swakop-Talsperre das Volumen auf 28,9 Millionen Kubikmeter gestiegen ist. Das entspricht 54,21 Prozent des Fassungsvermögens.
TELEFONBUCHVERTRETER IN WINDHOEK
Windhoek — Zwei Vertreter der Firma, die das südwestafrikanische Telefonbuch herausgibt, die Herren Brandt und Grafe, besuchen Windhoek von heute bis zum 5. März. Sie wohnen im Hotel Continental. Geschäftsunternehmen, deren Telefonnummern nicht im Telefonbuch für 1970 erschienen sind, können sich mit den beiden Herren in Verbindung setzen.
VERSEHENTLICHER PROBEALARM VERSAGTE
Colorado Springs — Mit Panik und Besorgnis reagierte am vergangenen Samstag ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung auf einen irrtümlich vom Nationalen Warnungszentrum in Colorado Springs ausgelösten Probealarm, in dem fälschlicherweise ein sogenannter nationaler Ausnahmezustand vom Präsidenten proklamiert worden war. Das Notwarnsystem dient dazu, die amerikanische Nation rechtzeitig auf einen feindlichen Nuklearangriff unter Einsatz von Interkontinental-Raketen aufmerksam zu machen. Zwar übermittelten zahlreiche amerikanische Rundfunk- und Fernsehsender die Warnung an die Bevölkerung, doch wurde die Notstandausrufung von den meisten Nachrichtenmedien, die direkt mit dem Warnzentrum in Verbindung stehen, ignoriert.
Wie sich inzwischen herausgestellt hat, soll ein Ziviltechniker den Falschalarm ausgelöst haben. Der Name des Technikers wird zurzeit doch aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Die Warnung und die damit gepaart gehende Ausrufung des Notstandes seien jedoch unverzüglich vom Chef des Zentrums, P. Smoyer, widerrufen worden.
ENTFÜHRTER KONSUL FREIGELASSEN
Montevideo — Die uruguayische Tupamaros-Terroristen-Organisation hat am Sonntag den vor rund sechs Monaten von ihr gekidnappten brasilianischen Konsul Dias Gomide freigelassen. Konsul Gomide befand sich bis zum Sonntag, zusammen mit dem im August des vergangenen Jahres entführten amerikanischen Agronomen Claude Fly und dem im Januar gekidnappten britischen Botschafter Geoffrey Jackson, in Gefangenschaft. Über Aufenthaltsort und Schicksal der beiden Entführten liegen keine näheren Angaben vor. Mehrere groß angelegte Suchaktionen der uruguayischen Polizei verliefen bisher ergebnislos. Ob die uruguayischen Stadtguerillas Gegenforderungen zur Freilassung Gomides gestellt haben, ist nicht bekannt.
VOLKSMILIZ FÜR NYERERE
Daressalam — Präsident Julius Nyerere von Tansania kündigte die Bildung einer Volksmiliz an, um das Land gegen militärische Putschversuche, wie sich ein solcher in Uganda ereignete, zu schützen. Auf einer Massenversammlung erklärte er, Tansania beabsichtige nicht, Uganda anzugreifen. Präsident Obote, der sich in Tansania befinde, werde jedoch immer noch als Staatsoberhaupt in Uganda betrachtet. General Amin werde vom Volk von Uganda gestürzt werden. Der Beschluss, eine Volksmiliz zu schaffen, wurde nach einer mehrtägigen Sitzung der Exekutive der Regierungspartei gefasst. Die Exekutive forderte Präsident Nyerere auf, in der Außenpolitik eine militante, linksgerichtete Linie einzuhalten und die revolutionären Bewegungen in der Dritten Welt zu unterstützen. Es werde ein besonderes Komitee geschaffen, das die Volksmiliz aufstellen soll. Nyerere sagte dazu, es sei jetzt die erste Aufgabe der Partei, das Volk zu unterrichten, wie es kämpfen müsse. Nyerere beschuldigte Großbritannien, dass es durch die Anerkennung von Putschisten eine indirekte Herrschaft der früheren britischen Kolonien erstrebe.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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