Vor 50 Jahren
1971-03-02
SWA-RAT GEGEN HUBSCHRAUBERLIEFERUNGEN
New York — Der Verwaltungsrat der Vereinten Nationen für Südwestafrika hat in New York sein Bedauern zu dem britischen Beschlug, Hubschrauber und anderes Rüstungsmaterial an Südafrika zu liefern, zum Ausdruck gebracht. Der Rat habe sich mit diesem Beschlug auf seiner Sitzung am Donnerstag befasst. Dieser Beschluss der britischen Regierung, steht nach der Auffassung des Verwaltungsrates im Gegensatz zu Resolutionen des Weltsicherheitsrates, in denen alle Staaten aufgefordert werden, von Waffenlieferungen an Südafrika abzusehen.
MOSKAU WÜNSCHT DRUCK AUF ISRAEL
London/Kairo — Die Sowjetunion ist durch ihre Botschafter in London, Paris und Washington bei den Westmächten vorstellig geworden. Diese sollen einen Druck auf Israel ausüben, damit es seine Truppen aus den besetzten arabischen Gebieten zurückziehe. Der Sowjetbotschafter in London, Michael Smirnowski, hat bei Premierminister Heath vorgesprochen und ihm erklärt, es sei die Pflicht der vier Mächte, Israel zum Rückzug der Truppen zu bewegen, da sonst eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten zu erwarten wäre. Der bereits zweimal verlängerte Waffenstillstand läuft am 7. März ab.
KEINE EINIGUNG ÜBER UGANGA
Addis Abeba — Der Ministerrat der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) hat sich bis nächsten Juni vertagt, weil keine Einigkeit darüber erzielt werden konnte, welche der beiden Uganda-Delegationen anerkannt werden soll. Sowohl das neue Regime des Generals Amin in Kampala sowie der abgesetzte Präsident Obote, der sich in Tansania aufhält, hatten Delegationen nach Addis Abeba entsandt. Hinter der Delegation aus Kampala standen besonders Nigeria, Ghana und Liberia, während die Obote-Gruppe Unterstützung aus Somalia, Sudan, Tansania und Sambia fand. Es scheint, dass die Meinungen der 41 Delegierten sich ungefähr die Waage halten.
WAHLEN IN INDIEN
Neu-Delhi — In Indien begannen am Montag die allgemeinen Wahlen, die sich auf mehrere Tage erstrecken und erst am 10. März abgeschlossen sein werden. Es sind 518 Mitglieder des Parlaments zu wählen. Die 53-jährige Ministerpräsidentin, Frau Gandhi, hofft, wieder eine absolute Mehrheit zu erhalten, die sie vor 18 Monaten verloren hatte, als die regierende Kongresspartei sich spaltete. Die Ministerpräsidentin, die seither nur mit einer Minderheit regierte, will eine klare Entscheidung herbeiführen und ordnete daher neue Wahlen an, die erst in 15 Monaten fällig gewesen waren. Um wieder die Mehrheit zu erhalten, muss Frau Gandhi zu den 228 Parlamentsmitgliedern noch 33 neue gewinnen. Eingeschrieben sind 270 Millionen Wähler. Der Hauptkampf spielt sich zwischen der Partei Frau Gandhis und einer Allianz von drei rechtsstehenden Parteien und der sozialistischen Partei ab. An einigen Orten kam es bereits am ersten Tag zu Zusammenstößen zwischen den rivalisierenden Gruppen.
VIER NIERENTRANSPLANTATIONEN
Johannesburg - Insgesamt vier Nierentransplantationen wurden am Montag in Johannesburg und Pretoria vorgenommen, davon allein drei in einem Hospital in Johannesburg. Sämtliche transplantierten Nieren waren zuvor auf dem Luftwege von Kapstadt nach Johannesburg gebracht worden. Bei den Empfängern handelt es sich um zwei Frauen und zwei Männer, die sich nach Angaben der zuständigen Ärzte alle in einem „ausgezeichneten, den Umständen entsprechenden gesundheitlichen Zustand befinden“.
129 KATASTROPHENOPFER IN RIO
Rio de Janeiro - Insgesamt 129 Todesopfer haben Überschwemmungen gefordert, die am vergangenen Wochenende die brasilianische Großstadt Rio de Janeiro heimsuchten und dabei erhebliche Verwüstungen anrichteten. Die nördlichen Stadtteile Rios sind inzwischen zum Katastrophengebiet erklärt worden. Allein in der Innenstadt konnten bisher 60 Leichen geborgen werden. Die Zahl der Ob-dachlosen wird nach offiziellen Angaben mit rund 40 000 beziffert.
Als Ursache für die verheerenden Überschwemmungen sind schwere Wolkenbrüche anzusehen, die während der ganzen vergangenen Woche über weite Landstriche Brasiliens niedergegangen waren und dabei erheblichen Sachschaden anrichteten.
JUNGE ZUM ZWEITENMAL ENTFÜHRT
Caracas — Zum zweiten Mal innerhalb eines Zeitraumes von nur einem Jahr entführten am Montag Unbekannte den 13-jährigen Sohn des venezolanischen Multimillionärs Leon Jacobo Taurel. Bei der ersten Entführung hatten die Kidnapper ein Lösegeld in Hohe von umgerechnet 79 000 Rand gefordert. Der Austausch kam drei Stunden später in einer Parkanlage von Caracas zustande, bei dem der Mater des Entführten den Kidnappern die geforderte Lösegeldsumme persönlich überreiche. Diesmal haben die Entführer ein Lösegeld in Halle von umgerechnet 645 000 Rand bindend gemacht. Obwohl sich die Polizei inzwischen eingeschaltet hat, fehlt von dem entführten Jungen jede Spur.
ASTRONAUTEN VERLIESSEN QUARANTÄNE
Houston — Die drei Apollo-14-Astronauten Alan Shepard, Edgar Mitchell and Stuart Roosa haben am vergangenen Samstag ihre 18 Tage dauernde Quarantäne verlassen. Wie der Chefarzt der Mondfahrer, Dr. Charles Berry, zu verstehen gab, „hat man sich unter strengsten wissenschaftlichen Überwachung davon überzeugt, dass keine der Astronauten infiziert ist“.
New York — Der Verwaltungsrat der Vereinten Nationen für Südwestafrika hat in New York sein Bedauern zu dem britischen Beschlug, Hubschrauber und anderes Rüstungsmaterial an Südafrika zu liefern, zum Ausdruck gebracht. Der Rat habe sich mit diesem Beschlug auf seiner Sitzung am Donnerstag befasst. Dieser Beschluss der britischen Regierung, steht nach der Auffassung des Verwaltungsrates im Gegensatz zu Resolutionen des Weltsicherheitsrates, in denen alle Staaten aufgefordert werden, von Waffenlieferungen an Südafrika abzusehen.
MOSKAU WÜNSCHT DRUCK AUF ISRAEL
London/Kairo — Die Sowjetunion ist durch ihre Botschafter in London, Paris und Washington bei den Westmächten vorstellig geworden. Diese sollen einen Druck auf Israel ausüben, damit es seine Truppen aus den besetzten arabischen Gebieten zurückziehe. Der Sowjetbotschafter in London, Michael Smirnowski, hat bei Premierminister Heath vorgesprochen und ihm erklärt, es sei die Pflicht der vier Mächte, Israel zum Rückzug der Truppen zu bewegen, da sonst eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten zu erwarten wäre. Der bereits zweimal verlängerte Waffenstillstand läuft am 7. März ab.
KEINE EINIGUNG ÜBER UGANGA
Addis Abeba — Der Ministerrat der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) hat sich bis nächsten Juni vertagt, weil keine Einigkeit darüber erzielt werden konnte, welche der beiden Uganda-Delegationen anerkannt werden soll. Sowohl das neue Regime des Generals Amin in Kampala sowie der abgesetzte Präsident Obote, der sich in Tansania aufhält, hatten Delegationen nach Addis Abeba entsandt. Hinter der Delegation aus Kampala standen besonders Nigeria, Ghana und Liberia, während die Obote-Gruppe Unterstützung aus Somalia, Sudan, Tansania und Sambia fand. Es scheint, dass die Meinungen der 41 Delegierten sich ungefähr die Waage halten.
WAHLEN IN INDIEN
Neu-Delhi — In Indien begannen am Montag die allgemeinen Wahlen, die sich auf mehrere Tage erstrecken und erst am 10. März abgeschlossen sein werden. Es sind 518 Mitglieder des Parlaments zu wählen. Die 53-jährige Ministerpräsidentin, Frau Gandhi, hofft, wieder eine absolute Mehrheit zu erhalten, die sie vor 18 Monaten verloren hatte, als die regierende Kongresspartei sich spaltete. Die Ministerpräsidentin, die seither nur mit einer Minderheit regierte, will eine klare Entscheidung herbeiführen und ordnete daher neue Wahlen an, die erst in 15 Monaten fällig gewesen waren. Um wieder die Mehrheit zu erhalten, muss Frau Gandhi zu den 228 Parlamentsmitgliedern noch 33 neue gewinnen. Eingeschrieben sind 270 Millionen Wähler. Der Hauptkampf spielt sich zwischen der Partei Frau Gandhis und einer Allianz von drei rechtsstehenden Parteien und der sozialistischen Partei ab. An einigen Orten kam es bereits am ersten Tag zu Zusammenstößen zwischen den rivalisierenden Gruppen.
VIER NIERENTRANSPLANTATIONEN
Johannesburg - Insgesamt vier Nierentransplantationen wurden am Montag in Johannesburg und Pretoria vorgenommen, davon allein drei in einem Hospital in Johannesburg. Sämtliche transplantierten Nieren waren zuvor auf dem Luftwege von Kapstadt nach Johannesburg gebracht worden. Bei den Empfängern handelt es sich um zwei Frauen und zwei Männer, die sich nach Angaben der zuständigen Ärzte alle in einem „ausgezeichneten, den Umständen entsprechenden gesundheitlichen Zustand befinden“.
129 KATASTROPHENOPFER IN RIO
Rio de Janeiro - Insgesamt 129 Todesopfer haben Überschwemmungen gefordert, die am vergangenen Wochenende die brasilianische Großstadt Rio de Janeiro heimsuchten und dabei erhebliche Verwüstungen anrichteten. Die nördlichen Stadtteile Rios sind inzwischen zum Katastrophengebiet erklärt worden. Allein in der Innenstadt konnten bisher 60 Leichen geborgen werden. Die Zahl der Ob-dachlosen wird nach offiziellen Angaben mit rund 40 000 beziffert.
Als Ursache für die verheerenden Überschwemmungen sind schwere Wolkenbrüche anzusehen, die während der ganzen vergangenen Woche über weite Landstriche Brasiliens niedergegangen waren und dabei erheblichen Sachschaden anrichteten.
JUNGE ZUM ZWEITENMAL ENTFÜHRT
Caracas — Zum zweiten Mal innerhalb eines Zeitraumes von nur einem Jahr entführten am Montag Unbekannte den 13-jährigen Sohn des venezolanischen Multimillionärs Leon Jacobo Taurel. Bei der ersten Entführung hatten die Kidnapper ein Lösegeld in Hohe von umgerechnet 79 000 Rand gefordert. Der Austausch kam drei Stunden später in einer Parkanlage von Caracas zustande, bei dem der Mater des Entführten den Kidnappern die geforderte Lösegeldsumme persönlich überreiche. Diesmal haben die Entführer ein Lösegeld in Halle von umgerechnet 645 000 Rand bindend gemacht. Obwohl sich die Polizei inzwischen eingeschaltet hat, fehlt von dem entführten Jungen jede Spur.
ASTRONAUTEN VERLIESSEN QUARANTÄNE
Houston — Die drei Apollo-14-Astronauten Alan Shepard, Edgar Mitchell and Stuart Roosa haben am vergangenen Samstag ihre 18 Tage dauernde Quarantäne verlassen. Wie der Chefarzt der Mondfahrer, Dr. Charles Berry, zu verstehen gab, „hat man sich unter strengsten wissenschaftlichen Überwachung davon überzeugt, dass keine der Astronauten infiziert ist“.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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