Vor 50 Jahren
10. Juni 1968
Sirhan Sirhan vor Gericht
Los Angeles (AZ/SAPA/Reuter) - Sirhan Sirhan, 24, erschien am Freitag kurz zur gerichtlichen Voruntersuchung vor Gericht. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen waren getroffen, um ähnliche Vorfälle wie nach dem Attentat auf Präsident Kennedy zu verhindern. Damals war Lee Harvey Oswald, der im Zusammenhang mit dem Attentat verhaftet worden war, von dem Barbesitzer Jack Rubin erschossen worden. Sirhan Sirhan wird beschuldigt, Senator Robert Kennedy ermordet zu haben, sowie weitere fünf Personen, die bei dem Attentat verletzt worden sind, ermorden zu wollen. Sirhan Sirhan wurde am 19. März 1944 in Jordaniern geboren. Am 12. Januar 1957 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus.
Lediglich einige Journalisten, die zuvor nach Waffen durchsucht worden waren, durften an der Gerichtsverhandlung teilnehmen. Der schmächtige Sirhan erschien in einem Rollstuhl vor Gericht. In dem Durcheinander bei der Verhaftung hatte er sich eine Fußverletzung zugezogen. Sein linker Zeigefinger war ebenfalls verbunden. Bei dem Kampf nach dem Attentat hatte er sich den Zeigefinger gebrochen. Im Gerichtssaal waren weder Kameras noch Fernsehkameras noch Bandaufnahmegeräte zugelassen.
10. Juni 1968
Goldbergs Geschmacklosigkeiten
New York (SAPA/Reuter) - Der amerikanische UN-Botschafter Arthur Goldberg nahm das Attentat auf Senator Robert Kennedy zum Anlaß, die südafrikanische Apartheidspolitik zu verurteilen. Er nahm an einer Würdigung der Generalversammlung der Vereinten Nationen des erschossenen Robert Kennedy teil. Später soll Südafrikas Chefedelegierter Matthys I. Botha gegenüber einem Mitglied der amerikanischen Delegation die Äußerungen Goldbergs in schärfster Form verurteilt haben. Botha bezeichnete sie als „geschmacklos und völlig deplaziert“. Außerdem demonstrierten sie ein Mißverständnis einer Situation, die Südafrika gemeinsam mit allen Mitgliedern der Vereinten Nationen verurteilt.
Arthur Goldberg hatte in der Generalversammlung erklärt, Senator Robert Kennedy habe die „Apartheid und jegliche Rassenvorherrschaft in allen ihren Formen verabscheut“. Ein südafrikanischer Diplomat sagte zu Goldbergs Äußerungen, es hätte genügt, wenn der amerikanische Botschafter auf Kennedys Abneigung gegen die Rassenvorherrschaft hingewiesen hätte. „Wenn er die Apartheid nennt, ist das eine Andeutung der amerikanischen Besessenheit von der Rassenfrage.“ Mit diesem Hinweis auf die Politik der getrennten Entwicklung in Südafrika habe der Botschafter einer feierlichen Gelegenheit eine politische Note verliehen.
10. Juni 1968
Kutako an Generalsekretär
Windhoek (AZ) - Hosea Kutako, Führer der Herero-Organisation National United Democratic Organisation (NUDO) hat ein Telegramm und einen Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gerichtet. In dem Telegramm heißt es: „Situation kritisch. Die südafrikanische Regierung beschloß, 15 000 Nichtweiße aus ihren Häusern gegen ihren Wunsche nach Katutura zu verlegen. Fordern dringende Sitzung des Sicherheitsrates, um die Angelegenheit zu beraten. Brief folgt.“
In dem Brief wird erneut darauf verwiesen, daß die südafrikanische Regierung beabsichtige, 15 000 Nichtweiße aus ihren „Häusern“ in Windhoek nach Katutura zu verlegen, um „Raum für Europäer zu schaffen“. In Wirklichkeit befinden sich in den Slums der Alten Werft lediglich 8000 Menschen. „Da Südwestafrika zum Verantwortungsbereich der Vereinten Nationen gehört, fordern wir die Vereinten Nationen auf, ihre Präsenz in Südwestafrika unverzüglich herzustellen und bessere Häuser auf der Alten Werft und in anderen Teilen Südwestafrikas zu bauen und andere Entwicklungen vorzunehmen“, heißt es in dem Brief Kutakos. Die Nichtweißen, die auf der Alten Werft leben, „werden von Verhungern bedroht, weil die Regierung alle Nichtweißen in Windhoek boykottieren wird, die nicht in der Lokation von Katutura wohnen.“ Abschließen schreibt Kutako: „Wir fordern die Vereinten Nationen auf, diesen Leuten, die dem Verhungern ausgesetzt sind, zu helfen.“
10. Juni 1968
Gerichtsverbot wegen Hochzeitsflucht
Athen - Weil er sich eines anderen besonnen hatte und nicht zu seiner Hochzeit erschienen war, wurde einem Athener Rechtsanwalt für ein halbes Jahr verboten, im Gericht zu arbeiten. Die griechische Anwaltsvereinigung hat diese Entscheidung bekanntgegeben, jedoch den Namen des Mannes, der seine Braut vor der Kirche umsonst hatte warten lassen, verschwiegen.
Sirhan Sirhan vor Gericht
Los Angeles (AZ/SAPA/Reuter) - Sirhan Sirhan, 24, erschien am Freitag kurz zur gerichtlichen Voruntersuchung vor Gericht. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen waren getroffen, um ähnliche Vorfälle wie nach dem Attentat auf Präsident Kennedy zu verhindern. Damals war Lee Harvey Oswald, der im Zusammenhang mit dem Attentat verhaftet worden war, von dem Barbesitzer Jack Rubin erschossen worden. Sirhan Sirhan wird beschuldigt, Senator Robert Kennedy ermordet zu haben, sowie weitere fünf Personen, die bei dem Attentat verletzt worden sind, ermorden zu wollen. Sirhan Sirhan wurde am 19. März 1944 in Jordaniern geboren. Am 12. Januar 1957 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus.
Lediglich einige Journalisten, die zuvor nach Waffen durchsucht worden waren, durften an der Gerichtsverhandlung teilnehmen. Der schmächtige Sirhan erschien in einem Rollstuhl vor Gericht. In dem Durcheinander bei der Verhaftung hatte er sich eine Fußverletzung zugezogen. Sein linker Zeigefinger war ebenfalls verbunden. Bei dem Kampf nach dem Attentat hatte er sich den Zeigefinger gebrochen. Im Gerichtssaal waren weder Kameras noch Fernsehkameras noch Bandaufnahmegeräte zugelassen.
10. Juni 1968
Goldbergs Geschmacklosigkeiten
New York (SAPA/Reuter) - Der amerikanische UN-Botschafter Arthur Goldberg nahm das Attentat auf Senator Robert Kennedy zum Anlaß, die südafrikanische Apartheidspolitik zu verurteilen. Er nahm an einer Würdigung der Generalversammlung der Vereinten Nationen des erschossenen Robert Kennedy teil. Später soll Südafrikas Chefedelegierter Matthys I. Botha gegenüber einem Mitglied der amerikanischen Delegation die Äußerungen Goldbergs in schärfster Form verurteilt haben. Botha bezeichnete sie als „geschmacklos und völlig deplaziert“. Außerdem demonstrierten sie ein Mißverständnis einer Situation, die Südafrika gemeinsam mit allen Mitgliedern der Vereinten Nationen verurteilt.
Arthur Goldberg hatte in der Generalversammlung erklärt, Senator Robert Kennedy habe die „Apartheid und jegliche Rassenvorherrschaft in allen ihren Formen verabscheut“. Ein südafrikanischer Diplomat sagte zu Goldbergs Äußerungen, es hätte genügt, wenn der amerikanische Botschafter auf Kennedys Abneigung gegen die Rassenvorherrschaft hingewiesen hätte. „Wenn er die Apartheid nennt, ist das eine Andeutung der amerikanischen Besessenheit von der Rassenfrage.“ Mit diesem Hinweis auf die Politik der getrennten Entwicklung in Südafrika habe der Botschafter einer feierlichen Gelegenheit eine politische Note verliehen.
10. Juni 1968
Kutako an Generalsekretär
Windhoek (AZ) - Hosea Kutako, Führer der Herero-Organisation National United Democratic Organisation (NUDO) hat ein Telegramm und einen Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gerichtet. In dem Telegramm heißt es: „Situation kritisch. Die südafrikanische Regierung beschloß, 15 000 Nichtweiße aus ihren Häusern gegen ihren Wunsche nach Katutura zu verlegen. Fordern dringende Sitzung des Sicherheitsrates, um die Angelegenheit zu beraten. Brief folgt.“
In dem Brief wird erneut darauf verwiesen, daß die südafrikanische Regierung beabsichtige, 15 000 Nichtweiße aus ihren „Häusern“ in Windhoek nach Katutura zu verlegen, um „Raum für Europäer zu schaffen“. In Wirklichkeit befinden sich in den Slums der Alten Werft lediglich 8000 Menschen. „Da Südwestafrika zum Verantwortungsbereich der Vereinten Nationen gehört, fordern wir die Vereinten Nationen auf, ihre Präsenz in Südwestafrika unverzüglich herzustellen und bessere Häuser auf der Alten Werft und in anderen Teilen Südwestafrikas zu bauen und andere Entwicklungen vorzunehmen“, heißt es in dem Brief Kutakos. Die Nichtweißen, die auf der Alten Werft leben, „werden von Verhungern bedroht, weil die Regierung alle Nichtweißen in Windhoek boykottieren wird, die nicht in der Lokation von Katutura wohnen.“ Abschließen schreibt Kutako: „Wir fordern die Vereinten Nationen auf, diesen Leuten, die dem Verhungern ausgesetzt sind, zu helfen.“
10. Juni 1968
Gerichtsverbot wegen Hochzeitsflucht
Athen - Weil er sich eines anderen besonnen hatte und nicht zu seiner Hochzeit erschienen war, wurde einem Athener Rechtsanwalt für ein halbes Jahr verboten, im Gericht zu arbeiten. Die griechische Anwaltsvereinigung hat diese Entscheidung bekanntgegeben, jedoch den Namen des Mannes, der seine Braut vor der Kirche umsonst hatte warten lassen, verschwiegen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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