Vor 50 Jahren

13. November 1969 HISTORISCHE GEBÄUDE WERDEN GERETTET Kapstadt - Ein nationaler Ausschuss unter der Schirmherrschaft des südafrikanischen Ministerpräsidenten B. J. Vorster zur Restauration historischer Gebäude in Tulbagh und Umgebung ist am Dienstag in Kapstadt ins Leben gerufen worden. Obwohl die Prioritäten noch zu bestimmen sind, ist das unmittelbare Ziel des Ausschusses der Wiederaufbau der sogenannten „Onderstraat“ in Tulbagh, die durch das Erdbeben im September schwer beschädigt wurde. Die Administratoren der vier Provinzen und Südwestafrikas haben bereits ihre Zusammenarbeit in dem Ausschuss zugesagt. I. M. Hoogenhout, der Geschäftsführer der „Historical Homes of South Africa Ltd.“ erklärte, sein Unternehmen sei dankbar, dass ein überhasteter Abbruch von historischen Gebäuden in diesem Teil Tulbaghs durch diese Maßnahrne verhindert werden konnte. Eine Untersuchung habe ergeben, dass alle Gebäude in der „Onderstraat“ mit einer Ausnahme repariert und restauriert werden können. Die notwendigen Mittel für diesen Zweck sollen im ganzen Lande gesammelt werden. ORDENSVERLEIHUNG Windhoek - Der Oberbefehlshaber der südafrikanischen Luftwaffe, General Verster, wird morgen Nachmittag in Windhoek zwei verdienten Offizieren die seltene Auszeichnung der Suiderkruis-Medaille verleihen. Die Ordensverleihung findet morgen, Freitag, 17.15 Uhr, vor dem Gebäude des Bereichskommandos Südwestafrika auf dem Eros-Flugplatz statt. Dies gab Brigadier van Deventer, Befehlshaber des Wehrbereichs Südwestafrika, gestern bekannt. Die auszuzeichnenden Offiziere sind Oberst Roos und Oberstleutnant Denk. Als Inhaber der Suiderkruis-Medaille führen die beiden Offiziere hinter ihrem Namen fortan die Buchstaben SM. VON DEN TERRORISTEN-FRONTEN Windhoek - Kaum ein Journalist hatte bisher Gelegenheit, ein Ausbildungslager für Soldaten der südafrikanischen Wehrmacht zur Schulung im Einsatz gegen Terroristen im Norden Südwestafrikas kennenzulernen. In solch einem Ausbildungslager werden die Soldaten nicht nur mit dem Gelände im Norden Südwestafrikas vertraut gemacht und in den Einsatzmethoden gegen Terroristen geschult, sondern sie werden auch eingehend über die Strategie und Taktik der Guerilla Organisationen unterrichtet. Ferner erhalten sie eine Übersicht über die gegenwärtige Lage an den Guerilla-Fronten im südlichen Afrika. Kurt Dahlmann, Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung, ist soeben von einem eintägigen Besuch im geheimen Ausbildungslager der Wehrmacht im Norden Südwestafrikas zurückgekehrt und wird ab Morgen in mehreren Artikeln über seine Eindrücke berichten. ZWEITE NIEDERLAGE Newport - Die südafrikanische Rugby-Nationalmannschaft musste am Mittwoch gegen Newport eine zweite Niederlage auf ihrer England-Tour einstecken. Mit 11:6 Punkten besiegte die Heimmannschaft vor etwa 25000 Zuschauern die Gäste aus Südafrika, die vor dem Seitenwechsel mit 0:3 Punkten im Rückstand lagen. Newport erzielte seine Punkte durch einen Versuch, einen erhöhten Versuch und ein Straftor. Die Springböcke waren mit zwei Straftoren von Piet Visagie erfolgreich. Rugbykenner sind der Auf-fassung, dass die Südafrikaner am Mittwoch verdient verloren haben. Die Demonstranten kamen in Newport nicht zum Zuge, außerhalb des Rugbystadions standen 400 Polizisten in Bereitschaft. Etwa 500 Demonstranten waren mit Spruchbändern zum Stadion gekommen. Kurz nachdem der Wettkampf jedoch begonnen hatte, gingen sie auseinander. Etwa sieben Minuten nach dem Anstoß rannte ein Demonstrant auf das Rugbyfeld. Er wurde jedoch so schnell wieder entfernt, dass das Spiel dadurch gar nicht beeinflusst wurde. ZWEI LUFTPIRATEN IM FLUG ÜBERWÄLTIGT Santiago - Ein kurzes Faustgefecht - und der Traum zweier Luftpiraten von einem erzwungenen Freiflug nach Kuba war ausgeträumt. Folgendes hatte sich zugetragen: Etwa 15 Minuten nach dem Aufstieg einer Caravelle der Lan-Chile-Fluggesellschaft aus Santiago bemächtigten sich zwei Freibeuter der Luft der Maschine. Die Piloten erhielten die Anordnung, Antofagasta anzufliegen, wo das Flugzeug Treibstoff an Bord nehmen sollte, ehe der Flug nach Kuba fortgesetzt werden sollte. Während der Zwischenlandung auf Antofagasta durften sämtliche Passagiere die Maschine verlassen, da eine Panik auszubrechen drohte. Nachdem genügend Treibstoff an Bord genommen worden war, sollte der Flug nach Lima fortgesetzt werden, wo nochmals eine Zwischenlandung zwecks Treibstoffaufnahme vorgenommen werden sollte. Der Aufstieg von Antofagasta konnte jedoch wegen eines angeblichen Defekts eines der Triebwerke an der linken Tragfläche nicht erfolgen, ein Manöver der Piloten, die beiden jungen Luftpiraten zur Übergabe zu zwingen. APOLLO 12-START IN FRAGE GESTELLT Kap Kennedy - Der bisher reibungslos verlaufene Countdown für den programmgemäß am morgigen Freitag angesetzten Start von Apollo 12 ist zum ersten Mal unterbrochen worden. Während des Auftankens eines per beiden Wasserstofftanks der Dienst- und Führungskapsel entdeckten Techniker einen Defekt, den sie als eine „Anomalie“ bezeichneten. Kurz danach wurde der Tank entleert und eine Untersuchung eingeleitet. Gegenwärtig ist nicht bekannt, ob diese Unzulänglichkeit eine Verschiebung des Starts nach sich ziehen wird. Sollte die Lancierung verschoben werden, so wird diese voraussichtlich auf den 14. Dezember verlegt werden.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-24

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