Vor 50 Jahren
16. Oktober 1967
Swakopmund feierte 75. Geburtstag
Swakopmund (AZ). - Swakopmund feierte während des vergangenen Wochenendes bei strahlendem Wetter und Beteiligung der gesamten Bevölkerung des Küstenortes seinen 75. Geburtstag. Der Administrator von SWA, Wentzel Christoffel du Plessis, hielt am Samstagnachmittag die Festansprache. Am Vormittag hatte Vizeadmiral Biermann die Kadettenparade der
Swakopmunder Schulen abgenommen. Die Rotarier übergaben der Stadt einen Springbrunnen, der nach den Entwürfen von Konnie Zander errichtet wurde und der die Verbindung zu Europa mit Südwest- und Südafrika symbolisiert. Ein Geburtstagsumzug, an dem sich die Swakopmunder Geschäftswelt sehr aktiv beteiligte sowie ein Oktoberfest rundeten den Rahmen der Veranstaltungen ab. Am Sonntagvormittag eröffnete Dr. A. Weber die wertvolle Ferdinand-Stich-Gedächtnis-Ausstellung im Museum.
Bei allen Veranstaltungen kam die Bereitschaft, das in 75 Jahren Errungene zu erhalten, sowie der Wille, am Bau der Nation in Südafrika aktiv beteiligt zu sein, zum Ausdruck. Der Administrator von Südwestafrika, Wentzel Christoffel du Plessis, sagte in deutscher Sprache zu den zahlreich versammelten Festteilnehmern: „Die Zeitumstände stellen große Anforderungen an uns, wie sie damals vor 75 Jahren große Anforderungen an Hauptmann von Francois und seine Männer gestellt haben. Wir ernten heute die Früchte ihrer Arbeit, und was wir ernten, ist gut. Das Urteil der Geschichte aus der größeren Perspektive heraus ist manchmal hart, meist aber gerecht. Auch unsere Taten werden in die Geschichte eingehen, und über das was wir tun oder lassen, wird ebenfalls ein Urteil gefällt werden. Ich und wir alle zusammen haben unzweifelhaft den Wunsch, daß eines Tages auch von uns gesagt wird: Ihr wart gute und getreue Diener eures Landes und habt eure Aufgabe bestens erfüllt. Und weil dem so ist, wollen wir dicht zusammenstehen, so dicht, daß niemand, der es vielleicht mit unserem Land, Südwest und der Republik, nicht so gut meint, einen Keil zwischen uns treiben und eine Trennung verursachen kann - und durch Trennung Mißverständnis, durch Mißverständnis Feindschaft hervorruft und uns letzten Endes durch Feindschaft in eine Zukunft führt, die für uns nichts anderes als Chaos und Verzweiflung mit sich bringt. Wir leben - und ich hoffe, dies deutlich zum Ausdruck gebracht zu haben - in einer bewegten Zeit, die nicht nur große Anforderungen an den Verstand, sondern auch an das Herz stellt. Diese Anforderungen verlangen von jedem einzelnen von uns persönliche Verantwortung.
Seien wir uns darüber ganz klar, weichen wir nicht von dem Weg ab, den uns unser Verstand vorschreibt, und lassen wir uns nicht durch die Regungen unseres Gemüts beirren und den Weg in Nebel hüllen. Die Straße zwischen Swakopmund und Walvis Bay liefert oft, viel zu oft, den tragischen Beweis, was geschieht, wenn das Auge des aus dem Meer in seiner Ruhelosigkeit aufsteigenden Nebels, der auf die Straße niedersinkt, den Weg nicht mehr deutlich sehen kann.
Mein Wunsch für Sie heute kann nicht besser zum Ausdruck gebracht werden, als wenn ich mich auf das Vermächtnis Paul Krügers für sein Volk berufe. Unendlich einsam in seiner Verbannung, hat er nicht zugelassen, daß sein Weg, wie er ihn sah, sich in Nebel hüllte und sein Gemüt bitter wurde. Als der gute Vater seines besiegten Volkes hat er nicht gezögert, es zu ermahnen und ihm aufzutragen, nicht vor einer Zukunft zurückzuschrecken, die in jenem Augenblick keinen Hoffnungsschimmer aufwies, es sei denn, daß man wie er begnadet war, mit dem Auge des Sehers und dem tiefen Glauben an die Allmacht und Gnade des gerechten Gottes in die Zukunft zu schauen. Und in welch reichem Maße hat sich diese Hoffnung bewahrheitet und ist dieser Glaube belohnt worden!
Und darum sage ich Ihnen heute: Blicken Sie zurück auf die vergangenen 75 Jahre, nehmen Sie daraus das Gute und bauen Sie darauf die Zukunft Ihrer Stadt. Damit sichern Sie zu gleicher Zeit die Zukunft Ihrer Kinder und der späteren Generationen, die nach Ihnen kommen werden.“
Swakopmund feierte 75. Geburtstag
Swakopmund (AZ). - Swakopmund feierte während des vergangenen Wochenendes bei strahlendem Wetter und Beteiligung der gesamten Bevölkerung des Küstenortes seinen 75. Geburtstag. Der Administrator von SWA, Wentzel Christoffel du Plessis, hielt am Samstagnachmittag die Festansprache. Am Vormittag hatte Vizeadmiral Biermann die Kadettenparade der
Swakopmunder Schulen abgenommen. Die Rotarier übergaben der Stadt einen Springbrunnen, der nach den Entwürfen von Konnie Zander errichtet wurde und der die Verbindung zu Europa mit Südwest- und Südafrika symbolisiert. Ein Geburtstagsumzug, an dem sich die Swakopmunder Geschäftswelt sehr aktiv beteiligte sowie ein Oktoberfest rundeten den Rahmen der Veranstaltungen ab. Am Sonntagvormittag eröffnete Dr. A. Weber die wertvolle Ferdinand-Stich-Gedächtnis-Ausstellung im Museum.
Bei allen Veranstaltungen kam die Bereitschaft, das in 75 Jahren Errungene zu erhalten, sowie der Wille, am Bau der Nation in Südafrika aktiv beteiligt zu sein, zum Ausdruck. Der Administrator von Südwestafrika, Wentzel Christoffel du Plessis, sagte in deutscher Sprache zu den zahlreich versammelten Festteilnehmern: „Die Zeitumstände stellen große Anforderungen an uns, wie sie damals vor 75 Jahren große Anforderungen an Hauptmann von Francois und seine Männer gestellt haben. Wir ernten heute die Früchte ihrer Arbeit, und was wir ernten, ist gut. Das Urteil der Geschichte aus der größeren Perspektive heraus ist manchmal hart, meist aber gerecht. Auch unsere Taten werden in die Geschichte eingehen, und über das was wir tun oder lassen, wird ebenfalls ein Urteil gefällt werden. Ich und wir alle zusammen haben unzweifelhaft den Wunsch, daß eines Tages auch von uns gesagt wird: Ihr wart gute und getreue Diener eures Landes und habt eure Aufgabe bestens erfüllt. Und weil dem so ist, wollen wir dicht zusammenstehen, so dicht, daß niemand, der es vielleicht mit unserem Land, Südwest und der Republik, nicht so gut meint, einen Keil zwischen uns treiben und eine Trennung verursachen kann - und durch Trennung Mißverständnis, durch Mißverständnis Feindschaft hervorruft und uns letzten Endes durch Feindschaft in eine Zukunft führt, die für uns nichts anderes als Chaos und Verzweiflung mit sich bringt. Wir leben - und ich hoffe, dies deutlich zum Ausdruck gebracht zu haben - in einer bewegten Zeit, die nicht nur große Anforderungen an den Verstand, sondern auch an das Herz stellt. Diese Anforderungen verlangen von jedem einzelnen von uns persönliche Verantwortung.
Seien wir uns darüber ganz klar, weichen wir nicht von dem Weg ab, den uns unser Verstand vorschreibt, und lassen wir uns nicht durch die Regungen unseres Gemüts beirren und den Weg in Nebel hüllen. Die Straße zwischen Swakopmund und Walvis Bay liefert oft, viel zu oft, den tragischen Beweis, was geschieht, wenn das Auge des aus dem Meer in seiner Ruhelosigkeit aufsteigenden Nebels, der auf die Straße niedersinkt, den Weg nicht mehr deutlich sehen kann.
Mein Wunsch für Sie heute kann nicht besser zum Ausdruck gebracht werden, als wenn ich mich auf das Vermächtnis Paul Krügers für sein Volk berufe. Unendlich einsam in seiner Verbannung, hat er nicht zugelassen, daß sein Weg, wie er ihn sah, sich in Nebel hüllte und sein Gemüt bitter wurde. Als der gute Vater seines besiegten Volkes hat er nicht gezögert, es zu ermahnen und ihm aufzutragen, nicht vor einer Zukunft zurückzuschrecken, die in jenem Augenblick keinen Hoffnungsschimmer aufwies, es sei denn, daß man wie er begnadet war, mit dem Auge des Sehers und dem tiefen Glauben an die Allmacht und Gnade des gerechten Gottes in die Zukunft zu schauen. Und in welch reichem Maße hat sich diese Hoffnung bewahrheitet und ist dieser Glaube belohnt worden!
Und darum sage ich Ihnen heute: Blicken Sie zurück auf die vergangenen 75 Jahre, nehmen Sie daraus das Gute und bauen Sie darauf die Zukunft Ihrer Stadt. Damit sichern Sie zu gleicher Zeit die Zukunft Ihrer Kinder und der späteren Generationen, die nach Ihnen kommen werden.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen