Vor 50 Jahren
8. Februar 1968
„Bormann-Kolonie“ ein Phantasiegebilde
Rio de Janeiro (dpa). Als Phantasie-Gebilde hat die angesehene Zeitung „Jornal do Brasil“ in Rio de Janeiro Berichte über eine angebliche „Bormann-Kolonie“ im brasilianisch-paraguayischen Grenzgebiet bezeichnet. Die Zeitung hatte ein Reporterteam in die Gebiete entsandt, die der englische Journalist Antony Terry in der „Sunday Times“ als Nazi-Paradies hingestellt hatte. Terry hatte seine Angaben von einem angeblichen Leibwächter des verschollenen Hitler-Stellvertreters Martin Bormann, Erich Karl Wiedwald. Danach soll Bormann in einer „Kolonie Waldner 555“, von schwerbewaffneten Leibwächtern umgeben abgeschirmt leben.
Die Recherchen der „Jornal do Brasil“ ergaben, daß niemand in der ganzen Gegend jemals auch nur gerüchteweise etwas über Bormann oder den KZ-Arzt Josef Mengele gehört hatte, und noch viel weniger von geschlossenen Nazi-Kolonien. Jene Gebiete sind seit Jahrhunderten von Brasilianern, Paraguayern, Engländern, Japanern, Ungarn, Tschechen und Deutschen besiedelt, die hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht trieben. Alle kennen sich untereinander, und im Umkreis von 450 Kilometern habe niemand etwas von der ominösen „Kolonie Waldner 555“ gehört, stellte „Jornal do Brasil“ fest.
8. Februar 1968
Tragischer Ausgang der Schwimm-Meisterschaften
Keetmanshoop (AZ). Die Freude der kleinen Keetmanshooper Schwimmanschaft über ihre vielen Medaillen und Rekorde wurde durch einen schweren Autounfall getrübt. Auf der Heimfahrt von Windhoek, mehrere Meilen von Keetmanshoop entfernt, ereignete sich am Wochenende ein Zusammenstoß mit einem unbeleuchteten Eselwagen. Der Wagen hatte wegen Gegenverkehr abblenden müssen. Am Steuer saß S. Botha, Lokomotivführer und Trainer des Schwimmklubs Harlekeyne.
Das Auto mit den sechs Insassen überschlug sich mehrmals. Frau Botha, ein Sohn und Frau C. Grundling, die Frau des Referenten für Bantuerziehung, wurden herausgeschleudert. Der Sohn landete dabei unter dem Wagen. Dem Vater gelang es den Wagen zu heben, den Sohn zu befreien und ins Keetmanshooper Krankenhaus überführen zu lassen. Eine Notoperation wegen schwerer Kopfverletzungen bei Frau Botha wurde vorgenommen. Frau Grundling erlangte ihr Bewußtsein nicht wieder, sie hatte neben gebrochener Hüfte und gebrochenem Bein einen schweren Schädelbruch und wurde am Sonntag zur Operation nach Windhoek geflogen. Dort traten schwere Gehirnblutungen ein. Am Montag erlag sie ihren Verletzungen. Frau Grundling hinterläßt drei Kinder. Sohn Christian hatte kurz zuvor zwei neue SWA-Rekorde im Schwimmen aufgestellt und ist ebenfalls verletzt. Frau Grundling war war eine noch im Dienst stehende bekannte Lehrerin.
8. Februar 1968
Die Russen kommen
Washington (SAPA/AP). - Sowjetische Kriegsschiffe sind in den Gewässern vor der nordkoreanischen Küste aufgetaucht, wo etwa 20 US-Kriegsschiffe konzentriert sind. Meldungen aus Washington berichten von zehn bis 15 Sowjetschiffen, darunter Kreuzer, Zerstörer und Fregatten. Es wird angenommen, daß die sowjetischen Kriegsschiffe aus Wladiwostok in die nordkoreanischen Gewässer gefahren sind. Die USA haben ihren 85000-Tonnen-Flugzeugträger „Enterprise“ zurückgezogen. Es verbleiben jedoch noch 20 US-Marineeinheiten vor Nordkorea, darunter zwei Flugzeugträger, ein Zerstörer sowie verschiedene Versorgungs- und Begleitschiffe. Der Rückzug der „Enterprise“ wird als weitere Vorleistung der Amerikaner auf die Freigabe der „Pueblo“ und ihrer Besatzung betrachtet.
In Washington wurde erklärt, daß die Ankunft der sowjetischen Kriegsschiffe nichts mit dem Abzug der „Enterprise“ zu tun habe. Es wurde jedoch zugegeben, daß die Abberufung der „Enterprise“ den Eindruck eines teilweisen amerikanischen Rückzuges andeuten soll. Diese Maßnahme wird mit verstärkter diplomatischer Aktivität zur Herausgabe der „Pueblo“ in Zusammenhang gebracht.
„Bormann-Kolonie“ ein Phantasiegebilde
Rio de Janeiro (dpa). Als Phantasie-Gebilde hat die angesehene Zeitung „Jornal do Brasil“ in Rio de Janeiro Berichte über eine angebliche „Bormann-Kolonie“ im brasilianisch-paraguayischen Grenzgebiet bezeichnet. Die Zeitung hatte ein Reporterteam in die Gebiete entsandt, die der englische Journalist Antony Terry in der „Sunday Times“ als Nazi-Paradies hingestellt hatte. Terry hatte seine Angaben von einem angeblichen Leibwächter des verschollenen Hitler-Stellvertreters Martin Bormann, Erich Karl Wiedwald. Danach soll Bormann in einer „Kolonie Waldner 555“, von schwerbewaffneten Leibwächtern umgeben abgeschirmt leben.
Die Recherchen der „Jornal do Brasil“ ergaben, daß niemand in der ganzen Gegend jemals auch nur gerüchteweise etwas über Bormann oder den KZ-Arzt Josef Mengele gehört hatte, und noch viel weniger von geschlossenen Nazi-Kolonien. Jene Gebiete sind seit Jahrhunderten von Brasilianern, Paraguayern, Engländern, Japanern, Ungarn, Tschechen und Deutschen besiedelt, die hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht trieben. Alle kennen sich untereinander, und im Umkreis von 450 Kilometern habe niemand etwas von der ominösen „Kolonie Waldner 555“ gehört, stellte „Jornal do Brasil“ fest.
8. Februar 1968
Tragischer Ausgang der Schwimm-Meisterschaften
Keetmanshoop (AZ). Die Freude der kleinen Keetmanshooper Schwimmanschaft über ihre vielen Medaillen und Rekorde wurde durch einen schweren Autounfall getrübt. Auf der Heimfahrt von Windhoek, mehrere Meilen von Keetmanshoop entfernt, ereignete sich am Wochenende ein Zusammenstoß mit einem unbeleuchteten Eselwagen. Der Wagen hatte wegen Gegenverkehr abblenden müssen. Am Steuer saß S. Botha, Lokomotivführer und Trainer des Schwimmklubs Harlekeyne.
Das Auto mit den sechs Insassen überschlug sich mehrmals. Frau Botha, ein Sohn und Frau C. Grundling, die Frau des Referenten für Bantuerziehung, wurden herausgeschleudert. Der Sohn landete dabei unter dem Wagen. Dem Vater gelang es den Wagen zu heben, den Sohn zu befreien und ins Keetmanshooper Krankenhaus überführen zu lassen. Eine Notoperation wegen schwerer Kopfverletzungen bei Frau Botha wurde vorgenommen. Frau Grundling erlangte ihr Bewußtsein nicht wieder, sie hatte neben gebrochener Hüfte und gebrochenem Bein einen schweren Schädelbruch und wurde am Sonntag zur Operation nach Windhoek geflogen. Dort traten schwere Gehirnblutungen ein. Am Montag erlag sie ihren Verletzungen. Frau Grundling hinterläßt drei Kinder. Sohn Christian hatte kurz zuvor zwei neue SWA-Rekorde im Schwimmen aufgestellt und ist ebenfalls verletzt. Frau Grundling war war eine noch im Dienst stehende bekannte Lehrerin.
8. Februar 1968
Die Russen kommen
Washington (SAPA/AP). - Sowjetische Kriegsschiffe sind in den Gewässern vor der nordkoreanischen Küste aufgetaucht, wo etwa 20 US-Kriegsschiffe konzentriert sind. Meldungen aus Washington berichten von zehn bis 15 Sowjetschiffen, darunter Kreuzer, Zerstörer und Fregatten. Es wird angenommen, daß die sowjetischen Kriegsschiffe aus Wladiwostok in die nordkoreanischen Gewässer gefahren sind. Die USA haben ihren 85000-Tonnen-Flugzeugträger „Enterprise“ zurückgezogen. Es verbleiben jedoch noch 20 US-Marineeinheiten vor Nordkorea, darunter zwei Flugzeugträger, ein Zerstörer sowie verschiedene Versorgungs- und Begleitschiffe. Der Rückzug der „Enterprise“ wird als weitere Vorleistung der Amerikaner auf die Freigabe der „Pueblo“ und ihrer Besatzung betrachtet.
In Washington wurde erklärt, daß die Ankunft der sowjetischen Kriegsschiffe nichts mit dem Abzug der „Enterprise“ zu tun habe. Es wurde jedoch zugegeben, daß die Abberufung der „Enterprise“ den Eindruck eines teilweisen amerikanischen Rückzuges andeuten soll. Diese Maßnahme wird mit verstärkter diplomatischer Aktivität zur Herausgabe der „Pueblo“ in Zusammenhang gebracht.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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