Vor 50 Jahren
8. Mai 1969
SANLAM KAUFT SWACOM GRUNDSTÜCKE
Windhoek - South West African Commercial Holdings Limited (SWACOM) und SANLAM gaben heute Mittag bekannt, dass Verhandlungen über den Verkauf der beiden Kaiserstraßen-Grundstücke von SWACOM an SANLAM stattfinden. SWACOM beabsichtigt, das eine Gebäude, das zur Zeit die Cohens Motor Company und die Elektro-Handlung beherbergt, von SANLAM zu mieten. Das andere Grundstück, dass unter anderem das Rudolf Schuster-Einzelhandelsgeschäft beherbergt und sich schräg gegenüber der Cohen-Ecke befindet, soll ebenfalls an SANLAM verkauft werden. Das Schuster-Einzelhandelsgeschäft soll aufgegeben werden. Dagegen soll der Holz-, Baumaterialien- und Eisenwarenhandel intensiviert auf dem Industriegrundstück der Firma Schuster weitergeführt werden. Die SWACOM-Gruppe beabsichtigt nicht, das Feld des Grundstücksmarktes zu betreten. Die Grundstücksverkäufe, über die verhandelt wird, sollen das Kapital für die weitere Firmenentwicklung schaffen und die Liquidität der Gruppe verbessern. SANLAM will sich an der Entwicklung in Südwestafrika beteiligen und ist daher bereit, größere Summen zu investieren. Das Grundstück der Firma Schuster soll voraussichtlich für den Bau eines Laden- und Bürozentrums verwendet werden.
„ELSASS GEHÖRT DEN ELSÄSSERN“
Paris - Eine fünfseitige Broschüre in deutscher Sprache mit dem Titel „Elsaß gehört den Elsässern“ steckte dieser Tage in zahlreichen Briefkasten in Strassburg. Die Aktion wurde von einem bisher nicht bekannten „Vorbereitungskomitee für die Bildung der Autonomie im Elsaß“ gestartet. Die deutsche Bevölkerung im Elsaß, so hieß es, besitze genügend Fähigkeiten, um das Kennzeichen „Made in France“ durch „Made in Alsace“ zu ersetzen.
In der Wurfsendung wird die „Pariser Bürokratie“ kritisiert, von der gesagt wird, sie habe die elsässische Wirtschaft an den Rand des Abgrunds gebracht, während die benachbarte Bundesrepublik in voller Expansion sei. Die unbekannten Autoren forderten unter anderem eine von den Pariser Behörden und Steuern befreite wirtschaftliche Autonomie für das Elsaß und vorwiegend deutschen Schulunterricht.
Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gab es im Elsaß eine nicht unbedeutende Autonomiebewegung, die von den Regierungen der dritten Republik scharf überwacht und bekämpft wurde.
NUR NOCH NOTAUSGÄNGE
Lusaka - Sambias Verbindungen zur See über die Benguelabahn nach Lobito und die „Höllenstraße“ nach Dar es Salaam sind fast gleichzeitig blockiert worden. Die Höllenstraße wurde unbrauchbar, als eine Brüeke etwa 40 Meilen vor Dar es Salaam nach Wolkenbrüchen zum Einsturz kam. Die Benguelabahn wurde auf angolanischem Gebiet in der Nähe der Grenze von Terroristen gesprengt. Die Terroristen sind entweder aus Sambia oder aus dem Kongo gekommen. Sambia verfügt jetzt nur noch über einen „Notausgang“, der über Rhodesien und Südafrika führt. Sambia möchte diesen Weg jedoch nicht benutzen.
Ein Sprecher in Lobito erklärte, dass die Benguelabahn voraussichtlich zehn bis zwanzig Tage geschlossen sein dürfte. Die Eisenbahnverwaltung in Lobito hat gefordert, dass die Reparaturarbeiten und der zukünftige Verkehr unter strikter Innehaltung von Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Der jüngste Sabotageakt gegen die Eisenbahnlinie war der dritte innerhalb knapp eines Monats.
Die Reparaturarbeiten werden dadurch erschwert, dass ein Güterzug aus Sambia infolge der Sabotage in der Nähe der kongolesischen Grenze entgleiste. Die Benguelabahn befördert 15 000 Tonnen Kupfer aus Sambia pro Monat und versorgt Sambia mit etwa der Hälfte aller Importgüter.
HOLLAND FEIERT 60. GEBURTSTAG DER KÖNIGIN
Den Haag - Mit Volksfesten, Paraden, Salutschüssen und rot-weiß-blauem Flaggenschmuck feierte ganz Holland am 30. April den 60. Geburtstag seiner Königin. Die 12,6 Millionen Niederländer gaben sich an diesem „Königinnentag“ ausgelassener denn je, auch wenn man die militärischen Aufzüge zur Kostenersparnis gegenüber früheren Jahren stark eingeschränkt hatte.
Die Stellung der Monarchin, die im vergangenen September ihr 20-jähriges Thronjubiläum beging, war im Volksbewußtsein niemals gefestigter als an diesem Tag. In einer Rundfunkansprache sagte Ministerpräsident Piet de Jong: „Wir machen uns gerade an einem Tag wie diesem klar, dass wir die enge Verbindung zwischen Fürstenhaus und Volk - trotz aller einschneidenden Veränderungen - nicht abzubrechen wünschen.“
SANLAM KAUFT SWACOM GRUNDSTÜCKE
Windhoek - South West African Commercial Holdings Limited (SWACOM) und SANLAM gaben heute Mittag bekannt, dass Verhandlungen über den Verkauf der beiden Kaiserstraßen-Grundstücke von SWACOM an SANLAM stattfinden. SWACOM beabsichtigt, das eine Gebäude, das zur Zeit die Cohens Motor Company und die Elektro-Handlung beherbergt, von SANLAM zu mieten. Das andere Grundstück, dass unter anderem das Rudolf Schuster-Einzelhandelsgeschäft beherbergt und sich schräg gegenüber der Cohen-Ecke befindet, soll ebenfalls an SANLAM verkauft werden. Das Schuster-Einzelhandelsgeschäft soll aufgegeben werden. Dagegen soll der Holz-, Baumaterialien- und Eisenwarenhandel intensiviert auf dem Industriegrundstück der Firma Schuster weitergeführt werden. Die SWACOM-Gruppe beabsichtigt nicht, das Feld des Grundstücksmarktes zu betreten. Die Grundstücksverkäufe, über die verhandelt wird, sollen das Kapital für die weitere Firmenentwicklung schaffen und die Liquidität der Gruppe verbessern. SANLAM will sich an der Entwicklung in Südwestafrika beteiligen und ist daher bereit, größere Summen zu investieren. Das Grundstück der Firma Schuster soll voraussichtlich für den Bau eines Laden- und Bürozentrums verwendet werden.
„ELSASS GEHÖRT DEN ELSÄSSERN“
Paris - Eine fünfseitige Broschüre in deutscher Sprache mit dem Titel „Elsaß gehört den Elsässern“ steckte dieser Tage in zahlreichen Briefkasten in Strassburg. Die Aktion wurde von einem bisher nicht bekannten „Vorbereitungskomitee für die Bildung der Autonomie im Elsaß“ gestartet. Die deutsche Bevölkerung im Elsaß, so hieß es, besitze genügend Fähigkeiten, um das Kennzeichen „Made in France“ durch „Made in Alsace“ zu ersetzen.
In der Wurfsendung wird die „Pariser Bürokratie“ kritisiert, von der gesagt wird, sie habe die elsässische Wirtschaft an den Rand des Abgrunds gebracht, während die benachbarte Bundesrepublik in voller Expansion sei. Die unbekannten Autoren forderten unter anderem eine von den Pariser Behörden und Steuern befreite wirtschaftliche Autonomie für das Elsaß und vorwiegend deutschen Schulunterricht.
Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gab es im Elsaß eine nicht unbedeutende Autonomiebewegung, die von den Regierungen der dritten Republik scharf überwacht und bekämpft wurde.
NUR NOCH NOTAUSGÄNGE
Lusaka - Sambias Verbindungen zur See über die Benguelabahn nach Lobito und die „Höllenstraße“ nach Dar es Salaam sind fast gleichzeitig blockiert worden. Die Höllenstraße wurde unbrauchbar, als eine Brüeke etwa 40 Meilen vor Dar es Salaam nach Wolkenbrüchen zum Einsturz kam. Die Benguelabahn wurde auf angolanischem Gebiet in der Nähe der Grenze von Terroristen gesprengt. Die Terroristen sind entweder aus Sambia oder aus dem Kongo gekommen. Sambia verfügt jetzt nur noch über einen „Notausgang“, der über Rhodesien und Südafrika führt. Sambia möchte diesen Weg jedoch nicht benutzen.
Ein Sprecher in Lobito erklärte, dass die Benguelabahn voraussichtlich zehn bis zwanzig Tage geschlossen sein dürfte. Die Eisenbahnverwaltung in Lobito hat gefordert, dass die Reparaturarbeiten und der zukünftige Verkehr unter strikter Innehaltung von Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Der jüngste Sabotageakt gegen die Eisenbahnlinie war der dritte innerhalb knapp eines Monats.
Die Reparaturarbeiten werden dadurch erschwert, dass ein Güterzug aus Sambia infolge der Sabotage in der Nähe der kongolesischen Grenze entgleiste. Die Benguelabahn befördert 15 000 Tonnen Kupfer aus Sambia pro Monat und versorgt Sambia mit etwa der Hälfte aller Importgüter.
HOLLAND FEIERT 60. GEBURTSTAG DER KÖNIGIN
Den Haag - Mit Volksfesten, Paraden, Salutschüssen und rot-weiß-blauem Flaggenschmuck feierte ganz Holland am 30. April den 60. Geburtstag seiner Königin. Die 12,6 Millionen Niederländer gaben sich an diesem „Königinnentag“ ausgelassener denn je, auch wenn man die militärischen Aufzüge zur Kostenersparnis gegenüber früheren Jahren stark eingeschränkt hatte.
Die Stellung der Monarchin, die im vergangenen September ihr 20-jähriges Thronjubiläum beging, war im Volksbewußtsein niemals gefestigter als an diesem Tag. In einer Rundfunkansprache sagte Ministerpräsident Piet de Jong: „Wir machen uns gerade an einem Tag wie diesem klar, dass wir die enge Verbindung zwischen Fürstenhaus und Volk - trotz aller einschneidenden Veränderungen - nicht abzubrechen wünschen.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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