Vor 50 Jahren
19. Juni 1968
Lords stimmen gegen Sanktionen
London (SAPA/Reuter). Obwohl sie es mehrfach angekündigt hatten, war die war die britische Öffentlichkeit doch überrascht, als die Mitglieder des Oberhauses ihre Absichten schließlich doch verwirklichten und gegen die geplanten Sanktionen über Rhodesien stimmten. Mit einer Mehrheit von nur neun Stimmen wandten sich die blaublütigen Konservativen gegen den Gesetzesentwurf der Regierung, der eigentlich ein Resolutionsentwurf ist. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Oberhauses, daß die Lords einen vom Unterhaus gebilligten derartigen Entwurf abgelehnt haben.
Einfluß hat die Abweisung jedoch nicht. Die Sanktionen werden trotzdem durchgeführt. Wenn der Entwurf mehr der Form halber im nächsten Monat nochmals vorgelegt wird, wollen die Konservativen nicht dagegen stimmen. Wie aus Regierungskreisen verlautete, ist die haarscharfe Mehrheit, die zur Ablehnung geführt hat, eine Niederlage der Tories.
Mit der Abstimmung gegen die Sanktionen haben die Peers ihr letztes Privileg als Blaublütige aufs Spiel gesetzt. Die Regierung Harold Wilsons hatte die Lords bereits vor der Abstimmung davor gewarnt, die Maßnahmen abzulehnen. Es hieß, das könnte drastische Verfassungsmaßnahmen nach sich ziehen. Politische Beobachter erwarten, daß jetzt von linksgerichteten Labourkreisen Druck auf Harold Wilson ausgeübt wird, die „Schlacht um Rhodesien“ zu rächen.
19. Juni 1968
Erste Lesung des SWA-Gesetzes
Kapstadt (SAPA) - Im Volksrat wurde das Gesetz über südwestafrikanische Angelegenheiten, das Vizeminister J. G. H. van der Wath am Montag eingebracht hatte, am Dienstag zum ersten Mal gelesen. Hauptzweck dieser Gesetzesvorlage ist die gesetzliche Verankerung aller Maßnahmen zur Neuregelung der Beziehungen zwischen Südwestafrika und der Republik, wie sie in einem kürzlich veröffentlichten Weißbuch empfohlen und von der Regierung akzeptiert wurden.
19. Juni 1968
Außenminister Brandt in Ostberlin
Berlin (SAPA/Reuter/AP). Der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Willy Brandt, passierte am Dienstag überraschend die Berliner Mauer und fuhr in den Ostsektor der geteilten Stadt. Brand traf sich in Ostberlin mit dem sowjetischen Botschafter Pyotr Abrassimov. Zuvor hatten sich im Westsektor der Stadt Bürgermeister Schütz und die alliierten Kommandanten und später Schütz und Brandt zu vertraulichen Gesprächen getroffen. Wie aus dem sowjetischen Botschaftsgebäude in Ostberlin zu erfahren war, hatte Abrassimov Brandt eingeladen, um gemeinsam interessierende Probleme zu diskutieren. Zur gleichen Zeit traf in Bonn der Botschafter der Bundesrepublik in Moskau, Helmut Allardt, ein, um die Bundesregierung über die Haltung der Sowjetunion in der Berlinfrage zu informieren. Politische Beobachter glauben, daß Ostberlin den Paß- und Visumzwang für Besucher und Transitreisende nur mit Zustimmung Moskaus eingeführt habe.
In Berlin traf Bürgermeister Schütz die alliierten Kommandanten, um ihnen die Haltung der Westberliner Bevölkerung zu den neuen Repressalien Ostberlins klarzumachen. Schütz gab der Meinung Ausdruck, daß die Behinderung des Berlinverkehrs eine klare Störung der Entspannungspolitik bedeute.
In Bonn wies Bundeskanzler Kiesinger die Botschafter der drei westlichen Schutzmächte darauf hin, daß die jüngsten Maßnahmen der DDR zu ernsten Gegenmaßnahmen führen müßten. Die Bundesregierung werde durch rasches Handeln die ersten sichtbaren Schritte tun, um die Lebenskraft Berlins zu erhalten, meinte Kiesinger. In den jüngsten Maßnahmen Ostberlins sieht der Kanzler den Versuch, die Position der SED im Sinne der Festigung ihres Anspruchs auf völkerrechtliche Anerkennung zu stärken.
19. Juni 1968
Kampf dem Bikini
Pretoria (SAPA) - Die Niederdeutsch-Reformierte Kirche in Südafrika hat in einem Rundschreiben alle Stadt- und Landgemeinden gebeten, städtische Bestimmungen zu verabschieden gegen die „unanständige Bloßstellung des menschlichen Körpers“. Der Sekretär der Kommission für die öffentliche Moral der NG-Kirche, Ds. F. B. de Beer, erklärte dazu, daß in diesem Rundschreiben besonders die dürftige Kleidung der Frauen verurteilt wurde, die sich „sklavisch“ an die Mode halten. Die Kampagne richtet sich insbesondere gegen die dürftige Badebekleidung bei Frauen und Männern in öffentlichen Schwimmbädern und Seebadeorten.
Lords stimmen gegen Sanktionen
London (SAPA/Reuter). Obwohl sie es mehrfach angekündigt hatten, war die war die britische Öffentlichkeit doch überrascht, als die Mitglieder des Oberhauses ihre Absichten schließlich doch verwirklichten und gegen die geplanten Sanktionen über Rhodesien stimmten. Mit einer Mehrheit von nur neun Stimmen wandten sich die blaublütigen Konservativen gegen den Gesetzesentwurf der Regierung, der eigentlich ein Resolutionsentwurf ist. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Oberhauses, daß die Lords einen vom Unterhaus gebilligten derartigen Entwurf abgelehnt haben.
Einfluß hat die Abweisung jedoch nicht. Die Sanktionen werden trotzdem durchgeführt. Wenn der Entwurf mehr der Form halber im nächsten Monat nochmals vorgelegt wird, wollen die Konservativen nicht dagegen stimmen. Wie aus Regierungskreisen verlautete, ist die haarscharfe Mehrheit, die zur Ablehnung geführt hat, eine Niederlage der Tories.
Mit der Abstimmung gegen die Sanktionen haben die Peers ihr letztes Privileg als Blaublütige aufs Spiel gesetzt. Die Regierung Harold Wilsons hatte die Lords bereits vor der Abstimmung davor gewarnt, die Maßnahmen abzulehnen. Es hieß, das könnte drastische Verfassungsmaßnahmen nach sich ziehen. Politische Beobachter erwarten, daß jetzt von linksgerichteten Labourkreisen Druck auf Harold Wilson ausgeübt wird, die „Schlacht um Rhodesien“ zu rächen.
19. Juni 1968
Erste Lesung des SWA-Gesetzes
Kapstadt (SAPA) - Im Volksrat wurde das Gesetz über südwestafrikanische Angelegenheiten, das Vizeminister J. G. H. van der Wath am Montag eingebracht hatte, am Dienstag zum ersten Mal gelesen. Hauptzweck dieser Gesetzesvorlage ist die gesetzliche Verankerung aller Maßnahmen zur Neuregelung der Beziehungen zwischen Südwestafrika und der Republik, wie sie in einem kürzlich veröffentlichten Weißbuch empfohlen und von der Regierung akzeptiert wurden.
19. Juni 1968
Außenminister Brandt in Ostberlin
Berlin (SAPA/Reuter/AP). Der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Willy Brandt, passierte am Dienstag überraschend die Berliner Mauer und fuhr in den Ostsektor der geteilten Stadt. Brand traf sich in Ostberlin mit dem sowjetischen Botschafter Pyotr Abrassimov. Zuvor hatten sich im Westsektor der Stadt Bürgermeister Schütz und die alliierten Kommandanten und später Schütz und Brandt zu vertraulichen Gesprächen getroffen. Wie aus dem sowjetischen Botschaftsgebäude in Ostberlin zu erfahren war, hatte Abrassimov Brandt eingeladen, um gemeinsam interessierende Probleme zu diskutieren. Zur gleichen Zeit traf in Bonn der Botschafter der Bundesrepublik in Moskau, Helmut Allardt, ein, um die Bundesregierung über die Haltung der Sowjetunion in der Berlinfrage zu informieren. Politische Beobachter glauben, daß Ostberlin den Paß- und Visumzwang für Besucher und Transitreisende nur mit Zustimmung Moskaus eingeführt habe.
In Berlin traf Bürgermeister Schütz die alliierten Kommandanten, um ihnen die Haltung der Westberliner Bevölkerung zu den neuen Repressalien Ostberlins klarzumachen. Schütz gab der Meinung Ausdruck, daß die Behinderung des Berlinverkehrs eine klare Störung der Entspannungspolitik bedeute.
In Bonn wies Bundeskanzler Kiesinger die Botschafter der drei westlichen Schutzmächte darauf hin, daß die jüngsten Maßnahmen der DDR zu ernsten Gegenmaßnahmen führen müßten. Die Bundesregierung werde durch rasches Handeln die ersten sichtbaren Schritte tun, um die Lebenskraft Berlins zu erhalten, meinte Kiesinger. In den jüngsten Maßnahmen Ostberlins sieht der Kanzler den Versuch, die Position der SED im Sinne der Festigung ihres Anspruchs auf völkerrechtliche Anerkennung zu stärken.
19. Juni 1968
Kampf dem Bikini
Pretoria (SAPA) - Die Niederdeutsch-Reformierte Kirche in Südafrika hat in einem Rundschreiben alle Stadt- und Landgemeinden gebeten, städtische Bestimmungen zu verabschieden gegen die „unanständige Bloßstellung des menschlichen Körpers“. Der Sekretär der Kommission für die öffentliche Moral der NG-Kirche, Ds. F. B. de Beer, erklärte dazu, daß in diesem Rundschreiben besonders die dürftige Kleidung der Frauen verurteilt wurde, die sich „sklavisch“ an die Mode halten. Die Kampagne richtet sich insbesondere gegen die dürftige Badebekleidung bei Frauen und Männern in öffentlichen Schwimmbädern und Seebadeorten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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