Vor 50 Jahren
12. Februar 1968
Terroristen wollen Berufung einlegen
New York/Daressalam/London/Pretoria (SAPA-Reuter). Der Südwestafrika-Rat der Vereinten Nationen will den Weltsicherheitsrat auffordern, umgehend Maßnamen gegen die Verurteilung von 33 Terroristen vor dem Obergericht in Pretoria zu ergreifen. Die UNO ist entsprechend vom dem Rat informiert worden. Der Südwestafrika-Rat hat jedoch bisher offiziell noch keine Sondersitzung des Sicherheitsrates beantragt. Diplomatische Beobachter meinen, daß man erst bis Montag warten wolle, um die afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten zu konsultieren.
Richter J. F. Ludorf hat am Freitag – wie bereits berichtet – 19 der Angeklagten zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe und die übrigen zwischen fünf und 20 Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Strafmaß der drei Angeklagten im Rahmen des Gesetzes zur Unterdrückung des Kommunismus betrug vier Jahre und elf Monate, die auf drei Jahre Bewährung ausgestellt wurden.
In Daressalam hat die South West Africa Peoples' Organisation (SWAPO) die Vereinten Nationen aufgefordert, ihre Diskussionen über die Zukunft Südwestafrikas einzustellen und es SWAPO zu überlassen, die Freiheit des Landes durch Waffengewalt zu erreichen. Peter Nanyemba, der Chefvertreter der SWAPO in Tansania, erklärte, dieses Urteil werde „seine Leute“ nicht davon abhalten, den Befreiungskampf fortzusetzen. SWAPO sei der „nutzlosen Resolutionen überdrüssig, die Jahr für Jahr ohne praktische Ergebnisse verabschiedet werden“.
„Allen Ernstes warnen wir die Vereinten Nationen, die Debatten über Südwestafrika unverzüglich einzustellen, damit die Namibianer sich bewaffnen können“, heißt es in seiner Verlautbarung. Das „neofaschistische Regime“ in Südafrika könne die Vereinten Nationen herausfordern, nicht aber „das Volk von Namibia“.
Die New York Times meint, das Urteil des Obergerichts in Pretoria und das Strafmaß seien nur dazu angetan, den Terrorismus und Kommunismus zu fördern. Die Angeklagten seien Einwohner eines Gebietes, das niemals Südafrika gehört habe. Sie wurden verhaftet, nach Südafrika „verfrachtet“ und dort 400 Tage in Einzelhaft gehalten, bis die südafrikanische Regierung ein Gesetz entworfen hatte, in dessen Rahmen ein ausgiebiger Prozeß geführt wurde. Nur wenige der Angeklagten haben die Sprache verstanden, in der der Prozeß vollzogen wurde. „Wir befinden uns hier in einem fremden Land“, habe Toivo ja Toivo „unerschrocken“ vor Richter Ludorf gesagt. „Wir sind im Rahmen eines Gesetzes verurteilt worden, das von Menschen entworfen wurde, die wir immer als Fremde angesehen haben. Kein Südafrikaner wird in Südwestafrika in Frieden leben können, weil er weiß, daß seine Sicherheit auf Gewalt beruht“, habe er weiterhin erklärt. Die weißen Südafrikaner und besonders diejenigen, die in Südwestafrika leben, werden noch einmal die Gelegenheit haben, sich an diese Worte zu erinnern, schreibt die „New York Times“ in ihrem Kommentar.
12. Februar 1968
Drei UKW-Sender für SWA
Johannesburg (SAPA). Die Südafrikanische Rundfunkgesellschaft (SABC) hat in der vergangenen Woche den Bau eines 32stöckigen Büro- und Studiokomplexes in Auckland Park in Johannesburg in Auftrag gegeben. Das Projekt wird 15,5 Millionen Rand kosten. Dr. P. J. Meyer, der Aufsichtsratsvorsitzende der SABC, gab am Freitag bekannt, daß der Kontrakt bereits unterzeichnet ist. Innerhalb von sechs Wochen soll mit den Fundamentausgrabungen begonnen werden. Gegen Ende 1973 wird das Gebäude fertig sein.
Ferner erklärte Dr. Meyer, die SABC wolle in den kommenden fünf Jahren 28 Millionen Rand für den Ausbau der Rundfunkdienste in Südafrika aufwenden. Zu diesem Programm gehört auch der Ausbau des UKW-Dienstes. Da es noch eine geraume Zeit dauern wird, ehe gewisse Gebiete auch UKW-Sender haben werden, soll Südwestafrika zum Beispiel vorläufig mit fünf weiteren 100-kw-Kurzwellensendern bedient werden.
Im vergangenen Jahr habe die Regierung einen beschränkten UKW-Dienst für die Eingeborenen des Landes beschlossen. Ein UKW-Sender in Windhoek, zwei im Ovamboland und das notwendige Studio in Windhoek sollen gebaut werden. Dieses Projekt soll bereits Ende 1969 betriebsfertig sein und wird nahezu 2,7 Millionen Rand kosten.
Terroristen wollen Berufung einlegen
New York/Daressalam/London/Pretoria (SAPA-Reuter). Der Südwestafrika-Rat der Vereinten Nationen will den Weltsicherheitsrat auffordern, umgehend Maßnamen gegen die Verurteilung von 33 Terroristen vor dem Obergericht in Pretoria zu ergreifen. Die UNO ist entsprechend vom dem Rat informiert worden. Der Südwestafrika-Rat hat jedoch bisher offiziell noch keine Sondersitzung des Sicherheitsrates beantragt. Diplomatische Beobachter meinen, daß man erst bis Montag warten wolle, um die afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten zu konsultieren.
Richter J. F. Ludorf hat am Freitag – wie bereits berichtet – 19 der Angeklagten zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe und die übrigen zwischen fünf und 20 Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Strafmaß der drei Angeklagten im Rahmen des Gesetzes zur Unterdrückung des Kommunismus betrug vier Jahre und elf Monate, die auf drei Jahre Bewährung ausgestellt wurden.
In Daressalam hat die South West Africa Peoples' Organisation (SWAPO) die Vereinten Nationen aufgefordert, ihre Diskussionen über die Zukunft Südwestafrikas einzustellen und es SWAPO zu überlassen, die Freiheit des Landes durch Waffengewalt zu erreichen. Peter Nanyemba, der Chefvertreter der SWAPO in Tansania, erklärte, dieses Urteil werde „seine Leute“ nicht davon abhalten, den Befreiungskampf fortzusetzen. SWAPO sei der „nutzlosen Resolutionen überdrüssig, die Jahr für Jahr ohne praktische Ergebnisse verabschiedet werden“.
„Allen Ernstes warnen wir die Vereinten Nationen, die Debatten über Südwestafrika unverzüglich einzustellen, damit die Namibianer sich bewaffnen können“, heißt es in seiner Verlautbarung. Das „neofaschistische Regime“ in Südafrika könne die Vereinten Nationen herausfordern, nicht aber „das Volk von Namibia“.
Die New York Times meint, das Urteil des Obergerichts in Pretoria und das Strafmaß seien nur dazu angetan, den Terrorismus und Kommunismus zu fördern. Die Angeklagten seien Einwohner eines Gebietes, das niemals Südafrika gehört habe. Sie wurden verhaftet, nach Südafrika „verfrachtet“ und dort 400 Tage in Einzelhaft gehalten, bis die südafrikanische Regierung ein Gesetz entworfen hatte, in dessen Rahmen ein ausgiebiger Prozeß geführt wurde. Nur wenige der Angeklagten haben die Sprache verstanden, in der der Prozeß vollzogen wurde. „Wir befinden uns hier in einem fremden Land“, habe Toivo ja Toivo „unerschrocken“ vor Richter Ludorf gesagt. „Wir sind im Rahmen eines Gesetzes verurteilt worden, das von Menschen entworfen wurde, die wir immer als Fremde angesehen haben. Kein Südafrikaner wird in Südwestafrika in Frieden leben können, weil er weiß, daß seine Sicherheit auf Gewalt beruht“, habe er weiterhin erklärt. Die weißen Südafrikaner und besonders diejenigen, die in Südwestafrika leben, werden noch einmal die Gelegenheit haben, sich an diese Worte zu erinnern, schreibt die „New York Times“ in ihrem Kommentar.
12. Februar 1968
Drei UKW-Sender für SWA
Johannesburg (SAPA). Die Südafrikanische Rundfunkgesellschaft (SABC) hat in der vergangenen Woche den Bau eines 32stöckigen Büro- und Studiokomplexes in Auckland Park in Johannesburg in Auftrag gegeben. Das Projekt wird 15,5 Millionen Rand kosten. Dr. P. J. Meyer, der Aufsichtsratsvorsitzende der SABC, gab am Freitag bekannt, daß der Kontrakt bereits unterzeichnet ist. Innerhalb von sechs Wochen soll mit den Fundamentausgrabungen begonnen werden. Gegen Ende 1973 wird das Gebäude fertig sein.
Ferner erklärte Dr. Meyer, die SABC wolle in den kommenden fünf Jahren 28 Millionen Rand für den Ausbau der Rundfunkdienste in Südafrika aufwenden. Zu diesem Programm gehört auch der Ausbau des UKW-Dienstes. Da es noch eine geraume Zeit dauern wird, ehe gewisse Gebiete auch UKW-Sender haben werden, soll Südwestafrika zum Beispiel vorläufig mit fünf weiteren 100-kw-Kurzwellensendern bedient werden.
Im vergangenen Jahr habe die Regierung einen beschränkten UKW-Dienst für die Eingeborenen des Landes beschlossen. Ein UKW-Sender in Windhoek, zwei im Ovamboland und das notwendige Studio in Windhoek sollen gebaut werden. Dieses Projekt soll bereits Ende 1969 betriebsfertig sein und wird nahezu 2,7 Millionen Rand kosten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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