Von Darstellungen genervt
Ich habe mit Interesse den Artikel von meinem alten Freund Dr. Henning Melber zur Kenntnis genommen. Zum Thema der "Grenzen hinsichtlich eines sensiblen demokratischen Grundverständnisses" und "die Empörung, mit der Botschafter Rumpf eine Frage aus dem Publikum nach der Unabhängigheit des namibischen Obergerichts zurückwies" wären folgende Bemerkungen zu machen:
1. Dr. Melber war derjenige gewesen, der in seinen Darstellungen konkret die Unabhängigkeit der namibischen Gerichtsbarkeit in Frage stellte. Als ich ihn im Rahmen meiner Replik auf diese sehr ernste Anschuldigung darauf hin aufforderte, seine Behauptung mit einem nachvollziehbaren Beispiel zu untermauern, war er dazu nicht in der Lage. Dennoch beharrte er auf seiner Behauptung. Diesen Umstand empfinde ich als Botschafter wie auch als Bürger unseres Landes als äußerst Besorgnis erregend. Immerhin wird Dr. Melber bei seinem vielfältigen Engagement in Deutschland ja als Experte zu Namibia dargestellt, der seine Glaubwürdigkeit als Akademiker dazu nutzt (wie man hofft und annehmen darf), seriöse Aussagen zu unserem Land zu machen.
2. Ich möchte meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass Henning Melber akzeptiert, dass ich durchaus in der Lage bin, mit kritischen Aussagen umzugehen und diese sinnvoll zu diskutieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass seriöse Darstellungen - auch in medialen Selbstdarstellungen - gemacht werden und nicht ein auf Talkshow-Niveau basierender Negativ-Darstellungstourismus durchgeführt wird.
Die Unabhängigkeit der Gerichte Namibias, vor allem die des Obergerichts, in Frage zu stellen, ist eine sehr ernste Anschuldigung, die man sich meiner Ansicht nach gut überlegen sollte, bevor man sie erhebt.
Man mag es mir nachsehen, wenn ich irgendwann auch einmal etwas irritiert reagiere. Im Durchschnitt bin ich ein geduldiger Mensch, aber bei derart selbstgefälligen Plakativdarstellungen ist auch der geduldigste Diplomat mal genervt.
Mit freundlichem Gruß,
Hanno Rumpf
Botschafter der Republik Namibia, Berlin
1. Dr. Melber war derjenige gewesen, der in seinen Darstellungen konkret die Unabhängigkeit der namibischen Gerichtsbarkeit in Frage stellte. Als ich ihn im Rahmen meiner Replik auf diese sehr ernste Anschuldigung darauf hin aufforderte, seine Behauptung mit einem nachvollziehbaren Beispiel zu untermauern, war er dazu nicht in der Lage. Dennoch beharrte er auf seiner Behauptung. Diesen Umstand empfinde ich als Botschafter wie auch als Bürger unseres Landes als äußerst Besorgnis erregend. Immerhin wird Dr. Melber bei seinem vielfältigen Engagement in Deutschland ja als Experte zu Namibia dargestellt, der seine Glaubwürdigkeit als Akademiker dazu nutzt (wie man hofft und annehmen darf), seriöse Aussagen zu unserem Land zu machen.
2. Ich möchte meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass Henning Melber akzeptiert, dass ich durchaus in der Lage bin, mit kritischen Aussagen umzugehen und diese sinnvoll zu diskutieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass seriöse Darstellungen - auch in medialen Selbstdarstellungen - gemacht werden und nicht ein auf Talkshow-Niveau basierender Negativ-Darstellungstourismus durchgeführt wird.
Die Unabhängigkeit der Gerichte Namibias, vor allem die des Obergerichts, in Frage zu stellen, ist eine sehr ernste Anschuldigung, die man sich meiner Ansicht nach gut überlegen sollte, bevor man sie erhebt.
Man mag es mir nachsehen, wenn ich irgendwann auch einmal etwas irritiert reagiere. Im Durchschnitt bin ich ein geduldiger Mensch, aber bei derart selbstgefälligen Plakativdarstellungen ist auch der geduldigste Diplomat mal genervt.
Mit freundlichem Gruß,
Hanno Rumpf
Botschafter der Republik Namibia, Berlin
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Allgemeine Zeitung
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