VMS an Bord wird Pflicht

In absehbarer Zukunft müssen alle unter namibischer Flagge fahrenden und ein gewisses Verdrängungsvolumen aufweisende Kutter ein Schiffsüberwachungssystem (Vessel Monitoring System / VMS) an Bord haben. Diese Ankündigung machte Fischereiminister Dr. Abraham Iyambo am Montag.

Swakopmund - "Die Kontrollsysteme sind Hilfsmittel auf dem Weg zur Einhaltung der Fischereigesetze", sagte Iyambo in Swakopmund vor Vertretern des hiesigen Fischereigewerbes und der Gewerkschaft (die AZ berichtete). Entsprechende Tests seien bereits auf dem staatlichen Patrouillenboot und privaten Kuttern erfolgreich durchgeführt worden.


"Mit Hilfe von VMS werden wir weitgehend in der Lage sein, dem illegalen Fischfang einen Riegel vorzuschieben_, begründete Iyambo die Entscheidung der Regierung und warnte: "Wir werden nicht zulassen, dass Namibias Häfen als Anlaufstelle für illegal operierende Boote missbraucht werden." Der Minister forderte die hiesigen Firmen auf, sich weder in namibischen noch internationalen Gewässern des illegalen Fischfangs schuldig zu machen.


Die Funktion eines VMS ist ebenso einfach wie effektiv: An Bord des Fischereifahrzeugs wird ein elektronisches Gerät (Tranceiver), eine so genannte "Blue Box" installiert. Diese sendet automatisch Daten an ein Satellitensystem, welches die Signale an eine Bodenstation weiterleitet, die sie ihrerseits an das zuständige Überwachungszentrum übermittelt. Die eingegangenen Informationen werden durch Quervergleiche mit anderen Daten überprüft. "Um effektiv zu sein, brauchen wir ein manipulationssicheres System", erklärte Iyambo.


Für 2003 hat Namibias Flotte zum ersten Mal ihre eigene Schwertfisch-Fangquote von der Internationalen Kommission zum Schutz des Atlantischen Tunfischs (ICCAT) zugesprochen bekommen. Dies sei ein "riesiger Erfolg", wie der Minister betonte, "da wir 1999 zum ersten Mal überhaupt im Südatlantik Schwertfisch fangen durften". Damals hatte Namibia ein auf vier Jahre befristetes Fangrecht erhalten, das sich die hiesigen Boote mit den Kuttern anderer Nationen teilen mussten. Iyambo: "Für 2003 haben wir eine Schwertfisch-Quote von immerhin 890 Tonnen zugestanden bekommen, die sich bis zum Jahr 2006 voraussichtlich auf 1140 Tonnen erhöhen wird."


Scharfe Kritik übte der Minister an Booten, die vor Namibias Küste Abfall ins Meer kippen. "Das ist illegal!", schimpfte er und fügte hinzu: "Kürzlich hat unser Patrouillenflugzeug bei einem Überwachungsflug zwischen der Kunenemündung und Möwebucht 30 Ölfässer entdeckt." Es sei allerdings nicht nachzuweisen, dass die Verschmutzung ausschließlich auf Kosten namibischer Boote geht, gestand Iyambo ein.


Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung war die Übertragung ungefangener Fischquoten auf das kommende Jahr. "Viele von Ihnen haben mich gebeten, ungenutzte Quotenteile auf die nächste Saison zu übertragen. Ich habe mich eingehend mit dem Thema auseiandergesetzt, sehe aber zurzeit keine Möglichkeit, den Gesuchen stattzugeben", so Iyambo wörtlich. Er versprach, dass sich sein Ministerium im Laufe des Jahres diesem Gesprächsgegenstand erneut zuwenden werde.


Der Fang jungen Kaphechts in namibischen Gewässern hat im vergangenen Jahr Besorgnis erregende Proportionen angenommen, bekannte Iyambo. Deshalb muss jedes Boot mit einer Kaphecht-Fanglizenz in Zukunft mit einer Trennvorrichtung ausgestattet sein. Firmen mit einem Kaphecht-Boot müssen diesen Apparat bis zum 30. April installiert haben, Unternehmen mit zwei Booten am 30. April beziehungsweise am 30. Juni. Wer mehr als zwei Schiffe mit Kaphecht-Fanggenehmigung in seiner Flotte hat, muss bis zum 31. Dezember eine Trennvorrichtung in jedem seiner Kutter eingebaut haben. "Ich weiß, dass es der Kaphecht-Sektor im vergangenen Jahr nicht leicht hatte", gab der Minister zu. Die Industrie werde aber noch viel größeren Schaden leiden, wenn die Vorkommen infolge rücksichtsloser Ausrottung junger Fischer in Mitleidenschaft gezogen werden. "Wen wir in Zukunft mit mehr als fünf Gewichsprozenten junger Fische (36 Zentimeter oder kleiner) erwischen, muss umgehend das Fanggebiet verlassen", drohte der Politiker.


Ebenso deutlich sprach sich Iyambo zum Thema Sicherheit auf See aus. "Wir werden nicht tolerieren, dass Fischereifirmen ungelernte Kräfte von Mietarbeiterfirmen in Dienst nehmen und auf See schicken." Das Ministerium für öffentliche Arbeit, Transport und Kommunikation werde die entsprechenden Richtlinien verschärfen, kündigte der Minister an. "Wir müssen bedenken, dass die Fischerei eins der gefährlichsten Gewerbe überhaupt ist." Vor diesem Hintergrund sei es umso wichtiger, dass jeder Arbeiter sein Handwerk gründlich lernt, bevor er auf See geht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-05-04

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